Geschlechtergerechtes Formulieren bedeutet die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Sprache. Dadurch werden Frauen und Männer in der Sprache gleichermaßen sichtbar und können sich auch gleichermaßen angesprochen fühlen.
Und so kann dies umgesetzt werden..., öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster
Praxis & Leitfäden
Empfehlungen, wie geschlechtergerechtes Formulieren umgesetzt werden kann:
- Anleitung zur Verwendung des Unterstrichs: Leitfaden geschlechterneutrales Formulieren (Akademie der Bildenden Künste Wien)
- Tipps für geschelchtergerechte Sprache (Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen TU Wien)
- Geschlechtergerechter Sprachgebrauch - Empfehlungen und Tipps (BM:BF)
- Leitfaden für diskriminierungsfreie - Sprache - Handlungen - Bilddarstellungen (BM:ASK)
- Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren (Schweizerische Eidgenossenschaft)
- Die 12 Sprachregeln (ETH Zürich)
- ”kurz & bündig”. Vorschläge zum geschlechtergerechten Formulieren. (Arbeitskreis f. Gleichbehandlungsfragen Alpen-Adria-Universität Klagenfurt)
- Geschlechtergerechtes Formulieren (BM:UK)
- Folgendes Microsoft Add-In kann helfen, einen ersten Einblick zu bekommen, wie gender-neutrale Formulierungen aussehen können: http://gendering.codeplex.com/
Rechtliche Aspekte
Die rechtlichen Normen zur sprachlichen Gleichbehandlung sind auf unterschiedliche Regelungswerke und Gesetze verteilt. Die TU Wien selbst hält im Frauenförderungsplan, § 11, fest, dass "... in allen Schriftstücken und wo dies sinnvoll und machbar erscheint auch bei mündlichen Äußerungen entweder explizit die weibliche und männliche Form oder geschlechtsneutrale Bezeichnungen zu verwenden [sind]."
Wissenschaftliche Forschung
Aus den Neurowissenschaften ist mittlerweile schon länger bekannt, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, wenn Frauen und Männer explizit angesprochen werden. Genaueres dazu finden Sie im folgenden Artikel von Susanne Wagner (2002):
Abstract:
Sprachverarbeitung im Gehirn kann auf der Kopfoberfläche zu Spannungszu- und -abnahmen führen, die über ein Elektroenzephalogramm meßbar sind. Fehler wie das Verwenden eines grammatikalisch oder von der Bedeutung her unpassenden Wortes in einem Satz führen zu ganz spezifischen Spannungsmodulationen. Mit dem Wissen um die "Fehlermeldungen" des Gehirns konnte untersucht werden, ob Berufsbezeichnungen wie "Doktor" oder "Krankenschwester" mit Klischeevorstellungen über das Geschlecht der bezeichneten Personen verbunden sind (Osterhout et al., 1997). Die Messungen deuten darauf hin, dass Klischeevorstellungen Teil der im Gehirn als Bedeutung eines Wortes abgespeicherten Information ist.
Aus dem Wissenschaftsministerium
Bundesminister Reinhold Mitterlehner hat anlässlich der öffentlichen Diskussionen um das Binnen-I im August 2014 folgendes Schreiben , öffnet eine Datei in einem neuen Fensterverfasst, in dem auch die Sprachregelungen an den österreichischen Universitäten angesprochen werden