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Tag der Erfinder_innen: Ideen, die Zukunft gestalten

Zum Tag der Erfinder_innen am 9. November zeigt die TU Wien, wie aus Forschung Innovation wird.

Collage von drei Forscherinnen im Labormantel im Labor im Portraitmodus.

© TU Wien

Erfindungen prägen unsere Welt und die TU Wien ist seit ihrer Gründung eng mit technologischem Fortschritt verbunden. Bereits als k.k. Polytechnisches Institut begutachtete sie alle eingereichten Erfindungspatente („Privilegien“) der Monarchie. Heute entstehen an der TU Wien nicht nur neue Ideen, sie werden auch aktiv auf ihrem Weg zur Marktreife begleitet.

Von der Idee zum Patent

Wie viele Ideen tatsächlich entstehen, zeigen die Zahlen: 67 Erfindungenwurden von der TU Wien im Jahr 2024 gemeldet. Ein Beleg für die Innovationsstärke der universitären Forschung. „Das Patent- und Lizenzmanagement-Team begleitet Forschende bei der gesamten Reise von der Idee bis zur Umsetzung“, erklärt Tanja Sovic, Leiterin des Patent- und Lizenzmanagements der TU Wien. „Wir schaffen Bewusstsein für geistiges Eigentum, bewerten Erfindungen, unterstützen bei Patentanmeldungen und helfen bei der Suche nach Industriepartner_innen, damit Forschungsergebnisse effektiv geschützt und in die Anwendung gebracht werden.“

In enger Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Patentamtnutzt die TU Wien auch provisorische Patentanmeldungen, um Forschungsergebnisse frühzeitig zu schützen bevor wissenschaftliche Publikationen erscheinen. Damit gelingt ein optimaler Ausgleich zwischen wissenschaftlicher Freiheit und rechtlicher Absicherung.

Wenn Forschung greifbar wird 

Wie vielfältig die Innovationskraft an der TU Wien ist, zeigen drei aktuelle Beispiele:

Karin Föttinger, Leiterin der Forschungsgruppe Technische Katalyse entwickelte mit ihrem Team einen neuen Katalysator auf Basis von Molybdänsulfid, den sogenannten „Cool Catalyst“. Dieser wandelt Kohlendioxid mithilfe von grünem Wasserstoff in wertvolles Methanol um. Ein großer Vorteil ist seine Robustheit gegenüber Verunreinigungen in CO₂-Strömen. Der Aufbereitungsaufwand für das Rohgas wird dadurch deutlich reduziert. Gleichzeitig ermöglicht der Katalysator, bisher ungenutzte Emissionen aus biogenen Quellen effizient zu verwerten. So lässt sich Methanol mit einem besonders niedrigen CO₂-Fußabdruck erzeugen – eine Schlüsseltechnologie für eine nachhaltigere Chemieindustrie. „Erfinden heißt für mich, herauszufinden, wo es hapert, und eine Lösung dafür zu finden – aber nicht den gleichen Weg zu gehen wie alle anderen“, sagt sie.

Patrick Knack, vom Institut für Angewandte Synthesechemie erfand ein Verfahren, das große Kompositbauteile in wenigen Minuten ohne Ofen herstellen kann. Dank sogenannter frontaler Polymerisation wird die Reaktion von Epoxidharz so gesteuert, dass sich der Aushärtungsprozess selbst fortsetzt. Eine kleine Wärme- oder Lichtquelle genügt, um eine Welle auszulösen, die das Material vollständig und energieeffizient aushärtet – auch bei großen Bauteilen. „Der Moment, in dem ich wusste, dass ich wirklich etwas Neues entdeckt hatte, war, als plötzlich etwas Solides vor mir lag. Zuvor hatten alle Experimente nur Bläschen erzeugt, doch in diesem Augenblick wusste ich, dass es funktioniert“, erinnert er sich.

Michael Harasek, Leiter des Forschungsbereichs Thermische Verfahrenstechnik und Stimulation und Preisträger des Staatspreises Patent, entwickelte mit seinem Team eine Technologie zur Gewinnung und Aufbereitung von Wasserstoff aus Gasgemischen, den sogenannten elektrochemischen Wasserstoffseparator. „In der Verfahrenstechnik arbeiten wir mit Deep Tech, also sehr kostenintensiven Entwicklungen, die starke Partner_innen und Finanzierung erfordern“, erklärt Harasek. Die größte Herausforderung liege darin, genug Kapital zu finden, um das „Valley of Death“ zu überwinden, also jene Phase zwischen Laborergebnis und marktreifer Anwendung.

Hilfreiche Links

Forschung an der TU Wien endet nicht im Labor: Von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Unternehmensgründung stehen Forschenden spezialisierte Teams beratend zur Seite. Hier finden Sie Anlaufstellen und weiterführende Informationen rund um Patente, Innovation und Spin-offs:

Forschungs- und Transfersupport

Patent- und Lizenzmanagement

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Österreichisches Patentamt , öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster