Bachelorstudium Verfahrenstechnik
- Studienkennzahl
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UE 033 273 - Verfahrenstechnik
- Studiendauer
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6 Semester
- Umfang
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180 ECTS
- Sprache
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Deutsch
- Abschluss
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Bachelor of Science (BSc)
- Studienplan
Studieninhalte
Das Studium Verfahrenstechnik ist eine interdisziplinäre Ingenieurwissenschaft mit Schwerpunkten in den Grundlagen und Anwendungen der Technischen Chemie und des Maschinenbaus. Sie befasst sich mit allen Vorgängen, bei denen Stoffe (Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe) hinsichtlich Zusammensetzung, Art oder Eigenschaften verändert werden.
Obwohl es eine Vielzahl an verschiedenen Prozessen und Produkten gibt, ist die Menge der Grundoperationen – wie Destillieren, Zerkleinern, etc. überschaubar. Verfahrenstechniker_innen benutzen die Instrumente der Ingenieurwissenschaften. Sie legen den Raum und die Bedingungen fest, unter denen ein Prozess abläuft. Die Realisierung der im verfahrenstechnischen Ingenieurprozess entwickelten und geplanten Anlage wird als Anlagenbau bezeichnet.
Im Bachelorstudium werden die fundamentalen Grundlagen vermittelt, sodass eine Vertiefung im Zuge des Masterstudiums „Verfahrenstechnik und nachhaltige Produktion“, ein Weiterstudium in fachverwandten anderen Masterstudien bzw. ein direkter Berufseinstieg angeschlossen werden kann.
Verfahrenstechnik ist die Wissenschaft der Stoffumwandlung – also immer dann gefragt, wenn aus einem Ausgangsstoff durch physikalische oder chemische Prozesse ein Produkt entsteht.
Das Studium der Verfahrenstechnik ermöglicht es Ihnen, aktiv zur nachhaltigen Entwicklung und zum Umweltschutz beizutragen. Da industrielle Prozesse und die Energiebereitstellung maßgeblich für Umweltbelastungen verantwortlich sind, haben verfahrenstechnische Innovationen großes Potenzial, Emissionen zu senken, Ressourcen zu schonen und den Wandel zu einer klimafreundlichen Wirtschaft mitzugestalten.
Ein spezielles Element des Studiums ist das sogenannte Systemdenken. Dieses befähigt Studierende, komplexe technische Prozesse ganzheitlich zu erfassen – also nicht nur einzelne Schritte oder Komponenten zu betrachten, sondern auch deren Zusammenhänge und Wechselwirkungen im Gesamtsystem zu verstehen. Dadurch lernen sie, verfahrenstechnische Prozesse nachhaltig, effizient und interdisziplinär zu analysieren und kritisch zu hinterfragen.
Die familiäre Atmosphäre zwischen den Studierenden, die enge Zusammenarbeit mit Industriepartnern und Forschungsinstitutionen, sowie eine breite berufliche Perspektive und hohe Nachfrage nach Absolventen machen das Studium sehr besonders.
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Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften – Imagineering Nature
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Verfahrenstechnik studieren an der TU Wien - Erfahrungsberichte & Infos
Studien-VoR-Phase
Die Studien-VoR-Phase dient zur Auseinandersetzung mit der Studienwahl und ist nicht studienplatzbeschränkend. Sie gliedert sich in zwei Teile, die vor der Zulassung online durchgeführt werden müssen:
- Onlinebefragung zur Studienwahl: Sie dient der Selbsteinschätzung, der Reflexion zur Studienwahl sowie zur Vertiefung der Anforderungen und Rahmenbedingungen des Studiums.
- Feedback zum Wissensstand: Hierbei sollen die notwendigen mathematischen Grundkenntnisse erprobt werden. Es dient zur Feststellung des aktuellen Wissenstandes.
Weitere Informationen zum Studium
Begeisterung und Interesse an der Entwicklung von technischen Lösungen und Prozessen zur effizienten und um-weltschonenden Produktion. Die Bereitschaft, neue Methoden und Herangehensweisen sowohl im Labor durch Ver-suche als auch durch Berechnungen und Modellierungen zu erarbeiten.
Solide mathematische Kenntnisse sowie ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen sind von Vorteil. Teamfähigkeit und Neugierde zählen zu den Schlüsselkompetenzen, die zukünftige Studierende der Verfahrenstechnik mitbringen sollten, um erfolgreich zu sein.
