Um die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede auch EU-weit vergleichen zu können, steht der Indikator Gender Pay Gap zur Verfügung. Dieser wird in der gesamten EU einheitlich für alle Mitgliedstaaten berechnet und bezieht sich gemäß der Definition von Eurostat auf die durchschnittlichen Bruttostundenverdienste von Frauen und Männern. Die Verwendung der Stundenverdienste hat im Vergleich zu Jahresverdiensten den Vorteil, dass Voll- und Teilzeitbeschäftigte unabhängig von der jeweiligen Arbeitszeit miteinander verglichen werden können. Nachteil: es werden nicht die tatsächlich erhaltenen Einkommen abgebildet, sondern eben nur die Stundenlöhne verglichen.

STATISTIK AUSTRIA, Einkommen: Gender Pay Gap, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (Entwicklung und im Vergleich mit EU-Mitgliedstaaten)

Es bestehen weiterhin große geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich der Fächerwahl. Bei Studienabschlüssen ist der Frauenanteil in den Fachrichtungen Technik und Montanistik am niedrigsten. Bei berufsbildenden Schulen sind Mädchen bei technisch gewerblichen Schulen deutlich unterrepräsentiert. Auch bei Lehrberufen ist die geschlechtsspezifische Ungleichverteilung sehr deutlich.

STATISTIK AUSTRIA, Schulstatistik, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

  • Die zehn häufigsten Lehrabschlüsse nach Lehrberufen und Geschlecht
  • Schulbesuch an berufsbildenden Schulen nach Fachrichtung und Geschlecht
  • Frauenanteil an Studienabschlüssen an öffentlichen Universitäten nach Fachrichtung
  • Bildungsniveau von Frauen und Männern
  • Reifeprüfungsquote nach Geschlecht

 

Hohe Erwerbsbeteiligung bei gleichzeitig hoher Teilzeitbeschäftigung der Frauen

Bezogen auf die Erwerbsbeteiligung zählt Österreich im europäischen Vergleich zu den Ländern, die sowohl eine hohe Erwerbsbeteiligung als auch eine hohe Teilzeitquote bei den Frauen aufweisen. 

STATISTIK AUSTRIA, Erwerbstätigkeit: , öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

  • Erwerbstätigenquote der Frauen
  • Teilzeitquote der Frauen
  • Teilzeiterwerbstätige nach Grund für Teilzeitarbeit
  • Anteil der unselbstständig Erwerbstätigen nach Beschäftigungsform
  • Berufliche Tätigkeit unselbstständig Erwerbstätiger nach Geschlecht

Die Ein-Eltern-Haushalte (dies sind vorwiegend alleinerziehende Frauen mit Kindern) und alleinlebende Pensionistinnen weisen die höchste Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung der betrachteten Haushaltstypen aus. 

STATISTIK AUSTRIA, Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung nach ausgewählten Haushaltstypen, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

14% aller österreichischen Familien mit Kindern unter 15 Jahren sind so genannte Ein-Eltern-Familien . Im Jahr 2009 gab es in Österreich 114.400 Alleinerziehende mit Kindern unter 15 Jahren; davon waren 92% alleinerziehende Mütter. 2009 waren in Österreich 77% der Alleinerzieherinnen erwerbstätig.
Trotz dieser insgesamt hohen Erwerbsarbeitsbeteiligung haben Alleinerzieherinnen ein deutlich erhöhtes Armutsrisiko. Alleinerzieherinnen und ihre Kinder sind mit knapp 30% einem doppelt so hohen Armutsgefährdungsrisiko ausgesetzt wie die österreichische Gesamtbevölkerung (12%).

Quelle: Alleinerziehende in Österreich - Lebensbdingunen und Armtusrisiken / Sozialpolitische Studienreihe Band 7, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster am 07.09.2023

Bei der Zeitverwendungserhebung 2021/22 (durchgeführt von Statistik Austria im Auftrag der Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien) wurden von 4 342 Haushalten, die teilgenommen haben, ein Haushaltsfragebogen sowie von jeder im Haushalt lebenden Person ab 10 Jahren ein Personenfragebogen und an zwei Tagen ein Zeittagebuch ausgefüllt. In den Tagebüchern wurden alle Tätigkeiten in 10-Minuten-Einheiten dokumentiert.

In den Ergebnissen ist ersichtlich, dass die durchschnittliche Zeitverwendung für Haushaltsführung weiterhin viel höher ist bei Frauen. Dies gilt auch für soziale Kontakte, Kinderbetreuung und Freiwilligenarbeit

STATISTIK AUSTRIA, Bevölkerung und Soziales: Zeitverwendung, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Innerhalb der EU sind Frauen als Führungskräfte stark unterrepräsentiert.  

In Österreich liegt der Frauenanteil an Führungspositionen im EU-Vergleich im unteren Bereich. 

EUROSTAT: Europäische Union - Anteil von Frauen in Führungspositionen, aufgeschlüsselt nach Mitgliedstaat, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Beim Anteil weiblicher Aufsichtsratsmitglieder in den größten börsennotierten Unternehmen ist ersichtlich, dass die die seit Jahren geltende Quote wirkt. Generell zeigt sich auch in anderen europäischen Ländern: durch verpflichtende Frauenquoten verbessert sich der Frauenanteil sehr schnell.

AK.Frauen.Management.Report: Frauenanteile in den Entscheidungsgremien mit Exekutivfunktion, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, Seite 46

Ein schlechteres Bild zeigt sich bei Vorstandetagen und Geschäftsführungen börsenorientierter Unternehmen. Österreich liegt im Europavergleich ganz weit unten an vorletzter Stelle. Nur Luxenburg weist einen noch geringeren Anteil auf. 

AK.Frauen.Management.Report: Frauenanteile in den Entscheidungsgremien mit Exekutivfunktion, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, Seite 47

Frauenanteil im Nationalrat

Von den 183 Abgeordneten des Nationalrats sind derzeit 66 Frauen (36,07 %). (Stand 09.07.2025)

Parlament Österreich: Personen-Statistiken, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Entwicklung bei Bürgermeisterinnenzahl

In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Bürgermeisterinnen in Österreich fast verfünffacht, liegt derzeit aber weiterhin nur bei knapp über 10%.

Österreichischer Gemeindebund: Anzahl der Bürgermeisterinnen in Österreich, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster