Mit den Kardinal-Innitzer-Preisen ehrt die Erzdiözese Wien jährlich herausragende wissenschaftliche Leistungen. In diesem Jahr gingen gleich zwei Auszeichnungen an die TU Wien: Prof. Andreas Kugi erhielt den Würdigungspreis 2025 in der Kategorie Naturwissenschaften, ein Förderungspreis ging an Prof. Ernst Karl Csencsics.
Ausgezeichnete Spitzenforschung
Prof. Andreas Kugi, Scientific Director des Austrian Institute of Technology (AIT) und Professor für komplexe dynamische Systeme an der TU Wien, wurde im Beisein von Kardinal Dr. Christoph Schönborn mit dem Kardinal-Innitzer-Würdigungspreis 2025 in der Kategorie „Naturwissenschaften“ geehrt. Die Laudatio hielt Wittgenstein-Preisträgerin Prof. Ulrike Diebold, TU Wien-Professorin und Vizepräsidentin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW).
Der Preis würdigt Kugis grundlegende wissenschaftliche Beiträge zur System- und Regelungstechnik, insbesondere zur mathematischen Modellierung und Optimierung komplexer industrieller Prozesse. Sein Forschungsspektrum reicht von Energie- und Fertigungssystemen über Robotik und Automatisierung bis hin zu autonomen Systemen und Machine Learning und gilt als wegweisend für die Verbindung von Theorie, Simulation und industrieller Anwendung.
Förderung der nächsten Generation
Einer der acht Förderungspreise ging an Prof. Ernst Karl Csencsics. Der Elektrotechniker promotivierte mit Auszeichnung (Promotio sub auspiciis Praesidentis rei publicae) an der TU Wien und ist seit 2023 assoziierter Professor für Messsysteme (Measurement Systems). Seine Forschung fokussiert auf opto-mechatronischer Messprinzipien, Hochleistungsmechatronik, und Precision Engineering mit dem Ziel, robotergestützte 3D-Inline-Messsysteme sowie wissenschaftliche Instrumente und Messgeräte der nächsten Generation zu entwickeln.
Großer Preis für das wissenschaftliche Lebenswerk
Der Große Preis für das wissenschaftliche Lebenswerk wurde dem 92-jährigen Rechtswissenschaftler Theodor Tomandl verliehen. Das Kuratorium des Studienfonds sprach dabei von „einer Auszeichnung für die Treue zur Sache und den langen Atem der Vernunft“. Für Tomandl schloss sich ein bemerkenswerter Kreis: Bereits 1964, noch vor seiner Habilitation, war er mit dem Förderpreis des Fonds geehrt worden. 61 Jahre später kehrte er nun als Doyen seines Fachs an den Ort seiner ersten Auszeichnung zurück.
Über den Kardinal-Innitzer-Preis
Der Kardinal-Innitzer-Studienfonds wurde 1962 zur Förderung der Wissenschaft in Österreich gegründet. Benannt nach Kardinal Theodor Innitzer (1875–1955) vergibt er jährlich Preise für herausragende Leistungen in Theologie, Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften sowie Publizistik. Die Auszeichnung zählt zu den renommiertesten wissenschaftlichen Ehrungen des Landes. Neben Würdigungen für etablierte Forscher_innen liegt ein Schwerpunkt auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Preisverleihung erfolgt traditionell im Erzbischöflichen Palais in Wien.
