Die plastische Verformung von tribologisch beanspruchten Werkstoffen erfolgt in verschiedenen Schritten: Erzeugung von Versetzungen, Bildung von kleinwinkligen Korngrenzen und Rekristallisation. Um die Lebensdauer von metallischen Verschleißkomponenten wie Lagern in Windkraftanlagen vorhersagen zu können, ist es entscheidend zu verstehen, wie mikrostrukturelle Veränderungen in oberflächennahen Zonen von Werkstoffen auftreten und wie sie den Verschleiß beeinflussen. Die mikrostrukturelle Schadensentwicklung in Metallen kann beispielsweise durch Elektronenrückstreuung beschrieben werden. Hochauflösende TEM-Messungen bestimmter Materialbereiche können sogar detaillierte Informationen über die atomare Struktur der Probe liefern. Der entscheidende Aspekt des Projektansatzes ist die geeignete Kombination der verschiedenen Techniken als innovative Methode zur Untersuchung der Mechanismen, die zu einer oberflächennahen Schädigung führen, und deren Einfluss auf den Verschleiß, insbesondere bei industriell relevanten Werkstoffen. Eine weitere Herausforderung besteht darin, Parameter zu finden, die das Ausmaß der in das Tribomaterial eingebrachten Schädigung quantitativ definieren. Solche Parameter müssen in der Lage sein, die Schadensentwicklung zu beschreiben und sie mit relevanten Material- und Prozessparametern in Beziehung zu setzen, um ein grundlegendes Verständnis zu schaffen und als Grundlage für quantitative empirische Verschleißmodelle zu dienen.

behandelte Oberflächen in Mikroaufnahme

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