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Faculty Spotlight: Univ.-Prof. Dr. Dirk Sauerland

Foto Dirk Sauerland

Heute im Gespräch mit Univ.-Prof. Dr. Dirk Sauerland, Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre Lehrstuhl für Institutionenökonomik und Gesundheitspolitik an der Universität Witten/Herdecke und Vortragender im General Management MBA

Was zeichnet Ihrer Meinung nach einen postgradualen Lehrgang aus?

Inhaltlich ist es die Verbindung von theoretischen Grundlagen auf dem aktuellen Stand der Forschung mit starkem Anwendungsbezug, also der Praxistransfer. Der kann beispielsweise anhand von Fallstudien oder aktuellen Themen geschehen, über die in der Presse berichtet wird. Erst dieser Anwendungsbezug macht die Theorie auch anschaulich und greifbar. Und wichtig ist auch das Nachdenken darüber, wo Erklärungsgrenzen der Theorie sind. Auf der Teilnehmerebene ist es eine gute Mischung zwischen unterschiedlichen Branchen. Zu lernen, welche Fragestellungen in anderen Branchen existieren, die ähnlich sind wie in meiner, und insbesondere auch Lösungen kennen zu lernen, die vielleicht in anderen Forschungen entwickelt wurden, das ist die zweite Ebene des Praxistransfers, den man im MBA erlebt.

Was können Sie zukünftigen Studierenden über den Lehrgang berichten? 

Sie werden in diesem MBA-Programm genau das erleben: theoriebasierte Anwendung für aktuelle Fragestellungen aus der Praxis, Reflexion der Theorien und motivierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Branchen, die für Diskussionen über Fragen, die sie beschäftigen und Erfahrungen aus ihrem Arbeitsumfeld sehr offen sind.

Was sind die Schwerpunkte Ihrer Vorlesung?

Ich halte keine Vorlesung im klassischen Sinne. In den kleinen Gruppen, in denen man im MBA-Programm zusammenarbeitet, geht es eher um ein interaktives, theoriebasiertes Lehren und Lernen. Die Themenschwerpunkte meiner Veranstaltung zur Makroökonomik, d.h. zu gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen, variieren – je nach aktueller Themenlage. Ein Schwerpunkt ist immer die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, die für jeden Bürger und jedes Unternehmen relevant ist. Aber auch das Ausgaben- und Verschuldungsverhalten des Staates wird regelmäßig besprochen. Über die theoriebasierte Diskussion über Migration und Arbeitsmarkteffekte kommt man dann auch zur Analyse sozialer Sicherungssysteme. Hier steht Österreich sicherlich vor demographisch bedingten großen Herausforderungen.

Welche speziellen Herausforderungen ergeben sich beim Unterricht in einem postgradualen Programm?

Postgraduale, berufsbegleitende Programme benötigen eine andere Form von Anwendungsrelevanz als etwa die Lehre in Bachelorstudiengängen. Aufgrund der Praxiserfahrung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist hier auch der Anwendungsbezug schneller und unmittelbarer zu erkennen; das gilt auch für gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge und Theorien, die in meiner Veranstaltung behandelt werden. Darüber hinaus muss man bei der Gestaltung der Veranstaltung berücksichtigen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an ihren Lernwochenenden bereits intensive Arbeitswochen hinter sich haben. Frontale Unterrichte sollte man daher eher vermeiden; Interaktion ist wichtig – und Abwechslung in den Darstellungsformaten.

Profitieren Sie selbst auch vom Unterricht in einem postgradualen Programm?

Ja sehr, denn der Praxistransfer, den die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Beispielen aus ihrem Arbeitszusammenhang in der Veranstaltung diskutieren, liefert mir immer wieder neue Beispiele, die ich dann tatsächlich in anderen Lehrveranstaltungen zur Veranschaulichung nutzen kann. So profitiere nicht nur ich von meinen Erfahrungen in den MBA-Veranstaltungen an der TU, letztlich profitieren auch meine Bachelorstudierenden in Witten davon.


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