Mit der Verleihung des KFV-Forschungspreises möchte das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) Forschungsbegeisterte vor den Vorhang holen, die kreativ und ambitioniert neue Lösungen für mehr Sicherheit im Alltag entwickeln. Die Ziele sind, innovative Ideen bekanntzumachen und die praktische Umsetzung der besten Ideen zu fördern. Gesucht wurden innovative Lösungsansätze, nachhaltige Präventionsmaßnahmen und/ oder wirksame Produkte / Projekte zur Unfallvermeidung bzw. Schadensvermeidung. Die Bewertung der eingereichten wissenschaftlichen Arbeiten erfolgte durch eine unabhängige, international besetzte Fachjury.

Alexander L. Gratzer wurde im Rahmen der Verleihung des KFV-Forschungspreises 2022 für seine laufende Dissertation im Zuge des FFG Forschungsprojektes Intelligent Intersection mit dem 1. Platz ausgezeichnet.

Ziel der Arbeit von Alexander L. Gratzer ist die Kombination modernster Informations-, Kommunikations- und Regelkonzepte, um städtische Kreuzungen effizienter und vor allem sicherer zu gestalten. Der Fokus liegt hierbei auf den ungeschützten VerkehrsteilnehmerInnen (Vulnerable Road Users (VRUs), z.B. FußgängerInnen, Fahrrad, oder Scooter-FahrerInnen), die im Straßenverkehr ein besonderes Risiko tragen verletzt oder getötet zu werden.

Einige Anwendungsfälle sind z.B. die Prädiktion von Kollisionen und Verkehrsregelverletzungen, das Erkennen von Gefahrenstellen, die Rekonfiguration der Verkehrsregelung nach einem detektierten Unfall sowie die Kreuzung als Informationshub für vernetzte VTN und Verkehrsplaner. Erste Ergebnisse diesbezüglich wurden bereits in internationalen Publikationen aufbereitet.

"Durch die anstehende Vernetzung der Verkehrsteilnehmer untereinander sowie durch die Fahrzeug-Automatisierung ergeben sich in Zukunft komplett neue Möglichkeiten in der individuellen Ansteuerung und Regelung der einzelnen Verkehrsteilnehmer, welche neuartige Regelungsmethoden und Konzepte benötigen, damit die Passage einer Kreuzung gleichzeitig effizienter, sicherer und komfortabler wird. Das Projekt IntIntSec beschäftigt sich genau mit diesen neuen Regelungskonzepten. Seitens ANDATA freut es uns, dass der hohe Innovationsgehalt dieses Projekts als auch die Leistungen junger Forscher durch die Preisverleihung an Alexander L. Gratzer von unserem langjährigen Projektpartnern der TU-Wien eine allgemeine und öffentliche Würdigung finden."

Andreas Kuhn, Geschäftsführer ANDATA Entwicklungstechnologie GmbH

Publikationen:

Gratzer, Alexander L., Alexander Schirrer, and Stefan Jakubek. "Agile Multi-Agent Architecture for Intelligent Intersection Traffic Management", 9^th IFAC Symposium on Mechatronic Systems (Mechatronics 2022, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster)

Gratzer, Alexander L., Alexander Schirrer, Elvira Thonhofer, Faruk Pasic, Stefan Jakubek, and C. F. Mecklenbräuker. "Short-Term Collision Estimation by Stochastic Predictions in Multi-Agent Intersection Traffic, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster." In 2022 International Conference on Electrical, Computer and Energy Technologies (ICECET), pp. 1-6. IEEE, 2022

Gratzer, Alexander L., Sebastian Thormann, Alexander Schirrer, and Stefan Jakubek. "String Stable and Collision-Safe Model Predictive Platoon Control, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster" IEEE Transactions on Intelligent Transportation Systems (2022)

Weiterführende Links:

• IntIntSec (Projekt-Webseite)
• https://www.leadersnet.at/leadersnet-tv/5624,verleihung-des-kfv-forschungspreis-2022.html
• https://www.apa-fotoservice.at/galerie/30046
• https://www.tuwien.at/tu-wien/aktuelles/news/news/ausgezeichnetes-der-tuw