Was ist Sexismus?

Sexismus bezeichnet die systematische Diskriminierung und Herabwürdigung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts und kann alle Geschlechter betreffen. Die Grundlage von Sexismus bilden Geschlechterstereotype.

Sexismus zeigt sich häufig über

  • Sexistische Kommentare oder Witze, z.B. „Typisch Frau!“, „Das ist keine Arbeit für Frauen.“ oder „Na eh klar, so denkt nur ein Mann.“
  • Eindringliche und beleidigende Fragen zum Familienstand oder zur Familienplanung
  • Wiederholtes, unfreiwilliges Outing anderer Personen als inter-, trans- oder nicht-binäre Person oder Infragestellen der Geschlechtsidentität
  • Sexistische Inhalte in der Kommunikation oder Werbung, z.B. über Verwendung von stereotypen Bildern oder Formulierungen

Sexismus kann mit sexueller Belästigung einhergehen und bildet in den allermeisten Fällen die Voraussetzung dafür.

Was ist sexuelle Belästigung?

Sexuelle Belästigung sind unerwünschte Verhaltensweisen, die der sexuellen Sphäre zuzuordnen sind. Dafür, was als unerwünscht gilt, ist die Sicht der betroffenen Person entscheidend. Fühlt sich die betroffene Person belästigt, muss diese jedenfalls geschützt werden. 

Merkmale sexueller Belästigung sind:

  • Das Verhalten ist für die betroffene Person unerwünscht.
  • Das Verhalten ist sexualitätsbezogen.
  • Die Würde der betroffenen Person ist verletzt, das Verhalten ist herabwürdigend und respektlos.
  • Das Verhalten schafft für betroffenen Person eine einschüchternde, feindselige oder demütigende Arbeitsumgebung

Sexuelle Belästigung ist verboten und kann neben strafrechtlichen auch arbeits- und studienrechtliche Konsequenzen haben.

Von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz können alle Menschen betroffen sein. Ausgehen kann sexuelle Belästigung sowohl von hausinternen Personen (wie beispielsweise Vorgesetzen und (Studien-)Kolleg_innen), als auch von (haus-)externen Personen, die sich auf dem Gelände der TU Wien befinden (wie beispielsweise Lieferant_innen, Bauarbeiter_innen etc.).

Formen und Beispiele von sexueller Belästigung

Nonverbal

  • aufdringliches oder einschüchterndes Starren oder anzügliche Blicke
  • Hinterherpfeifen
  • unerwünschte E-Mails, SMS, Fotos oder Videos mit sexuellem Bezug
  • unangemessene und aufdringliche Annäherungsversuche in sozialen Netzwerken
  • Aufhängen oder Verbreiten pornografischen Materials
  • unsittliches Entblößen

Verbal  

  • sexuell anzügliche Bemerkungen und Witze
  • aufdringliche und beleidigende Kommentare über die Kleidung, das Aussehen oder das Privatleben
  • sexuell zweideutige Kommentare
  • trans- und inter-feindliche Bemerkungen oder Witze
  • Fragen mit sexuellem Inhalt, z. B. zum Privatleben oder zur Intimsphäre
  • Aufforderungen zu intimen oder sexuellen Handlungen, z. B. „Setz dich auf meinen Schoß!“
  • sexualisierte oder unangemessene Einladungen zu einer Verabredung

Körperlich    

  • jede unerwünschte Berührung (Tätscheln, Streicheln, Kneifen, Umarmen, Küssen), auch wenn die Berührung scheinbar zufällig geschieht
  • wiederholte körperliche Annäherung, wiederholtes Herandrängeln, wiederholt die übliche körperliche Distanz (ca. eine Armlänge) nicht wahren
  • körperliche Gewalt sowie jede Form sexualisierter Übergriffe bis hin zu Vergewaltigung
     

Quelle: Diversity Think Tank Consulting GmbH, E-Learning “Umgang mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz“, 2023