Stereotype und Geschlechterrollen

Dies bedeutet, dass Frauen bei der Evaluation ihrer Führungsqualitäten mit Vorurteilen konfrontiert werden können.

Literatur

Sagebiel, Felizitas und Vázquez, Susana (2010). Meta-Analysis of Gender and Science Research Topic Report: Stereotypes and Identity. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union.

Eagly, Alice H. und Carli, Linda L. (2007). Through the Labyrinth: The Truth About How Women Become Leaders. Boston: Harvard Business School Press.

Eagly, Alice H. und Karau, Steven J. (2002). Role Congruity Theory of Prejudice towards Female Leaders. Psychological Review, 109 (3), 573–598.

Dies hat nachweislich zu Verzerrungen bei Einstellungsentscheidungen geführt.

Literatur

Rudman, Laurie A. und Glick, Peter (2001). Prescriptive Gender Stereotypes and Backlash Toward Agentic Women. Journal of Social Issues, 57 (4), 743–762.

Jahrzehntelange Forschung zu „Zeichne-eine-Wissenschaftler_in“ verweist darauf, dass Kinder tendenziell Wissenschaftler darstellen. Dieses mit dem Geschlecht verbundene Stereotyp reproduziert sich sogar auf der Ebene von Studierenden: Hochschulstudierende stellen Wissenschaftler_innen öfter als Männer denn als Frauen dar. Und der Bedeutung von Asiat_innen in der (v. a. anglo-amerikanischen Wissenschaft; A.d.Ü.) zum Trotz, werden Wissenschaftler_innen nach wie vor als europäisch weiß dargestellt.

Literatur

Fralick, Bethany, Kearn, Jennifer, Thompson, Stephen und Lyons, Jed (2008). How Middle Schoolers Draw Engineers and Scientists. Journal of Science Education and Technology, 18, 60–73.

Rahm, J. und Charbonneau, P. (1997). Probing Stereotypes Through Students’ Drawings of Scientists. American Journal of Physics, 65, 774-778.

Auf dem Geschlecht basierende Vorurteile hatten prägenden Einfluss auf normative Wissenschaftsstandards, einschließlich Auswahlverfahren für Preise und Förderungen sowie Definitionen wissenschaftlicher Kompetenz und Qualität. Daten des spanischen nationalen Statistikinstituts zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Beförderung zur ordentlichen Professor_in für außerordentliche Professoren 2,5 Mal höher ist als für außerordentliche Professorinnen – selbst wenn Alter, die seit dem Ph.D. bzw. Doktorat vergangene Zeit, das jeweilige Forschungsfeld sowie die Maßgaben akademischer Produktivität (wie etwa Veröffentlichungen von Büchern und Peer-Review-Artikeln) berücksichtigt werden.

Literatur

Unidad de Mujeres y Ciencia (UMYC) (2011). White Paper on the Position of Women in Science in Spain, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. Unidad de Mujeres y Ciencia del MICINN. Madrid: AMIT Asociación de mujeres investigadoras y tecnólogas.

Addis, Elisabetta und Pagnini, Constanza (2010). Meta-Analysis of Gender and Science Research Topic Report: Gender and Scientific Excellence. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union.

Brouns, Margo (2004). Gender and the Assessment of Scientific Quality, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. In: European Commission Directorate-General for Research Information and Communication Unit (Hg.in), Gender and Exellence in the Making, 147–155. Luxemburg: Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union.

In einer jüngst veröffentlichten Studie, in der die Studienteilnehmer_innen die Bewerbungsunterlagen zweier gleichgeschlechtlicher Bewerber_innen evaluierten, die sich lediglich hinsichtlich der Elternschaft unterschieden, wurden Mütter als weniger kompetent und engagiert beurteilt und erhielten ein niedrigeres Einstiegsgehalt als Frauen, die keine Mütter sind. Männer wurden nicht dafür sanktioniert, Väter zu sein, sondern profitierten manchmal sogar davon. Eine Nachfolgestudie zeigte, dass die tatsächlichen Arbeitgeber_innen Mütter, nicht jedoch Väter diskriminieren.

