Mikko Rahtola aus Finnland nimmt derzeit (bis Weihnachten) an einem Forscheraustausch an unserem Institut teil. Er arbeitet als Manager und Experte für Forschungsprojekte auf dem gemeinsamen Campus der LUT University und der LAB University of Applied Sciences in Lahti, etwa 100 km nördlich der Hauptstadt Helsinki.

Er hat einen Master-Abschluss in Agrar- und Forstwissenschaften und ist Agrarwissenschaftler. Einen großen Teil seiner früheren Berufserfahrung sammelte er in der Privatwirtschaft, insbesondere in der Beratung für Landwirtschaft, Gartenbau und ökologische Lebensmittelproduktion. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Verarbeitung, Nutzung und Verwertung von Biomasse aus verschiedenen organischen Materialien in Landwirtschaft, Industrie und Gesellschaft. Derzeit leitet er Projekte, die sich mit der Qualität und Verwertung von Nebenprodukten der Forstindustrie, wie z. B. Faserschlamm, Sägemehl und Asche, für Zwecke wie Energie, Düngemittel oder sogar für die Herstellung von Industriesäuren befassen.

Darüber hinaus ist er an mehreren Projekten im Zusammenhang mit der Güllebehandlung und der Biogastechnologie beteiligt, bei denen Biogasanlagen als zentrale Punkte für das regionale Nährstoffrecycling dienen. Der Campus in Lahti, auf dem er hauptsächlich arbeitet, ist relativ neu und mit modernen Labor- und Pilotanlagen für die Pyrolyse- und Biogasforschung sowie für die Durchführung von Recycling- und Trennversuchen von Kunststoffen, Bauabfällen und Textilien ausgestattet.

Während seiner Zeit an der TU Wien ist es sein Hauptziel, seine Kenntnisse im Umgang mit dem Massenflussmodellierungsprogramm STAN zu vertiefen, insbesondere im Zusammenhang mit seinem 5R-Raffinerie-Forschungsprojekt. Gleichzeitig besteht das übergeordnete Ziel dieses Forscheraustauschs darin, den Informationsaustausch in beide Richtungen zu erleichtern und Möglichkeiten für neue gemeinsame internationale Forschungsprojekte zu erkunden.

In diesem Zusammenhang besteht auch die Möglichkeit, im Gegenzug einen Forscher aus Österreich für einige Wochen im Frühjahr nach Finnland einzuladen. Mögliche Themen könnten die Schlamm- oder Ascheanalytik (Faser- und chemische Analytik, Abtrennung von Schwermetallen) oder Fachwissen im Zusammenhang mit technischen Lösungen für die Entwässerung von Schlämmen, Pelletierung sowie Düngemitteln sein.