Barbara Bachmann erhält Dissertationspreis der ÖGMBT

Wie reagiert Gewebe auf bestimmte Reize? Das lässt sich dank moderner Organ-on-Chip-Technologien auch außerhalb des menschlichen Körpers beobachten.

Barbara Bachmann hält ihre Urkunde in den Händen

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Barbara Bachmann

Barbara Bachmann hält ihre Urkunde in den Händen

© ÖGMBT

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Barbara Bachmann

Barbara Bachmann erforscht und entwickelt Organ-on-a-Chip-Systeme, die Gefäße und Knorpel simulieren. Solche Biochips bilden einzelne Organe mitsamt ihrer Funktionalität nach und ermöglichen es auf diese Weise, physiologische Prozesse in vitro zu untersuchen. Die von Barbara Bachmann entwickelten Gewebemodelle liefern wichtige Erkenntnisse über die Entstehung von Arthritis sowie die Wirksamkeit von Impfstoffen und Chemotherapeutika, die über das lymphatische System verabreicht werden. Ausgezeichnet wurde sie für ihre Arbeit nun mit dem Life Science PhD Award Austria der Österreichischen Gesellschaft für Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT).   

Ein ganzheitliches Abbild

Im Rahmen ihrer Doktorarbeit an der TU Wien befasste Barbara Bachmann sich mit der Mechanobiologie einzelner Gewebe. „Die Mechanobiologie untersucht den Einfluss physikalischer Kräfte und mechanischer Veränderungen auf die Entwicklung und Differenzierung von Zellen und Gewebe“, erklärt Barbara Bachmann. Dies ist wichtig, da jedes lebende Gewebe auf Veränderungen in seiner Umgebung reagiert, was wiederum beeinflusst, ob eine Zelle gesund bleibt oder erkrankt. Mechanismen, die beispielweise zur Ausdifferenzierung von Zellen oder dem geplanten Zelltot führen, müssen daher gemeinsam mit externen biophysikalischen Faktoren betrachtet werden. Barbara Bachmann erläutert: „Indem interne und externe Faktoren wie mechanobiologische Stimuli Berücksichtigung finden, steigt die Aussagekraft der Modelle.“

Die in der Kategorie „angewandte Forschung“ ausgezeichnete Doktorarbeit fertigte Barbara Bachmann am Institut für Angewandte Synthesechemie der TU Wien an.

Über Barbara Bachmann

Barbara Bachmann ist Biotechnologin und befasst sich seit ihrem Masterstudium mit Organ-on-a-Chip-Systemen. Ihre Forschungsarbeit resultierte bereits in zwei Patenten sowie einer Firmengründung. Seit Mai 2021 arbeitet sie als Postdoc in der Ludwig Boltzmann Forschungsgruppe für Alterung und Wundheilung und entwickelt dort durchblutete Hautäquivalente als Alternative zum Tierversuch.

Kontakt

Dr. Barbara Bachmann
Ludwig Boltzmann Research Group SHoW - Senescence and Healing of Wounds, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
+43 5 93 93 41961
barbara.bachmann@trauma.lbg.ac.at