Literatur

Unidad de Mujeres y Ciencia (UMYC) (2011). White Paper on the Position of Women in Science in Spain hyperlink. Unidad de Mujeres y Ciencia del MICINN. Madrid: AMIT Asociación de mujeres investigadoras y tecnólogas.

Correll, Shelley J., Benard, Stephen und Paik, In (2007). Getting a Job: Is there a Motherhood Penalty, öffnet eine externe URL American Journal of Sociology, 112 (5), 1297-1338.

Williams, Joan C. (2004). Hitting the Maternal Wall. Academe, 90 (6), 16-21.

Die Angst davor, negativen Stereotypen im Hinblick auf die eigene Fähigkeit in einem bestimmten Gebiet zu entsprechen, wirkt sich erschwerend auf die Leistungserbringung in diesem Gebiet aus. So schneiden zum Beispiel an negative Stereotype erinnerte Mädchen bei Mathematiktests tendenziell schlechter ab.

Literatur

Steele, Claudia M. (1997). A Threat in the Air: How Stereotypes Shape Intellectual Identity and Performance, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. American Psychologist, 52 (6), 613–629.

Gegenstereotype Botschaften zu Führungsqualitäten verringern die Anfälligkeit von Frauen gegenüber Stichworten und Bildern, die andernfalls zur Schmälerung ihrer Bestrebungen nach Übernahme einer Leitungsposition beitragen würden.

Literatur

Davies, Paul G., Spencer, Steven J. und Steele, Claudia M. (2005). Clearing the Air: Identity Safety Moderates the Effects of Stereotype Threat on Women’s Leadership Aspirations, öffnet eine externe URL in einem neuen FensterJournal of Personality and Social Psychology, 88 (2), 276–287.

Steele, Claudia M. (1997). A Threat in the Air: How Stereotypes Shape Intellectual Identity and Performance, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. American Psychologist, 52 (6), 613–629.

Burschen schätzen ihre mathematische Kompetenz tendenziell höher ein als Mädchen, bei denen die gleichen Fähigkeiten gemessen wurden. Die Selbsteinschätzung in Bezug auf Kompetenz wirkt sich im Gegenzug direkt auf die Wahl der Studienfächer aus. Anders gesagt, geschlechtsspezifische Muster bei der Selbstselektion im Hinblick auf einen bestimmten Karriereverlauf sind zumindest teilweise einem geschlechtsspezifischen Sinn für die eigenen Fähigkeiten, und nicht nur der Begabung oder dem Interesse geschuldet.

 Literatur

Correll, Shelley (2001). Gender and the Career Choice Process: The Role of Biased Self-Assessments. American Journal of Sociology, 106, 1691-1730.

da es ihnen an Vertrauen in ihre intellektuellen Errungenschaften und in ihre Befähigung ebenso mangelt wie an Zugehörigkeitsgefühl.

Dies wurde in der frühen Forschung das „Hochstaplerinnen-Phänomen genannt“.

Literatur

Clance, Pauline und Imes, Suzanne (1978). The Imposter Phenomenon in High-Achieving Women: Dynamics and Therapeutic Intervention. Psychotherapy: Theory, Research, and Practice, 15, 241–247.

Objekte, die als sehr männlich gelten (Star Trek Poster, Computerteile oder Comichefte) geben Frauen in bestimmten Wissenschaftsgemeinden das Gefühl, nicht wirklich zu dieser Umgebung zu gehören und schmälern ihr Interesse dieser Gemeinde beizutreten. Wenn diese Objekte jedoch durch weniger stereotype Gegenstände ersetzt werden, so steigt das Interesse der Frauen. Wissenschaftliche Umgebungen senden, kurz gesagt, via stereotyper oder nicht-stereotyper Räume starke Signale im Hinblick auf Zugehörigkeit aus.

Literatur

Cheryan, Sapna, Plaut, Victoria C., Davies, Paul G. und Steele, Claudia M. (2009). Ambient Belonging: How Stereotypical Cues Impact Gender Participation in Computer Science. Journal of Personality and Social Psychology, 97 (6), 1045–1060.