Im Jänner 2021 wurde das Christian Doppler Labor für Design und Bewertung einer effizienten, recyclingbasierten Kreislaufwirtschaft, kurz CD-Labor für Recyclingbasierte Kreislaufwirtschaft, am Forschungsbereich Mechanische Verfahrenstechnik und Luftreinhaltetechnik, Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften (ICEBE), Fakultät für Technische Chemie der TU Wien und unter der Leitung von Jakob Lederer, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster eingerichtet.

Hintergrund

Durch das Kreislaufwirtschaftspaket versucht die EU, Rohstoffimporte und Umweltbelastungen zu verringern. Dies soll unter anderem durch höhere Recyclingraten für wichtige Siedlungsabfälle wie Glas, Kunststoffe, Metalle, Pappe - Papier - Karton (PPK), sowie Textilien erreicht werden. Gleichzeitig sollen Reststoffe aus Abfallverbrennung vermehrt recycelt werden.

Das CD-Labor für recyclingbasierte Kreislaufwirtschaft trägt zu höheren Recyclingraten in Österreich durch Schaffung einer forschungsbasierten Wissensbasis für die effiziente Verwertung von Sekundärrohstoffen aus unterschiedlichen Abfallströmen bei. Dies soll durch die Entwicklung von neuen und Verbesserung von existierenden Methoden der mechanischen Sortierung, des Recyclings und der Effizienzbewertung von Abfallwirtschaftssystemen und Prozessen, eingebettet in zwei CD-Labor Modulen, erreicht werden.

Im Modul 1 wird an der TU Wien eine Methode zur Bewertung der Effizienz des Recyclings in Abfallwirtschaftssystemen entwickelt. Die Methode setzt ökonomische und Umweltauswirkungen zu materialbasierten Recyclingindikatoren in Beziehung. Alle Indikatoren werden zunächst an bestehenden Abfallwirtschaftssystemen getestet. Im Rahmen von ausgewählten Fallstudien werden anschließend technische und organisatorische Maßnahmen zur Verbesserung des Recyclings entworfen und untersucht.

In Fallstudie A wird untersucht, wie durch Ausbau der getrennten Sammlung von Recyclingmaterialien wie Glas, Kunststoffe, Metall und PPK aus Haushalten, der Erfassungsgrad erhöht werden kann. Dabei werden auch zukünftige Zusammensetzungen und die zunehmende Heterogenität von Abfällen berücksichtigt. Die Untersuchungen werden von Lea Gritsch , öffnet eine externe URL in einem neuen Fensterund Gisela Breslmayer, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster durchgeführt.

Fallstudie B untersucht, welche Möglichkeiten die verbesserte automatisierte Sortierung von verschiedenen Abfallströmen (Leichtverpackungen LVP, Restmüll, Textilien) zur Abtrennung von Recyclingmaterialien wie Kunststoffe, PPK und Textilien bieten. Dabei wird die Sammlung und Sortierung von Textilien (Fallstudie B1) von Andreas Bartl, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (Forschungsgruppenleiter für Recyclingtechnik am ICEBE) und Pablo Kählig, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (Dissertant), untersucht, während sich Dominik Blasenbauer, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster und Anna-Maria Lipp, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (Dissertant*innen) der Aufbereitung von Restmüll (Fallstudie B2) widmen.

In Fallstudie C wird von Julia Mühl, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster und Simon Hofer, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (Dissertant*innen) untersucht, wie durch verbesserte Aufbereitung von Bett- und Rostaschen (Schlacken) das Recycling von Glas, Metallen und Mineralien gestärkt werden kann. Dabei werden auch Betontests durchgeführt.

Eine Übersicht über die einzelnen Fallstudien finden Sie im Seitenmenü bzw. unter diesem Link.

Im Modul 2, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster werden zusätzlich Innovationen in der automatisierten Sortierung, die über den derzeitigen Stand der Technik hinausgehen, untersucht. Diese sollen hauptsächlich dazu genutzt werden, komplexe Materialströme in Zukunft effizienter charakterisieren zu können. Geleitet wird das Team von Dr. Alexia Tischberger-Aldrian, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster am Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft (AVAW), öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster der Montanuniversiät Leoben, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.

Die Ergebnisse aus Modul 1 und 2 werden verwendet, um Szenarien für eine verbesserte Abfallwirtschaft hinsichtlich des Recyclings zu entwerfen, welche wiederum der Methode der Effizienzbewertung unterzogen werden.

Ergebnisse

Allgemein sollen die Ergebnisse des Projektes öffentliche und private Stakeholder bei der Entscheidung, wie die Ziele des Kreislaufwirtschaftspaketes möglichst effizient, sprich mit dem geringst möglichen Einsatz an ökonomischen Mitteln bei gleichzeitigen höchstem Umweltnutzen, zu erreichen sind. Dadurch trägt das Projekt zu einer nachhaltigen, zukünftigen Rohstoffbewirtschaftung in Europa bei.

Im Speziellen werden die öffentlich verfügbaren Ergebnisse auf diese Homepage unter den Punkten Forschungsthemen und Newsblog veröffentlicht.

CD Labor