Lorenz Lassnigg, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster ist Bildungsforscher am Institut für Höhere Studien (IHS), öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster und wird am Montag, 19.1.2015, über die Zukunft der österreichischen Universitäten sprechen:

 

"Akademikerquote - so hoch wie möglich? Reflexionen über Österreich."

 

Der Vortrag beschäftigt sich in einer breiteren Perspektive mit der österreichischen Hochschulpolitik.

Die 'Akademikerquote' wird als symbolischer Ausdruck der Expansion der Hochschulsysteme interpretiert, in dem sich viele Aspekte der bündeln:

- Welche Konsequenzen hat die Expansion auf die Hochschulstrukturen? Differenzierung und Elite- vs. Massensysteme; wie ist Österreich positioniert?
- Welche Konsequenzen hat die Expansion auf die Gestaltung und Erfüllung der Kernaufgaben der Hochschulen? Wissenschaft, Profession, Berufsbildung, gibt es trade-offs zwischen den Aufgaben?
- Werden mit der Expansion neue Leistungen der Hochschulen für Wirtschaft und Gesellschaft erforderlich? 'Third Mission' der Universitäten?

Wichtige Botschaften im Vortrag, die näher begründet und erläutert werden, sind:
- Es gibt kein 'objektives' Maß für eine 'richtige' Akademikerquote, es bestehen konfligierende Rationalitäten und Ansprüche: Statusreproduktion, wissenschaftliche Leistungen, Qualifikationen...
- Das österreichische Bildungs- und Hochschulsystem ist in besonderer Weise in Widersprüchen befangen, die seine Entwicklung und die politischen Diskurse beeinträchtigen (Elite vs. Masse; Kultur vs. Wirtschaft; Berufsbildung vs. Akademisierung; Forschung vs. Ausbildung etc.)

Eine wesentliche Herausforderung besteht in einem 'Reframing' der Diskurse, in dem Ergebnisse der internationalen Hochschulforschung fuer ein besseres Verständnis der österreichischen Entwicklung genutzt werden können. Einige Punkte werden im Vortrag näher herausgearbeitet.    

Zeit und Ort:

Montag, 19.1.2015, 17:30

Konferenzraum TUtheSky, Getreidemarkt 9, Bauteil BA, 11. Stock (Eingang: Lehargasse)

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Lebenslauf:

Studienabschluss 1980 (Pädagogik und Politikwissenschaft),

Postgradualer Lehrgang in Soziologie am IHS und freiberufliche Forschungstätigkeit (u.a. am Institut für Tiefenpsychologie der Universität Wien);

seit 1985 Forschungs- und Lehrtätigkeit am IHS;

1990 Gastwissenschafter am Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin (WZB, Schwerpunkt Arbeitsmarkt und Beschäftigung);

1991 Visitor an der University of California (Berkeley, Center for Studies of Higher Education, CSHE);

1995 Mitglied eines Review-Teams zur Evaluation des Systems der Berufsbildung von Minas Gerais, Brasilien;

1998/99 Consultant für die OECD (Rapporteur des OECD-Review-Teams zur Evaluierung Finnlands im Projekt "Transition from School to Working Life");

Gutachtertätigkeit für verschiedene nationale und internationale Stellen;

Lehraufträge an den Universitäten Wien, Klagenfurt, Graz und Wirtschaftsuniversität Wien.

 

Forschungsschwerpunkte:

Sozialwissenschaftliche Bildungsforschung an der Schnittstelle zwischen sozialen, politischen und ökonomischen Fragestellungen, insbesondere im Umkreis der Koordination von Bildung und Beschäftigung; Evaluationsforschung im Bereich der Arbeitsmarktpolitik, Organisationstheorie