Die Automatisierungstechnik ist eine „enabling technology“ für innovative Produkte und  für die nachhaltige industrielle Produktion. Als solche ist sie eine Schlüsseltechnologie des 20. und 21. Jahrhunderts und wird zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen. Im Forschungsschwerpunkt „System- und Automatisierungstechnik“ der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik werden sowohl technische Anwendungen wie Automation von (hochverteilten) Produktionssystemen, Gebäudeautomation, innovative Antriebssysteme mit Energierekuperation, Robotik und kognitive Systeme, Energiemanagement in Smart Grids sowie komplexe Kommunikationssysteme als auch methodische und technologische Grundlagen wie Software- und SystemEngineering, Analyse, Modellierung, Regelung und Optimierung komplexer dynamischer Systeme, nichtlineare und verteilt-parametrische Mehrgrößenregelung und Softsensorik, Sensornetze, komplexe Mikrosysteme, Modellierungs- und Hardwarebeschreibungssprachen, Entwurf und Automatisierung eingebetteter Systeme, (Opto-) Mechatronische Systeme, (intelligente) Sensorik, Aktorik sowie Präzisionstechnologie und Prozessmesstechnik erforscht. 

All diesen Gebieten gemein ist der Anspruch in „Systemen zu denken“, wobei durch gezielten Einsatz von Informations- und Automatisierungstechnik eine signifikante Steigerung von Zuverlässigkeit, Effizienz, Qualität und Performanz im Vergleich zu konventionellen Systemen erzielt werden kann. Dieser Paradigmenwechsel vom Entwurf auf Komponenten- bzw. Teilsystemebene hin zum Systementwurf komplexer vernetzter Systeme findet bislang kaum systematisch statt. Dies eröffnet im Bereich der Methodenentwicklung von der Modellierung über die Analyse, die Verifikation bis hin zur Synthese ein herausforderndes Forschungspotenzial für die Zukunft. In diesem Zusammenhang spielt die holistische Entwicklung geeigneter System-, Soft- und Hardwarekonzepte eine entscheidende Rolle. Die Kombination von vernetzten Computersystemen  („Cyber Systems“) mit technisch-physikalischen („Physical“) Systemen führt zum Begriff der „Cyber-Physical Systems“. Die sich hier abzeichnende technologische Revolution hat das Potenzial, die „IT-Revolution“ des 20. Jahrhunderts in den Schatten zu stellen: Autos können durch in- und intra-Car Kommunikation autonom Unfälle vermeiden und die Sicherheit erhöhen, Automatisierungssysteme und Roboter können durch Vernetzung und adaptive/kognitive Methoden weitaus flexibler werden, die Produktivität steigern und Ressourcen schonen, und die intelligente Vernetzung von Energieverbrauchern und -erzeugern in zukünftigen „Smart Cities“ hat das Potenzial, den CO2-Ausstoß signifikant zu reduzieren.