Außer der Allgemeine Hochschulreife (Matura) sind keine fachlichen Voraussetzungen für die Zulassung erforderlich. Sollte Darstellende Geometrie nicht im Rahmen der schulischen Ausbildung absolviert worden sein, ist bis zum Ab-schluss des Bachelorstudiums eine Zusatzprüfung an der TU Wien abzulegen. Die mathematischen Kenntnisse kön-nen im Angleichungskurs Mathematik aufgefrischt werden – für diesen Kurs werden auch ECTS im Rahmen der freien Wahlfächer angerechnet.
Neben den formellen Bedingungen zur Zulassung müssen Sie keine weiteren Anforderungen erfüllen. Sie müssen sich online in der Campus-Software TISS, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster registrieren, um an der Studien-VoR-Phase teilzunehmen.
Die Zulassung erfolgt in der Studienabteilung der TU Wien.
Bei Fragen zum Studium können Sie sich an die Studierendenvertretung, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster und das Dekanat der Fakultät für Maschinenwesen und Betriebswissenschaften wenden.
Die Inhalte des Studiums sind in verschiedene Module aufgeteilt. Ein Modul besteht aus einzelnen oder auch inhaltlich zusammenhängenden Lehrveranstaltungen. Diese müssen Sie absolvieren, um das Modul abzuschließen. Thematisch ähnliche Module werden zu Prüfungsfächern zusammengefasst. Diese Prüfungsfächer scheinen beim Abschluss des Studiums mit der erzielten Gesamtnote im Abschlusszeugnis auf.
Der Umfang von Lehrveranstaltungen und Modulen wird in ECTS-Punkten angegeben. Ein ECTS-Punkt steht dabei für 25 Stunden Arbeit.

Das Bachelorstudium Verfahrenstechnik setzt sich aus den folgenden Prüfungsfächern und Modulen zusammen.
Die verpflichtenden Grundlagenmodule sind:
- Ingenieurwissenschaftliche Grundlagen: Mathematik 1-3, Elektrotechnik, Informationstechnik, Prozess- und Regelungstechnik
- Grundlagen Maschinenbau: Konstruktion, Grundlagen der Mechanik, Werkstoffe, Apparate-, Maschinen- und Anlagenbau
- Thermodynamik und Strömungslehre: Thermodynamik, Strömungslehre, Wärmeübertragung und Stofftransport
- Verfahrenstechnik: Einführung in die Verfahrenstechnik, Grundlagen der Verfahrenstechnik, Übungen zur Verfahrenstechnik
- Grundlagen Chemie: Grundlagen der Chemie, Anorganische und Organische Chemie, Analytische Chemi, Physikalische Chemie, Chemische Technologien
Zusätzlich müssen Sie aus einem Katalog an Freien Wahlfächern und Transferable Skills 19 ECTS absolvieren.
Abschließend müssen Sie ihre Abschlussarbeit, die Bachelorarbeit, schreiben.
Genauere Informationen finden Sie im Studienplan in TISS, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.
Folgende spezifische Fragen werden im Studium beispielsweise geklärt:
- Wie werden Prozessparameter wie zum Beispiel Druck oder Temperatur in einer Anlage gemessen und geregelt?
- Welche Basischemikalien sind wichtig für die Industrie? Und wie werden diese hergestellt?
- Warum werden Druckbehälter in der Verfahrenstechnik oft als zylindrische oder kugelförmige Gefäße konstruiert?
- Warum kann in einem geschlossenen System Wärme nicht vom kälteren zum wärmeren Objekt übertragen werden?
- Wie können chemische Reaktoren kombiniert werden, um einen größeren Reaktionsumsatz zu erzielen?
- Wie können etablierte Industrieprozesse beispielsweise durch Emissionsreduktion oder Effizienzsteigerung nachhaltiger gestaltet werden?
Aufgrund der stark interdisziplinär orientierten Ausbildung gibt es ein großes Feld an beruflichen Entwicklungsmög-lichkeiten. Durch die Fähigkeit, verschiedene Disziplinen zusammenzuführen und komplexe Systeme zu erfassen, haben Verfahrenstechniker_innen auch für die Entwicklung von nachhaltigen Prozessen und Produkten eine sehr hohe Kompetenz.
