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Erste grüne Fassade an der TU Wien

Favoritenstraße 9-11 – erfolgreiche Fertigstellung des ersten Projektabschnitts mit Errichtung der Forschungsflächen für das Forschungsprojekt „Green Facade Digital Twin“

Gruppenfoto: Personen stehend auf Gerüst: vorne: Martin Prömpers, Azra Korjenic, Lara Elea Lazansky. hinten: Lena Froschauer, Abdulah Sulejmanovski, Leonie Möslinger (jeweils von links)

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vorne: Martin Prömpers, Azra Korjenic, Lara Elea Lazansky. hinten: Lena Froschauer, Abdulah Sulejmanovski, Leonie Möslinger (jeweils von links)

3D Simualtion

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3D Simulation

Blumenkästen auf Wand

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Blumenkästen Detail

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Gruppenfoto: Martin Prömpers,  Michael Wimmer, Markus Bader, Azra Korjenic, Iva Kovacic, hinter: Martin Ilčík, Gernot Steindl, Sascha Haas, Erich Streit (von links)

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Martin Prömpers,  Michael Wimmer, Markus Bader, Azra Korjenic, Iva Kovacic, hinter: Martin Ilčík, Gernot Steindl, Sascha Haas, Erich Streit (von links)

Ein Forschenden-Team rund um Azra Korjenic hat die Fassade in der Favoritenstraße 9-11 begrünt. Es ist das erste TU Gebäude, das eine grüne Fassade bekommen hat. Seit Frühsommer 2025 wurde an der Umsetzung gearbeitet, Ende November wurden die Arbeiten beendet. Beteiligt sind insgesamt vier Institute der TU Wien, unterstützt durch Vizerektor Wolfgang Kastner als Projektpartner sowie Gertrude Kappel, Dekanin der Fakultät für Informatik.

„Fassadenbegrünungen gewinnen durch die zunehmende Urbanisierung und den fortschreitenden Klimawandel laufend an Bedeutung für eine nachhaltige Stadtentwicklung.“ erklärt Institutsvorständin des Instituts für Werkstofftechnologie, Bauphysik und Bauökologie und Projektleiterin Azra Korjenic.

An den neu entstandenen Forschungsflächen in der Favoritenstraße werden über die nächsten zwei Jahre Messungen mit zahlreichen Sensoren durchgeführt. Im Projekt wird untersucht, wie man Fassadenbegrünung bauphysikalisch optimieren und die Hinterlüftungsebene dafür ideal ausgelegen kann, außerdem werden digitale Sensoren und ein BIM-Modell Zustand und Wachstum digital erfassen und überwachen. Die gewonnenen Erkenntnisse werden langfristig zu besser geplanten, leichter wart- und pflegbaren sowie ideal klimawirksamen grünen Fassaden in Städten führen. 

Der grüne Digitale Zwilling im Detail

Angepflanzt wurden robuste Standardpflanzen wie Erdbeeren, Geranien und andere Frühlingsblüher. „Prinzipiell richtet sich die Auswahl der Pflanzen bei Fassadenbegrünungen nach der solaren Exposition, also danach, wie viel Sonne auf die Fassade scheint, denn je nachdem ob die Fassade nach Norden oder Süden ausgerichtet ist, sind die Pflanzen mehr oder weniger lang und intensiv der Sonneneinstrahlung ausgesetzt.“ so Korjenic.

Die Pflanzen werden automatisch bewässert, eine Zeitschaltuhr sowie ein Computer sorgen dafür, dass die Pflanzen je nach Jahreszeit bzw. Temperatur die richtige Wassermenge bekommen. Dazu wird ein digitaler Zwilling erstellt – eine digitale 3-dimensionale Repräsentation der begrünten Fassade, die Daten und Veränderungen sichtbar macht. Das Projektteam kann den gesamten Lebenszyklus der Grünfassade beobachten, analysieren, simulieren und optimieren und erhält außerdem digital Rückmeldung über das Wohlergehen der Pflanzen. So kann das Team auch beispielsweise im Fall einer Störung bei der Wasserversorgung oder eines Stromausfalls zeitnah reagieren.

Die Vorteile grüner Fassaden

Begrünte Fassaden haben eine Menge Vorteile. Neben der optischen Aufwertung der Gebäudewände kühlen die Pflanzen die Luft in unmittelbarer Nähe und sorgen für Schallschutz. Auch auf das Innere des Gebäudes haben die Begrünungssysteme positiven Einfluss, besonders dann, wenn Gebäude nicht oder schlecht gedämmt sind. Durch zunehmendes Wachstum können die Pflanzen Fensterbereiche partiell verschatten und so den sommerlichen Wärmeeintrag weiter mindern. Darüber hinaus verhindern sie das übermäßige Aufheizen von Baukörpern und stellen so die Möglichkeit zur nächtlichen Abkühlung des Stadtraums in heißen Phasen wieder her.

Ein Projekt mit Nachbarschaftsbeteiligung

Die unmittelbare Nachbarschaft wurde ebenfalls in das Projekt einbezogen. Neben Anliegen der Kolleg_innen der TU Wien, die ihre Büros in der Favoritenstraße haben, wurden auch Passant_innen sowie Angehörige und Gäste des gegenüberliegenden Hotels „Hotel Johann Strauß“ und anderer Geschäftslokale mittels Befragung in das Projekt einbezogen. „Wir haben vor Umsetzung der Begrünung eine Befragung über die Ausgangssituation gemacht und werden, sobald die Pflanzen im Frühling blühen, eine Nachher-Befragung machen“, erläutert Korjenic.

Dieses Projekt wird aus Mitteln der FFG gefördert, unterstützt durch das BMIMI im Rahmen der TIKS-Förderung.

Mehr Details zum Projekt

Rückfragehinweis:

Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Azra Korjenic
Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien,  
Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwesen
Technische Universität Wien
azra.korjenic@tuwien.ac.at
+43/1/58801 - 207300

Aussenderin:

Sonja Haberl
Kommunikation
Technische Universität Wien
+43 664 60588 2888
sonja.haberl@tuwien.ac.at