Rückgewinnung von Hartmetallschrott bedeutet die selektive Auflösung des Kobaltbinders durch wässrige Essigsäure und die Rückgewinnung sowohl des wertvollen Wolframkarbidskeletts als auch der Bindephase Kobalt. Die Essigsäure dringt zusammen mit reinem Sauerstoff von der Oberfläche her in die Schrottstücke ein und führt innerhalb weniger Tage (je nach Größe der einzelnen Schrottstücke) zu einer selektiven Auslaugung der Bindephase. Die verbleibenden Karbide können zerkleinert und wieder als Ausgangsmaterial für neue Hartmetalle verwendet werden. Das resultierende Kobalt-Acetat kann als Vorstufe für die Herstellung von nanokristallinen Co-Metallpulvern durch Hochdruck-Fällungsmethoden verwendet werden.
Die Vorteile dieser Methode liegen darin, dass es sich um ein "grünes" Verfahren handelt, bei dem unschädliche Chemikalien verwendet werden, und dass die Karbide z. B. die Kornwachstumsinhibitoren bereits homogen enthalten.

Eine zweite Möglichkeit des Recyclings von Hart- und Schwermetallschrotten besteht in der Verwendung von Salzschmelzen. Hier werden die Stücke mit Soda und/oder Soda/Natriumsulfat bei Temperaturen über 900°C in Kontakt gebracht. Auf diese Weise lassen sich diese Schrotte problemlos innerhalb weniger Minuten vollständig auflösen. Als Produkte entstehen Natriumwolframat und Kobaltoxid.

Die Rückgewinnung von Wolfram aus W/Cu-Schrott kann durch eine ammoniak- und rückstandsfreie Auflösung von kompakten Schrottstücken und Spänen und anschließende Abtrennung von Cu durch Hydroxidbildung, Sulfidbildung, Kationen-Austausch bzw. S/X erfolgen.

Eine weitere Möglichkeit Wolframhältige Werkstoffe aufzuarbeiten ist das sogenannte "Zink-Reclaim" Verfahren, bei dem flüssiges Zink in die Schrotte eindringt und verschiedene intermetallische Verbindungen mit dem Binder bildet. dadurch kommt es zu einer Volumsänderung der Schrottteile, wodurch diese nach einem Abdestillieren des Zinks leicht zerfallen können. Übrig bleibt wiederum ein Pulver, welches genau der Ausgangszusammensetzung entspricht.

Edelmetalle - als Inbegriff der wertvollen Metalle - stehen seit Beginn der 1990er Jahre im Mittelpunkt der Forschung der Gruppe. Die Untersuchungen konzentrieren sich auf die Rückgewinnung von Pt, Pd, Rh und Ir aus verbrauchten Pt- und Pt-Legierungen, die hauptsächlich in der Glasindustrie eingesetzt werden. Dazu werden die Pt-basierten Konstruktionsbestandteile einschließlich unerwünschter Unedelmetallverunreinigungen in heißem Königswasser gelöst, gefolgt von der Abtrennung der verschiedenen Edelmetallkomponenten durch S/X- sowie Fällungsmethoden, die zu reinen Flüssigkeitsströmen führen. Die Edelmetalle werden dann als reine Pulver durch thermische Zersetzung der jeweiligen Salze oder durch Zugabe eines geeigneten Reduktionsmittels wie Hydrazinhydrat gewonnen. Die resultierenden Metallpulver eignen sich dann für die Verarbeitung zu ODS-Pt-Werkstoffen. Alternativ kann die Veredelung auch durch Vakuum-Induktionsschmelzen erfolgen, wobei die unterschiedlichen Dampfdrücke der Verunreinigungen ausgenutzt werden. Unerwünschte und schädliche unedle Metalle wie Ni, Cu, Zn, Sn, Ti, W, Sb, As usw. können leicht entfernt werden. Es werden geeignete Werkstoffe gewonnen, bei denen die Verunreinigungen unter den kritischen Konzentrationen liegen (hauptsächlich unter 10 ppm).

Magnesiumchlorid MgCl2 (einschließlich Zusätzen wie NaCl und KCl) wird als Raffinationssalz sowie als Barriere gegen die Oxidation einer Mg-Schmelze verwendet. Bei der sekundären Magnesium-Produktion fallen große Mengen an Krätzen an, die hauptsächlich deponiert werden. Da die Krätze neben Magnesium-Oxiden noch Magnesiumchlorid als Wertstoff enthält, wurde die Rückgewinnung durch selektive Laugung mit Ammoniumchlorid untersucht. Das Hauptproblem besteht darin, wasserfreies Magnesiumchlorid zu erhalten, was durch die thermische Zersetzung der Laugungszwischenverbindung Ammoniumkarnallit NH4MgCl3*6H2O erreicht werden kann.