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Forschungsreaktoren: Auch der Abbau kostet Geld

TU Wien, Slovak University of Technology und IAEO entwickeln gemeinsam eine Software, mit der man die tatsächlichen Kosten des Abbaus eines nuklearen Forschungsreaktors berechnen kann.

Prof. R. Redhammer (Rektor der TU Bratislava), C. Xerri (IAEA), Prof. A. Rauschenbeutel (ATI)

© Atominstitut

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Prof. R. Redhammer (Rektor der TU Bratislava), C. Xerri (IAEA), Prof. A. Rauschenbeutel (ATI)

P. O’Sullivan (IAEA), H. Böck (ATI), C. Xerri (IAEA), Prof. R. Redhammer (Rektor der TU Bratislava), Prof. A. Rauschenbeutel (ATI), V. Slugen (TU Bratislava), V. Michal (IEAA) (v.l.n.r.)

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P. O’Sullivan (IAEA), H. Böck (ATI), C. Xerri (IAEA), Prof. R. Redhammer (Rektor der TU Bratislava), Prof. A. Rauschenbeutel (ATI), V. Slugen (TU Bratislava), V. Michal (IEAA) (v.l.n.r.)

Hochwertige Forschungseinrichtungen aufzubauen kostet Geld – sie wieder abzubauen allerdings auch. Wenn nukleare Forschungsreaktoren am Ende ihrer Lebenszeit angekommen sind, müssen ihre Bestandteile fachgerecht entsorgt werden, und das ist gar nicht einfach. Die TU Wien, die Slovak University of Technology und die Internationale Atomenergiebehörde IAEO entwickeln nun gemeinsam eine Software, mit der sich die Abbaukosten nuklearer Forschungsreaktoren frühzeitig ermitteln lassen. 

"Wir haben dazu bereits eine Vorläuferstudie durchgeführt", sagt der Reaktorexperte Prof. Helmuth Böck vom Atominstitut der TU Wien. "Die Erkenntnisse sollen nun in die Entwicklung einer Software einfließen: Aus den vorhandenen Mengen an mehr oder weniger radioaktivem Beton, Aluminium, Stahl und anderen Materialien sollen sich dann die Abbau- und Entsorgungskosten berechnen lassen."

Die Software soll möglichst flexibel sein und sich für nukleare Forschungsreaktoren unterschiedlichen Typs nutzen lassen. Auch mögliche Formen der Nachnutzung spielen eine wichtige Rolle – in manchen Fällen lässt sich die Reaktorhalle nach Abbau des Forschungsreaktors für andere Zwecke einsetzen, und nur der Reaktor mit seinen radioaktiven Komponenten selbst muss entfernt werden.

Am 11. April 2017 wurde nun am Atominstitut der TU Wien von Prof. Arno Rauschenbeutel (Atominstitut, TU Wien), Prof.Valdimir Slugen (Slovak University of Technology) und Patrick O’Sullivan (IAEO) ein Arbeitsübereinkommen unterzeichnet, als offizieller Startschuss für das gemeinsame Forschungsprojekt.

Der Kernreaktor, den das Atominstitut der TU Wien selbst betreibt, wird in absehbarer Zeit jedenfalls nicht abgebaut werden: Erst 2012 wurde er mit neuen Brennstäben bestückt und leistet somit weiter wertvolle Arbeit für die wissenschaftliche Forschung.