Neue Entsiegelungsförderung in OÖ – Pressekonferenz mit Sibylla Zech

Im Rahmen einer Pressekonferenz in Linz hat das Land Oberösterreich gestern eine neue Initiative zur Förderung von Entsiegelungsvorhaben vorgestellt. Unsere Professorin Sibylla Zech war als Expertin mit dabei.

Professorin Sibylla Zech (TU Wien), Umwelt- und Klimaschutzlandesrat Stefan Kaineder und Bürgermeister Johann Urwanisch sitzen vor einem Bildschirm, auf dem eine betonierte Fläche (beschriftet mit "vorher") sowie Rasengittersteine (beschriftet mit "nachher") zu sehen sind. Am Holztisch vor ihnen stehen ein rotes Mikrofon von Radio Arabella, drei Gläser Wasser, Namensschilder sowie ein Rasenziegel. Das Bild wird teilweise überdeckt von einem Reporter oder einer Reporterin.

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Pressekonferenz mit Sibylla Zech, Stefan Kaineder und Johann Urwanisch

Bürgermeister Johann Urwanisch, Professorin Sibylla Zech und Landesrat Stefan Kaineder (von links nach rechts) präsentieren stehend das neue Entsiegelungsprogramm. Urwanisch und Zech halten ein Schild mit der Aufschrift "Grün statt Grau – Jetzt entsiegeln", während Kaineder einen Rasenziegel in der Hand hält. Im Hintergrund sieht man Regale mit Pflanzen, eine weiße Tür und einige Dekorationsbilder.

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Präsentation des neuen OÖ-Entsiegelungsprogrammes

Die Hitzewellen des vergangenen Sommers haben einmal mehr bestätigt, wovor Klimaforscher:innen seit Jahrzehnten warnen: Die Klimakrise wird zunehmend auch in österreichischen Städten und Gemeinden spürbar. Eine hohe Bodenversiegelung, wie etwa in Linz (Spitzenreiter im pro Kopf-Vergleich), trägt dazu bei, dass sich Flächen besonders intensiv aufheizen. 

Das Land Oberösterreich möchte nun auf diese Problematik reagieren. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit unserer Professorin Sibylla Zech und Johann Urwanisch (Bürgermeister Pattingham) wurde vom Umwelt- und Klimaschutz-Landesrat Stefan Kaineder gestern ein neues Entsiegelungs-Förderungsprogramm des Landes vorgestellt. Mit der neuen Initative sollen Gemeinden bei den kostenintensiven Vorhaben unterstützt werden.

Gefördert wird die Entsiegelung von überbauten oder wasserundurchlässig befestigten Flächen sowie deren Transformation zu einer Vegetationsfläche bzw. wasserdurchlässig befestigten Fläche (Teilentsiegelung). Die entsiegelte Fläche darf dabei nicht an die Kanalisation angeschlossen werden. Das gesamte auf der entsiegelten Fläche anfallende Niederschlagswasser muss dezentral vor Ort versickern. Die Kosten, die durch die Entsiegelung entstehen, sind unter anderem abhängig von der Größe der jeweiligen Fläche, den Entsorgungskosten des Abbruchsmaterials sowie von der Neugestaltung (z.B. mit standortgerechter Vegetation). Die Förderhöhe pro Quadratmeter entsiegelter Fläche hat das Land Oberösterreich pauschal mit 30€ festgelegt, wobei maximal 75.000€ oder 70 % der förderfähigen Kosten übernommen werden. Bodenbündnis-Gemeinden sollen zusätzliche Anreize erhalten (+10€ bei der Pauschale, +5000€ bei der Maximalfördersumme).

„Wir sind auf einem Niveau, wo es nicht mehr um die Vermeidung künftiger Versiegelung geht, sondern um die Rückgewinnung von Flächen“, erklärt Sibylla Zech. Die neue Intitative des Landes Oberösterreich geht in die richtige Richtung.