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Warum an vielen TU Standorten im Juni Regenbogenflaggen gehisst werden

Es ist wieder soweit: Der Monat Juni ist ins Land gezogen und auch dieses Jahr ist er der Pride Month, den viele Menschen aus der LGBTIQ*-Szene zum Anlass nehmen, den offenen Umgang mit ihrer Sexualität und Selbstakzeptanz zu feiern. Das Wort „Pride“ steht dabei für Stolz sowie den selbstbewussten Umgang mit der eigenen sexuellen Orientierung und Identität.

Im Vordergrund ist die Regenbogenflagge zu sehen, im Hintergrund ein TU Wien Gebäude mit Logo.

© Matthias Heisler/TU Wien

Warum Pride Month Juni?

Die Entscheidung den Monat Juni zum Pride Month zu machen, geht auf die sogenannten Stonewall Riots im Jahre 1969 zurück. Damals ereigneten sich mehrere gewalttätige Demonstrationen zwischen der homosexuellen Gemeinschaft und der New Yorker Polizei. Diese stellten einen wichtigen Wendepunkt in der modernen LGBTIQ*-Bewegung (LGBTIQ* steht für lesbian/gay/bisexual/transgender/inter*/queer) dar, denn es waren die ersten Demonstrationen, bei denen homosexuelle und transsexuelle Menschen für ihre Rechte auf der Straße demonstrierten. Eine der Demonstrationen eskalierte in der Schwulenbar „Stonewall Inn“. In Gedenken daran wurde seither der letzte Sonntag im Juni als Gay Pride Day gefeiert. Dieser Festtag wurde nach und nach zum Pride Month ausgeweitet.

Heute gilt der Pride Month vor allem als wichtigster Monat, um die LGBTIQ*-Community zu ehren, dieser verstärkt Aufmerksamkeit zu schenken und das Bewusstsein für Gleichberechtigung zu stärken.

Nicht nur zuschauen, sondern handeln

Die TU Wien ist eine weltoffene Universität, wo Diversität aktiv gelebt wird. Sie soll ein Ort sein, an dem sich alle frei und sicher der Wissenschaft widmen können – dies gilt für Lehre, Forschung, Studium und Verwaltung gleichermaßen. Die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität dürfen kein Hindernis darstellen, sich frei zu entfalten.
Deshalb wurde Ende 2020 das ALLY*-Netzwerk der TU Wien ins Leben gerufen: https://www.tuwien.at/tu-wien/organisation/zentrale-bereiche/personalentwicklung/diversity-management/tu-wien-ally-netzwerk, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. Es wurde nach internationalem Vorbild gestaltet und dient dazu die Akzeptanz von LGBTIQ*-Personen an der TU Wien zu verbessern und sukzessive eine Kultur der Offenheit zu etablieren. Seitdem ist das ALLY*-Netzwerk dabei, Kompetenzen aufzubauen. Die Mitglieder des ALLY*-Netzwerkes kommen aus allen Fakultäten und der zentralen Verwaltung und haben sich aus unterschiedlichsten Motivationen heraus entschieden, ehrenamtlich Teil dieses Netzwerkes zu sein. Gemeinsame und wichtigste Motivation ist und bleibt aber: der Zusammenhalt. Initiativen wie das ALLY*-Netzwerk sind wichtig, da auch heute noch LGBTIQ*-Menschen Opfer von Diskriminierung und Hassverbrechen werden, leider auch in Österreich.
Als sichtbares Zeichen für diese gelebte Wertschätzung von Vielfalt an der TU Wien wird im Pride Month Juni wieder die Regenbogenflagge gehisst. Dieses Jahr erstmals nicht nur am Hauptgebäude am Karlsplatz, sondern auch an den Standorten Getreidemarkt, Gußhausstraße und Arsenal.

Selbst aktiv werden

Am 21. und 28. Juni findet jeweils von 9 bis 13 Uhr ein Online-Workshop mit dem thematischen Schwerpunkt Geschlechtervielfalt und Geschlechterinklusivität statt. Unter dem Titel „Drittes Geschlecht“, Geschlechtervielfalt … – worum geht's?“ werden im ersten Teil des Workshops Basis-Informationen zum Thema Geschlechtervielfalt gegeben und ein Einblick in die Lebensrealitäten von intergeschlechtlichen Menschen vermittelt. Im zweiten Teil des Workshops wird auf die rechtliche Situation in Österreich eingegangen und offene Fragen (beispielsweise zur „richtigen“ Anrede, Sprachgebrauch, usw.) geklärt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen an den beiden Workshops teilzunehmen! Nähere Informationen zur Agenda und zur Anmeldung gibt es im TISS: https://tiss.tuwien.ac.at/tu_events/tu_event/anzeigen?weiterbildungskurs-id=8186, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Inter*, (non-) binary, trans* – Ein kurzes Begriffslexikon

Geschlecht ist vielfältig, es ist also nicht immer möglich, Menschen einem bestimmten Geschlecht zuzuordnen. Daraus ergibt sich eine Vielzahl an sexuellen und geschlechtlichen Identitäten. Diesen Identitäten sind Begriffe zugeordnet. Oft kennt man zwar den Begriff, ist sich aber seiner Bedeutung nicht ganz sicher.

Der Begriff inter* oder intergeschlechtlich ist eine selbstgewählte Bezeichnung von Menschen, die sich nicht eindeutig als männlich oder weiblich fühlen. Ihre Geschlechtsmerkmale weichen von der medizinischen Norm männlicher oder weiblicher Körper ab. Ihre Geschlechtsidentität kann inter* sein, muss aber nicht. Menschen, die sich als inter* bezeichnen können auch eine männliche, weibliche oder eine andere Geschlechtsidentität aufweisen.

Non-binary oder nicht-binär ist eine Selbstbezeichnung von Menschen, die sich außerhalb der binären Geschlechterordnung befinden. Sie sind also weder (nur) weiblich, noch (nur) männlich. Sie können beides oder dazwischen sein. Manchmal haben sie auch ein anderes Geschlecht oder eines, das sich immer wieder verändert.

Die Bezeichnung trans* oder transgender verwenden Menschen, wenn ihr Geschlecht nicht oder nur teilweise dem Geschlecht entspricht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Das bedeutet, dass transgender-Menschen eine weibliche, eine männliche oder auch eine andere Geschlechteridentität haben können.

 

Rückfragen und Kontakt

Louisa Holub
Technische Universität Wien
Personalentwicklung
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