Häufige Tätigkeitsgebiete sind:
- Forschung und Entwicklung
- Prozess- und Verfahrensentwicklung
- Anlagenbau: Planung, Konstruktion und Projektabwicklung
- Betrieb und Produktion, Anlagenmanagement
- Energietechnik: Energiebereitstellung, -umwandlung und -nutzung, z. B. Fernwärme, Kraftwerke, Wasserstoff-technologie, Energiespeicher
- Umwelttechnik, z.B. Abgas- & Abwasserreinigung
- Vorsorgender Umweltschutz und Recycling
- Anwendungstechnik, technische Akquisition
- Projekt- und Anlagenmanagement
- Sicherheitstechnik/Störfallvorsorge, Umweltschutz und Abfallmanagement
- Instandhaltung und Wartung von verfahrenstechnischen Anlagen
Die Jobchancen für Absolventen der Verfahrenstechnik an der TU Wien sind sehr gut. Verfahrenstechniker sind in vielen Industriezweigen gefragt, da sie für die Planung, Optimierung und Überwachung von Produktionsprozessen verantwortlich sind. Die Bezahlung ist attraktiv und kann mit der Berufserfahrung deutlich ansteigen. Absolventen haben die Möglichkeit, in spannenden und herausfordernden Bereichen zu arbeiten, die einen direkten Einfluss auf die technologische Entwicklung und den Umweltschutz haben.
Ein weltweit gut etabliertes Netzwerk mit Universitäten steht im Zuge von Auslandsemestern bzw. -praktika zur Verfü-gung. Selbstverständlich werden absolvierte Lehrveranstaltungen für das Studium angerechnet. Fortgeschrittene Praktika können nach vorheriger Absprache mit den Studiendekan_innen auch bei Industriebetrieben durchgeführt werden, diese müssen allerdings einen einschlägigen Bezug zur Verfahrenstechnik haben.
Mehr Infos finden Sie unter https://www.tuwien.at/mwbw/dekanat
Es gibt eine überschaubare Anzahl an Studierenden: Dadurch entsteht ein exzellentes Betreuungsverhältnis durch die Lehrenden. Durch die kleine Anzahl sind Laborplätze praktisch nicht begrenzt und in den vielen Laborübungen des Studiums kann das theoretisch Gelernte praktisch beobachtet, erforscht bzw. umgesetzt werden.
Der zentrale Standort für die Studierenden ist der Campus Getreidemarkt, dieser beinhaltet hochmoderne Labore, viele Seminarräume und auch die wichtigsten Hörsäle für die Verfahrenstechniker_innen. Die Studierendenvertretung befindet sich auch auf dem Campus.
Das Studium wird von den folgenden Instituten betreut:
- Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften
- Institut für Chemische Technologien und Analytik
- Institut für Energietechnik und Thermodynamik
- Institut für Konstruktionswissenschaften und Produktentwicklung
- Institut für Mechanik und Mechatronik
- Institut für Strömungsmechanik und Wärmeübertragung
- Institut für Werkstoffwissenschaften und Werkstofftechnologie
Nachdem Sie alle notwendigen Lehrveranstaltungen abgeschlossen haben und Ihre Abschlussarbeit - die Bachelorarbeit - bewertet ist, können Sie Ihr Bachelorstudium einreichen.
Als Absolvent_in des Bachelorstudiums Verfahrenstechnik wird Ihnen der akademische Grad "Bachelor of Science" - kurz BSc - verliehen.
Wie Sie Ihr Studium abschließen können, erfahren Sie auf der Seite https://www.tuwien.at/mwbw/dekanat/studienabschluss/abschluss-eines-bachelorstudiums.
An der TU Wien wird ein Masterstudium Verfahrenstechnik und nachhaltige Produktion (UE 066 473) angeboten, dass direkt auf dem Bachelorstudium Verfahrenstechnik und nachhaltige Produktion aufbaut. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, in andere fachlich in Frage kommende Masterstudien an der TU Wien oder an anderen in- und ausländischen Universitäten einzusteigen.
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Studium Verfahrenstechnik: Absolvent Markus Bolhar Nordenkampf
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© TU Wien
Studium Verfahrenstechnik: Absolventin Teresa Turk
Wie gestaltet sich das Studium der Verfahrenstechnik?