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Wie neue Technologie die Arbeitswelt verändert

„Wir wollen den Menschen nicht durch neue Technologien ersetzen, aber wir sollten neue Technologien nutzen, um unsere Arbeit besser zu machen“ (Sabine Köszegi)

Roboter vs. Mensch

Arbeitslosigkeit durch Roboter & Künstliche Intelligenz?

Prof. Sabine Köszegi (Institut für Managementwissenschaften der TU Wien / Leitung Fachbereich Arbeitswissenschaft und Organisation, Akademische Leitung MBA Innovation, Digitalization & Entrepreneurship) spricht im Bruegel Podcast, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster über den Einfluss neuer Technologien auf die Arbeitswelt, Chancen und Herausforderungen insbesondere für Frauen.

Neue Technologien verändern jeden Job

Laut Köszegi stellt sich nicht die Frage, wie viele Jobs durch neue Technologien in der Zukunft verändert oder automatisiert werden. Denn die realistische Perspektive ist: Neue Technologien wie künstliche Intelligenz, verändern unsere Welt und damit früher oder später jeden Job. Die Frage ist daher: Wie verändern sich die Jobs und welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich dadurch?

Automatisierung vs. Ergänzung: Auch Soft Skills sind harte Arbeit

Je nachdem wie stark eine Tätigkeit automatisiert werden kann ergeben sich drei unterschiedliche Bereiche:

  • Humans only“: Tätigkeiten, die nicht automatisiert werden können
  • „Humans & Tech“: Bereiche in denen Mensch und Maschine zusammenarbeiten können und sich gegenseitig ergänzen
  • „Tech only“: Tätigkeiten und Bereiche, die vollständig automatisiert werden können

Besonders Berufe, in denen soziale Fähigkeiten im Vordergrund stehen, können nicht bzw. nicht vollständig automatisiert werden. Daher sollten die „Social Skills“ in der Aus- und Weiterbildung in den Vordergrund gerückt sowie deren Wertschätzung gesteigert werden. Denn die sogenannten „Soft Skills“ sind ebenfalls harte Arbeit und genauso relevant wie technische und mathematische Skills. Die Kombination der beiden Bereiche ist der Schlüssel zum Erfolg, insbesondere in der Zukunft.

Wir sollten uns daher die Frage stellen: Was und wie wollen wir in der Zukunft arbeiten? Und im Anschluss darauf ideale Einsatzbereiche für neue Technologien finden.

Auswirkungen auf Frauen vs. Männer

Die Auswirkungen von neuen Technologien auf die Arbeitswelt haben für Frauen und Männer unterschiedliche Folgen. Als Beispiel nennt Sabine Köszegi Gesundheitsberufe. Je mehr Technologie im Pflegebereich zum Einsatz kommt – je mehr technische Fähigkeiten notwendig sind – desto häufiger übernehmen Männer Tätigkeiten in diesen Feldern. Frauen werden so in Berufe zurückgedrängt, die soziale Fähigkeiten in den Vordergrund stellen. Diese Berufe sind allerdings üblicherweise schlechter bezahlt und weniger angesehen als Tätigkeiten mit Fokus auf technische und mathematische Skiills. Um dieses Ungleichgewicht zu reduzieren sollte das Vertrauen von Frauen in ihre technischen Fähigkeiten bereits in jungen Jahren gestärkt und gefördert werden. Dasselbe gilt im Umkehrschluss für die sozialen Fähigkeiten bei Männern. So können langfristig Vorurteile und Stereotypen verändert werden.

Zukunftsperspektiven

Sabine Köszegi wünscht sich für die Zukunft der Arbeitswelt eine inklusive Gesellschaft, in der wir unterschiedliche Geschlechteridentitäten anerkennen und wertschätzen und ideale Einsatzbereiche für neue Technologien finden, welche die Arbeit von Menschen positiv ergänzen:

„Wir wollen den Menschen nicht durch neue Technologien ersetzen, aber wir sollten neue Technologien nutzen, um unsere Arbeit besser zu machen und mehr Zeit für die Dinge zu haben, die uns Spaß machen und die wir gerne tun.“ (Sabine Köszegi)

Das gesamte Interview finden Sie im Bruegel Podcast, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.

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Zur Expertin

Sabine Köszegi ist seit 2009 Professorin am Institut für Managementwissenschaften der TU Wien und leitet dort den Fachbereich Arbeitswissenschaft und Organisation. Sie leitet das Dokotoratskolleg Trust in Robots und verantwortet die akademische Leitung des MBA Innovation, Digitalization & Entrepreneurship der TU Wien Academy for Continuing Education.

Links & Quellen:

Bruegel Podcast, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

UNESCO Report, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Bruegel Project Future of work and inclusive growth, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster