Traurige Nachrichten

Mit großer Trauer geben wir bekannt, dass unser Kollege Erich Söllner am 12. April 2024 verstorben ist. Erich Söllner hat sich sehr für die TU Wien und das Institut für Angewandte Physik (IAP) eingesetzt, wo er die Lehre und damit Generationen von Studierenden an der Fakultät für Physik maßgeblich mitgestaltet hat.

Porträt von Erich Söllner

© IAP

Erich Söllner

Porträt von Erich Söllner

Mit tiefer Trauer gibt das Institut für Angewandte Physik der TU Wien bekannt, dass unser geschätzter Kollege Erich Söllner am 12. April 2024 verstorben ist.

Erich Söllner wurde am 22. März 1947 in Krems geboren. Sein Vater Dr. Alois Söllner war Professor für Physik am Piaristengymnasium in Krems. In seinen Klassen unterrichtete er die später bekannten österreichischen Physiker und Universitätsprofessoren Franz Viehböck und Michael Higatsberger. Somit wurde Erich gewissermaßen in die Gruppe der Kremser Physiker hineingeboren.

Nach seiner Matura im Jahr 1965 immatrikulierte Erich Söllner an der Technischen Hochschule in Wien und studierte Physik. Er schloss das Studium im März 1972 mit der 2. Staatsprüfung ab und wurde zum Diplomingenieur für technische Physik graduiert.

Nachdem er sich bereits in seiner Diplomarbeit mit der Untersuchung dünner Schichten beschäftigt hatte, begann er nach Abschluss seines Studiums am von Prof. Franz Viehböck geleiteten Institut für Allgemeine Physik (früher: Institut für Experimentalphysik II, heute: Institut für Angewandte Physik) seine Dissertation zum Thema „Schwingquarz-Mikrowägung“. Das Doktoratsstudium schloss er am 16. Dezember 1977 ab. Während der Dissertation hatte Erich Söllner eine Stelle als Vertragsassistent inne. Die wesentliche wissenschaftliche Publikation aus seiner Dissertation gilt als eine der Pionierarbeiten auf diesem Gebiet und wird bis heute immer wieder zitiert.

Im Jahr 1975 ehelichte er Rita Müller aus Bensheim. Aus der Ehe entsprangen 2 Kinder, Stephan (1976) und Christina (1980).

Am 1. März 1977 trat er eine Stelle als Universitätsassistent an der TU Wien an. Ab 1981 wechselte er in die Rolle eines wissenschaftlichen Beamten. Der Fokus seiner Tätigkeit verschob sich dann von seiner durchaus erfolgreichen wissenschaftlichen Tätigkeit zu organisatorischen Aufgaben. Vor Allem übernahm er die organisatorische Verantwortung für die Lehre, insbesondere die Einführungsvorlesung für Physik. Für die Vorlesung pflegte und demonstrierte er einen umfangreichen Fundus von Experimenten und erstellte Skripten.

Als Leiter der Lehr- und Verwaltungsadministration sorgte er mit seinem Fachwissen und seiner Gründlichkeit für reibungslose Abläufe am Institut. Durch seine besondere Hilfsbereitschaft gepaart mit Problemlösungskapazität erfreute er sich bei Studierenden und im Kollegenkreis größter Beliebtheit. In Fall eines früh verstorbenen Kollegen unternahm er ein ausführliche Literaturstudie und konnten zeigen, dass dessen Erkrankung in aller Regel auf eine berufliche Exposition zurückzuführen war, was zu einer entscheidenden sozialen Besserstellung der Hinterbliebenen führte.

Als Physiker und Beamter des wissenschaftlichen Dienstes war Dr. Söllner bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 2010 über eine Periode von nahezu 30 Jahren die unverzichtbare Stütze dreier Institutsvorstände. Seine Persönlichkeit trug maßgeblich zum Erfolg und Zusammenhalt des Instituts bei. Am 12. April 2024 hat er uns allzu früh für immer verlassen.

 

In stillem Gedenken und in Dankbarkeit für seine Verdienste!

Herbert Störi und Markus Valtiner 

im Namen aller ehemaligen Kolleginnen und Kollegen des Verstorbenen