Angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit sind Raumplaner*innen gefordert, klare Haltungen zu entwickeln. Das Seminar verfolgte das Ziel, eine eigene raumplanerische Position zur Transformation des Bestands in Zeiten der Klimakrise zu erarbeiten und wirkungsvoll nach außen zu tragen. Im Verlauf des Semesters entwickelten die Studierenden auf Basis eines selbst gewählten Themas ihre Standpunkte. Diese wurden in diskursiven Formaten reflektiert, geschärft und mit einem gezielt ausgewählten Medium für die Öffentlichkeit aufbereitet. Zum Abschluss präsentierten die Teilnehmerinnen ihre Positionen und Endprodukte vor einem größeren Publikum und diskutierten zentrale Fragen zur Bestandsentwicklung im Kontext der Klimakrise.
Die Lehrveranstaltung wurde von Dragana Damjanovic, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster (Institut für Staats- und Verwaltungsrecht) und Sibylla Zech (Forschungsbereich Regionalplanung und Regionalentwicklung) geleitet.
© Lina Martin.
Positionen zur Klimakrise im öffentlichen Raum
© Lina Martin.
Abschlusspräsentation
© Lina Martin.
Gespräche bei den Marktständen
© Sibylla Zech.
Abschlusspräsentation
© Sibylla Zech.
Kartenspiel bei der Abschlusspräsentation
© Sibylla Zech.
Gespräche bei einem Marktstand
© Dragana Damjanovic.
Abschlusspräsentation
© Sibylla Zech.
Puzzlen bei der Abschlusspräsentation
Folgende Positionen wurden im Sommersemester 2025 erarbeitet:
Position #1 Vorsorgende, klimaresiliente Raumplanung braucht bürgernahe, digitale
Informations- und Beteiligungstools.
Die schwerwiegenden Hochwasserereignisse 2024 haben eindrücklich gezeigt, wie vulnerabel die Gemeinden Österreichs gegenüber den zunehmenden Folgen des Klimawandels sind. Die Klimakrise, trifft Gemeinden und Personen, die unzureichend vorbereitet sind am schwerwiegendsten.
Das entwickelte Tool soll einen effektiven und transparenten Umgang mit Hochwasserrisiken fördern, Bürger: innen dazu ermächtigen, sich präventiv auf Hochwasserereignisse vorzubereiten und im Katastrophenfall eine Entscheidungsstütze bieten. Grundlage dafür ist die Verknüpfung technischer Daten (z. B. Messwerte) mit lokalem Wissen. Ein wechselseitiger Informationsfluss zwischen Bevölkerung, Verwaltung und Einsatzkräften ist essenziell für einen gemeinschaftlichen und wirksamen Hochwasserschutz. Digitale Anwendungen bieten Potenziale, Informationen zu komplexen Risiken und Handlungsoptionen einfach zugänglich, übersichtlich und aktuell bereitzustellen und ermöglichen gleichzeitig die systematische Einbindung von Rückmeldungen aus der Bevölkerung.
Gruppe: Franca Dörner, Tommy Friesing und Felix Erhart
Video zur Position, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster | Plakat zu den Komponenten des Tools, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster | Plakat zu den Zielen und dem Prozess, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Position #2 Nur ein klimaangepasster Raum ist ein qualitativer Begegnungsraum
Ausgehend von den entwickelten Gestaltungsbausteinen wollen wir aufzeigen, wie der Hauptplatz von Drosendorf, z.T mit einfachen Mittel, zu einem klimafitten Treffpunkt der Dorfgemeinschaft werden kann. Dafür kann an die bestehenden grünen Qualitäten angeknüpft werden, indem die vorhandenen Grünflächen mit Nutzungen qualifiziert werden können. Auch wenn vielleicht viele Menschen ihren eigenen Garten haben, kann hier durch einen Gemeinschaftsgarten Raum für Menschen mit der ähnlichen Leidenschaft des Gartelns geschaffen werden. Dieser bietet nicht nur Platz für gemeinsame Aktivitäten, sondern kann auch durch die Vielfalt an Pflanzen die Biodiversität verbessern. Auch der Brunnen ist eine vorhandene Stärke. Diesen kindergerecht auszubauen und für das Spielen mit Wasser auszurüsten kann ein spannender Ort für Kinder zum Spielen werden. Weitere Spiel- und Sportangebote sorgen für weitere Anlässe zum Zusammenkommen. Ergänzend dazu sind verschattete Sitzmöglichkeiten mit Blickrichtung zum Brunnen eine Möglichkeit, diesen zu einem Treffpunkt für Familien zu entwickeln. Damit das Mikroklima sich verbessern kann und damit ältere Menschen und Kinder sich auch an den Rändern beim Einkaufen und Besorgungen erledigen sicher bewegen können, sollten auch im Straßenraum Baumpflanzungen vorgenommen werden. Die südliche Straße ist durch die Verfügbarkeit an Raum für Verkehr im nördlichen Teil ein potenzialraum für die Verkehrsberuhigung. Das muss nicht zwingend den Wegfall des Autoverkehrs samt Parkplätze bedeuten, allerdings kann so Lärm und Schadstoffausstoß verringert werden, sodass sich nicht nur alle Fußgänger*innen sicherer fortbewegen können, sondern dass so auch eine bessere Atmosphäre für Aufenthalt entstehen kann.
Damit temporär auch mehr Raum für Veranstaltungen verfügbar ist, kann der große Parkplatz für solche Events durch temporäre Begrünung auchnicht nur das Mikroklima positiv beeinflussen, sondern auch attraktiver für Veranstaltungen werden. Nicht zuletzt ermöglicht der bestehende Pavilion eine Umnutzung zum Indoor-Treffpunkt an heißen Tagen oder auch im Winter. Dieser kann mit Spiel und Sitzmöglichkeiten auch bei schlechtem Wetter ein Treffpunkt im Ort sein.
Gruppe: Lukas Juricek, Catherina Rombolà und Keven Türetken
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Position #3 Der Klima-Auswirkungen sollen mehr Gewicht in der Kosten-Nutzen-Analyse bekommen!
Bei der Planung von Projekten wird immer der Kosten-Nutzen-Faktor berechnet. Also, bringt das Projekt angesichts der Kosten einen Mehrwert für die Bevölkerung? Dabei stellt sich die Frage, wie stark Klimawandelauswirkungen berückssichtigt werden. Dieses sind nämlich schwer monetarisierbar und werden oft unterschätzt.
Gruppe: Elisabeth Schröer und Stefan Pregesbauer
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Position #4 Auch die kleinste administrative Ebene kann das große Problem der Klimakrise bewältigen
Mit Hilfe der Comic-Figur Drobot werden Probleme in Drosendorf erkundet und nach Lösungen gesucht. Ein Beispiel ist die fehlende Versickerung nach Regenereignissen, die mithilfe von porösen Materialien gelöst wird. Ein weiteres Beispiel ist die fehlende Verschattung, die durch Baumbepflanzung reduziert werden kann.
Gruppe: Dilara Efe, Azra Sakic und Sakari Tapaninen
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