Textilien: ein stark steigender Abfallstrom

Textilien gehören zu einem der am stärksten zunehmenden Abfallströmen. Nur ein Teil dieser kann auch wiederverwendet werden, einerseits weil sie verunreinigt oder nicht mehr funktionsfähig sind, andererseits weil der Absatzmarkt fehlt. Eine Alternative für diese nicht wiederverwendbaren Textilien ist das Recycling. Dabei soll jedoch zunehmend auf hochqualitatives closed-loop Recycling gesetzt werden, da vor allem dadurch wertvolle Ressourcen eingespart werden können.

Faser-zu-Faser Recycling als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft

In der Fallstudie B1 des CD-Labors für Recyclingbasierte Kreislaufwirtschaft untersuchen Andreas Bartl, Wolfgang Ipsmiller, Pablo Kählig, Teresa Pham und Deborah Zöchling die Möglichkeit, Natur- und Kunstfasern aus Textilabfällen so aufzubereiten, dass diese dem Faser-zu-Faser Recycling zugeführt werden können. Im ersten Schritt werden dafür Textilien im Restmüll und in der getrennten Sammlung beprobt und bezüglich deren Zusammensetzung analysiert. Textilien, die zu 100% aus Naturfaser bestehen, können schon jetzt dem Recycling zugeführt werden, etwa über den REFIBRATM-Prozess, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster der Lenzing AG, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. Textilien, welche neben Naturfasern auch noch einen Anteil an Kunstfasern, etwa Polyester, besitzen, bzw. Textilien aus reinen Kunstfasern, müssen von reinen Naturfasern händisch bzw. automatisiert mechanisch getrennt werden. Dafür werden die zur Zeit modernsten Textilsortieranlagen in Europa untersucht. Um anschließend auch Mischgewebe aus Natur- und Kunstfasern dem Faser-zu-Faser Recycling zuzuführen, müssen diese nach der automatisierten und händischen Sortierung noch einer chemischen bzw. bio-chemischen Behandlung unterzogen werden. Die dafür notwendigen Versuche werden im Technikum des CD-Labors für Recyclingbasierte Kreislaufwirtschaft durchgeführt.