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02. April 2008, 15:00 bis 00:00

Ausscheidungsbildung in Metallen – Eine wissenschaftliche Herausforderung über mehrere Größensk

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Vortragender: Univ.Prof.Dr. Ernst KOZESCHNIK ((bisher an der TU Graz, Christian Doppler Laboratory for Early Stages of Precipitation, Institut für Werkstoffkunde und Schweißtechnik) Ausscheidungen verändern die Eigenschaften eines Werkstoffes signifikant. Eine feine Dispersion von nanometer-großen Ausscheidungen kann die Festigkeit eines Werkstoffes um ein Vielfaches des Werts der homogenenLösung steigern. Zusätzlich stabilisieren Ausscheidungen die Mikrostruktur von poly-kristallinen Werkstoffen gegenüber Korn-Vergröberung und Erholungs- und Rekristallisationsprozessen. Für die Industrie sind diese Eigenschaften von höchster Bedeutung, da eine gezielte Kontrolle der Ausscheidungsbildung enormes Einsparungspotential gegenüber der Verwendung von teuren Legierungselementen in sich birgt. Vom akademischen Standpunkt aus gesehen ist die "Beschreibung" von Ausscheidungsvorgängen eine klassische Wissenschaftsdisziplin und über weite Strecken durch etablierte Modelle für die Keimbildung, das Wachstum und das Vergröbern einzelner Ausscheidungen abgedeckt. Beispiele dafür sind diffusions-gesteuerte Ausscheidungsprozesse von Karbiden, Nitriden oder intermetallischen Verbindungen in metallischen Werkstoffen.
Eine völlig andere Bewertung der Situation ergibt sich auf die Frage nach der "Vorhersagbarkeit" von Ausscheidungsreaktionen. Und hier im Speziellen der Vorhersage der ersten Stadien der Ausscheidungsbildung, der Keimbildung. Quantitative Modelle existieren in diesem Bereich nur für sehr spezielle Anwendungsfälle und oft nur für ausgewählte Modellsysteme. Eine echte Vorhersage komplexer Multi-Komponenten-Keimbildungskinetik unter Einbeziehung homogener und heterogener Keimpositionen und ohne Verwendung von klassischen Anpassungsparametern, wie z.B. der Grenzflächenenergie oder Diffusionskoeffizienten, fehlt weitgehend. In diesem Vortrag soll ein Überblick über den Stand des Wissens auf diesem Gebiet und aktuelle Trends gegeben werden. Der Vortrag soll auch dazu dienen, das persönliche Forschungsgebiet des Autors vorzustellen. Ernst Kozeschnik besetzt ab 1.3.2008 den Lehrstuhl für Werkstofftechnik am Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie der TU Wien.

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