Forschungs- und Planungsverständnis

In der Tradition der Regionalwissenschaft wird Stadt- und Regionalentwicklung als Ergebnis von wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen unter bestimmten territorialen Bedingungen interpretiert. In einer planungsorientierten Sicht zählen hierzu nicht nur geographische, sondern auch politisch-administrative, sozio-ökonomische und technologische Bedingungen (bzw. deren Veränderungen), die auf Raumüberwindung, Standortbewertung und Standortnutzung massiven Einfluss nehmen. Städtische und regionale Probleme werden somit als Ergebnis des Zusammenwirkens raumbezogener ökonomischer und sozialer Trends gesehen, die sich unter bestimmten territorialen Bedingungen im Raum etablieren. Diese werden mehr oder weniger direkt durch Raumentwicklungspolitik und Planung (Infrastruktur- und Flächenwidmungsplanung, Regional- und Strategieplanung) sowie durch entsprechende Interventionen und Entwicklungsprojekte auf verschiedenen Ebenen gestaltet.

Im Zentrum von Forschung und Lehre steht die theoriegeleitete Analyse territorialer Bedingungen als treibende Kräfte räumlicher Entwicklungsprozesse. Dieser analytisch-systemische Zugang ermöglicht die Identifikation und Erklärung von Trends, deren Bewertung nach Kriterien der Effizienz, Sozial- und Umweltverträglichkeit sowie die Konzeption und Bewertung von Strategien und Maßnahmen zur Steuerung der Raumentwicklung.

Wichtigste Aufgaben und Ziele des Forschungsbereichs:

  • theoretische und methodische Grundlagen der Regionalwissenschaft aufarbeiten und eigenständig weiterentwickeln,
  • städtische und regionale Strukturen erklären sowie aktuelle Probleme der Stadt- und Regionalentwicklung identifizieren,
  • mögliche Handlungsalternativen und Strategien aufzeigen,
  • konkrete Entscheidungshilfen für öffentliche (kommunale, regionale, nationale und Europäische Politik- und Planungsabteilungen) und private Akteure (Betriebe, Investoren, NGOs, Interessensvertretungen, Zivilgesellschaft, ...) bereitstellen,
  • forschungsgeleitete Lehre zu städtisch-regionalen Thematiken, zur Bedeutung von Planung sowie zum effizienten Einsatz von Methoden der Stadt- und Regionalforschung in Vorlesungen, Übungen und Seminaren etablieren.