Materialintensität der Innenentwicklung – Ressourcenbewertung und Lokalisierung städtischer Entwicklungspotenziale

Mockup der Nutzer*innenoberfläche

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MDAB2

Mockup der Nutzer*innenoberfläche - MDAB2

Projektbeschreibung

Zeitraum: 2022-2023

 

Ausgangssituation, Problematik und Motivation zur Durchführung

Der jährliche Bodenverbrauch in Österreich liegt bei etwa 47 km² jährlich (=die Fläche von Eisenstadt) und damit deutlich über den Zielwert von 9 km²/a, welcher im aktuellen Regierungsprogramm für das Jahr 2030 angestrebt wird (Umweltbundesamt 2021). Bei Siedlungsentwicklungen auf der “grünen Wiese” entsteht zusätzlich ein erheblicher Mehrverbrauch an Flächen und Primärressourcen, da neue Infrastruktur für Verkehr, Ver- und Entsorgung mit errichtet werden muss. Die gezielte Entwicklung des bestehenden Siedlungsraumes („Innenentwicklung“, Grams 2015) führt zur Reduktion des jährlichen Bodenverbrauches. Die verfügbaren Potenzialflächen im Bestand sind jedoch ungleich schwerer zu identifizieren und zu bewerten, da eine Vielzahl von Faktoren – die Lage, bestehende und angestrebte Bebauungsdichten oder die Kapazitäten und Qualitäten vorhandener Infrastrukturen (Ver-/Entsorgung, Verkehrsinfrastruktur und Verkehrsanbindung, Grünraum und Freizeitinfrastruktur, Öffentlicher Raum) – mit einfließen müssen. Die anfallenden Mengen an Bau- und Abbruchmaterialien werden bislang in der städtebaulichen Bewertung von Innenentwicklungspotenzialen nicht abgebildet.

 

Ziele und Innovationsgehalt

M-DAB2 zielt darauf ab, eine Methode zur systematischen Bewertung von unterschiedlichen Entwicklungsvarianten hinsichtlich deren Auswirkungen auf den Boden und Ressourcenverbrauch zu entwickeln. Umfeldanalyse erlaubt den Vergleich unterschiedlicher Varianten (z.B. Abriss, Neubau, Zubau, Umbau) in Abhängigkeit zur jeweiligen Umgebung und bildet die Grundlage für eine systematische Optimierung der Standortplanung. Basierend auf der erweiterten Datengrundlage von M-DAB werden in Workshops Potenzialprofile für unterschiedliche Gebäudetypen und Liegenschaften (Bauperiode, Nutzung, Bauklasse) erstellt. Für diese werden unterschiedliche Entwicklungsvarianten erarbeitet, wobei diese hinsichtlich des minimalen Ressourcenverbrauches (Boden & Materialressourcen) optimiert werden. Anschließend werden unter Anwendung von digitalen Methoden (z.B. Machine Learning) Muster identifiziert, um ähnliche Potenzialflächen im Stadtgebiet aufzuspüren.

 

Angestrebte Ergebnisse und Erkenntnisse

M-DAB2 entwickelt ein digital gestütztes, belastbares Modell der Materialintensität bei der Beurteilung von Innenentwicklungspotenzialen, das bereits in der strategischen Stadtplanung (z.B. für Straßenzug- und Quartiersentwicklungskonzepte) und in weiterer Folge für die Gestaltung von Ausschreibungen verwendet werden kann. In Kombination mit der im Vorgängerprojekt M-DAB geschaffenen Datenbank lassen sich so einerseits erzielbare Einsparungspotentiale beim Einsatz von Primärressourcen und Deponievolumen im Variantenvergleich und im Vergleich zur Entwicklung auf der “grünen Wiese” darstellen und andererseits gesamtstädtischen Auswirkungen einer identifizierten Best-Practice Methode hinsichtlich des Ressourcenverbrauches für identifizierte Use-Cases bewerten.

 

Weitere Informationen: FFG Projektdatenbank, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster | TISS Forschungsportal, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Dieses Projekt wird im Rahmen des Programms Stadt der Zukunft (8. Ausschreibung) im Rahmen eines Antrags der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) durchgeführt.