Die TU Wien hat direkt bei Ihren Studierenden den tatsächlichen Zeitaufwand, der für die Absolvierung einer Lehrveranstaltung aufgebracht werden muss, erhoben.

Der Lernaufwand wurde mittels der App QUINN getrackt: Quinn funktioniert dabei wie ein Lerntagebuch, in dem täglich schnell, einfach und anonym eingetragen wurde.

Die TU Wien legte im Rahmen dieser Erhebung großen Wert auf die Anonymität der Teilnehmer: zu keinem Zeitpunkt gibt es Einblick oder Zugriff auf personenbezogene Daten - lediglich die anonymisierten Daten zur Analyse der ECTS Gerechtigkeit in den Lehrveranstaltungen werden der TU Wien zu Verfügung gestellt.

Die TU Wien informiert auf dieser Website über den Verlauf des Projektes, die Zwischenergebnisse sowie die durchgeführten Maßnahmen zur Förderung und Verbesserung der Studierbarkeit.

Es wurde auch wegen der Pandemie besondere Maßnahmen ergriffen, um auch Distance Learning erfassen zu können.

Alle Lehrveranstaltungen an der TU Wien sind mit ECTS gewichtet. Die ECTS-Punkte geben den Arbeitsaufwand als jene Zeit an, die Studierende insgesamt für sämtliche Lernaktivitäten aufwenden müssen, um die erwarteten Lernergebnisse einer Lehrveranstaltung zu erzielen und damit die Lehrveranstaltung erfolgreich zu absolvieren. Aus dem Universitätsgesetz ergibt sich, dass 1 ECTS 25 Arbeitsstunden pro Semester entsprechen sollte.

Begriffsbestimmung laut UG2002 §51. (2) 26.: Der Umfang der Studien mit Ausnahme der Doktoratsstudien ist im Sinne des Europäischen Systems zur Anrechnung von Studienleistungen (European Credit Transfer System - ECTS, 53/2000/EG, Amtsblatt Nr. L 28 vom 3. Februar 2000) in ECTS-Anrechnungspunkten anzugeben. Mit diesen Anrechnungspunkten ist der relative Anteil des mit den einzelnen Studienleistungen verbundenen Arbeitspensums zu bestimmen, wobei das Arbeitspensum eines Jahres 1 500 Echtstunden zu betragen hat und diesem Arbeitspensum 60 Anrechnungspunkte zugeteilt werden.

(Weitere Informationen zu ECTS finden Sie im  ECTS-Leitfaden 2015 der Europäischen Kommission, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster)

Der Begriff ECTS-Gerechtigkeit wird oftmals in einem kritisch hinterfragenden Kontext gebraucht. Generell bezeichnet dieser eine Übereinstimmung der angegebenen ECTS einer LVA mit dem tatsächlich notwendigen Zeitaufwand um die entsprechenden Lernergebnisse zu erreichen. 

Die Gewichtung einer LVA in ECTS wird bei der Erstellung eines Curriculums durch die Studienkommission vorgenommen. Rückmeldungen der Studierendenvertretung, dass bei einzelnen Lehrveranstaltungen der tatsächliche Aufwand allerdings deutlich höher liegt, konnten bisher nicht durch Daten untermauert werden, auf Basis derer eine Anpassung möglich gewesen wäre.

Dem Vizerektor für Studium und Lehre an der TU Wien liegt allerdings die kontinuierliche Verbesserung der Studienbedingungen sehr am Herzen. Daher startet mit Wintersemester 2019 an der TU Wien ein neues Projekt: erstmals wenden wir uns direkt an die Studierenden und erfragen den tatsächlichen zeitlichen Aufwand für die Absolvierung von Lehrveranstaltungen bei den Personen, die diese absolvieren.

Zu diesem Zweck wurde vom Vizerektorat Studium und Lehre die Entwicklung der App QUINN in Auftrag gegeben, mit der Studierende in Form eines Lerntagebuchs täglich ihren zeitlichen Aufwand für Lehrveranstaltungen tracken können. Diese App steht seit Oktober 2019 in den App-Stores von Apple und Android zu Verfügung.

Die zuverlässigste Methode valide Daten zu zeitlichen Aufwänden zu erhalten ist es, diese möglichst zeitnahe mitzuschreiben. QUINN ist als Lerntagebuch konzipiert, in dem möglichst schnell und unkompliziert der Zeitaufwand notiert werden kann. Erinnerungsnachrichten können nach persönlicher Präferenz gesetzt werden um keine Einträge zu vergessen. Als App am Smartphone ist QUINN immer dabei und jederzeit greifbar.

Eine Statistik über die getätigten Einträge ermöglicht außerdem einen Rückblick auf das bisherige Lernpensum.

Die gesammelten Zeitaufwände werden aggregiert und analysiert um eine valide Aussage über den durchschnittlich notwendigen Zeitaufwand pro Lehrveranstaltung zu erhalten. Hier können Diskrepanzen zwischen Studienplan und Wirklichkeit aufgedeckt werden.

Eine zweite Analyse wird sich mit der zeitlichen Verteilung des Lehraufwandes beschäftigen um festzustellen, ob eine Verbesserung in der Verteilung des Workloads durch strategische Methoden erreicht werden kann (z.B. Prüfungsscheduling)

Diese Ergebnisse gehen dann in die strategischen Entscheidungen der Universitätsleitung ein: Die Studienkommissionen können anhand dieser Ergebnisse notwendige Änderungen an den Curricula durchführen. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen könne gestützt durch diese Daten gezielt stattfinden.

Ihre Teilnahme ist also ein wertvoller und entscheidender Beitrag zur Weiterentwicklung ihres Studiums an der TU Wien.

Um valide Analysen durchführen zu können benötigen wir ausreichend Daten. Daher ist die Laufzeit des Projekts für mindestens zwei Jahre geplant.

In dieser Zeit werden wir laufend informieren und alle Ergebnisse kommunizieren. Der Erfolg dieses Projektes hängt davon ab, wie viele Daten wir erhalten – daher: machen Sie mit!  

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