Überzeugende Arbeit  

Warum sind Gründerzeithäuser in Wien die bereits 100 Jahre und mehr gesehen haben nicht schon längst abgerissen worden oder eingestürzt, obwohl die generell angewendete Gesamtnutzungsdauer als Wohngebäude schon längst verstrichen wäre? Kurz gefasst ist die Antwort natürlich durch Maßnahmen der Erhaltung. Umfassender beschäftigte sich jedoch Maximilian Plachy mit der Materie, wobei er sich in seiner Arbeit mit zwei Forschungsfragen auseinandersetzte:

-Sind die in der Bewertungsliteratur im Ertragswertverfahren zur Höhe der Instandhaltungskosten herangezogenen Ansätze in der Praxis auch tatsächlich nachweisbar?

-Wie hoch sind letztlich die Erhaltungskosten von Wiener Zinshäusern bei nachhaltiger Bewirtschaftung?

Um festzustellen, welche Instandhaltungs- und Erhaltungskosten in der Praxis nachweisbar sind, hat Plachy in seiner Arbeit die Instandhaltungs- und Erhaltungskosten von 20 ausgewählten Wiener Zinshäusern der letzten zehn Jahre (2013 bis 2022) empirisch untersucht und ausgewertet.

Anhand von Buchungsübersichten über die in diesen Häusern vorgenommenen baulichen Maßnahmen hat er in zahllose Rechnungsbelege der kostenintensivsten Maßnahmen Einsicht genommen und anhand der dortigen Verwendungszwecke in jene für Instandhaltung und jene für Instandsetzung unterteilt und im Anschluss auf das Jahr 2023 indexiert.

Maximilian Plachy konnte nachweisen, dass für Instandhaltungskosten von einer doch größeren Bandbreite von EUR 15,00 bis EUR 28,00 pro m²/Jahr auszugehen ist, wobei aber für den Großteil der in die Untersuchung eingebundenen Zinshäuser ein Wert von jährlich EUR 22,00 bis EUR 23,00 pro m² am genauesten die Realität widerspiegelt.

Zählt man auch die Instandsetzungskosten hinzu, errechnet Plachy gemäß seinen Auswertungen die jährlichen Erhaltungskosten bei Wiener Zinshäusern in der Regel mit EUR 28,00 bis EUR 38,00 pro m², wobei auch hier ausgehend vom Großteil der in die Untersuchung eingebundenen Zinshäuser der Durchschnitt bei EUR 32,00 bis EUR 34,00 pro m² liegt.

Die Master-These von Herrn Plachy konnte die Vertreter von Bischof + Zorn + Partner (die Wirtschaftskanzlei), öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster sowohl thematisch als auch inhaltlich überzeugen und Herr Plachy kann sich zudem über ein Preisgeld von 3.000€ freuen – wir gratulieren herzlich!