Schwerpunkte:

  • Möglichkeiten und notwendige Voraussetzungen zur Förderung exzellenter Forschung
  • künftige gesellschaftliche Rolle technischer Universitäten im Diskurs mit Vertreter_innen aus Politik und Gesellschaft

 

Montag, 03.10.2017 um 18:00 Uhr Antonio Loprieno (Vorsitzender Österreichischer Wissenschaftsrat, Universität Basel)

"Was heißt 'technisch' im akademischen Kontext?" Inhaltliche Vielfalt und strategische Profilbildung einer Technischen Universität

 

Montag, 07.11.2016 um 18:00 Uhr Podikumsdiskussion mit den WissenschaftssprecherInnen der österreichischen Parlamentsparteien

Universitäten 2025+ || Zur künftigen Rolle, Bedeutung und Positionierung der Universitäten

 

Montag, 05.12.2016 um 18:00 Uhr Hannes Androsch (Vorsitzender des Rats für Forschung und Technologieentwicklung)

Digitaler Wandel: Herausforderung der Universitäten

 

Montag, 16.01.2017 um 18:00 Uhr Dieter Imboden (ETH Zürich, Leiter der Internationalen Expertenkommission zur Evaluation der Exzellenzinitiative)

Universitäre Governance und Exzellenz in der Forschung: Die Frage nach der Interdependenz

 

Semesterrückblick:

Im Wintersemester 2016/17 lag der Fokus des TU-Visionsprozesses auf zwei Schwerpunkten: Zum Einen wurde wie im vorausgegangenen Semester die Frage nach Möglichkeiten und notwendigen Voraussetzungen zur Förderung exzellenter Forschung gestellt, zum anderen die künftige gesellschaftliche Rolle technischer Universitäten im Diskurs mit Vertreter_innen aus Politik und Gesellschaft debattiert.

Zu Semesterauftakt kam Antonio Loprieno, Vorsitzender des Österreichischen Wissenschaftsrats und ehemaliger Rektor der Universität Basel für einen Vortrag an die TU Wien, in dem er sich der Frage nach der Profilbildung einer modernen technischen Universität widmete. Antonio Loprieno machte vor allem darauf aufmerksam, dass die einer technischen Universität inhärente Ausrichtung heutzutage programmatische Vorteile bringt, die im Wettbewerb unter den Universitäten strategisch genutzt werden können – beispielsweise eine geringere Bandbreite an fachlich bedingten kulturellen Unterschieden als bei Volluniversitäten, was spezialisierten Universitäten eine größere strategische Kompaktheit und mehr Manövrierfähigkeit in einer sich vergleichsweise rasch verändernden Wissenschaftslandschaft verschafft.

 

Im November waren die Wissenschaftssprecher_innen der Österreichischen Parlamentsparteien zu einer Podiumsdiskussion in den  Festsaal geladen, um sich den Fragen des TU Vision Teams sowie des Publikums zu stellen. Insbesondere wurde die zukünftige Rolle der österreichischen Universitäten sowie die dafür notwendigen gesetzlichen und politischen Weichenstellungen auf dem Weg in diese Zukunft behandelt. Neben der Thematisierung von Spannungsfeldern wie Exzellenzförderung und Internationalisierung, Studienplatzfinanzierung und Zugangsbeschränkungen wurden die Politiker_innen angehalten, auch auf die positiven Aspekte und die Erfolge der österreichischen Universitäten einzugehen, welche es zu stärken und auszubauen gilt.

 

Hannes Androsch, Vorsitzender des Rates für Forschungs- und Technologiepolitik, hielt im Dezember einen Vortrag über die Digitalisierung und ihre Implikationen in Bezug auf die gesellschaftliche Rolle einer technischen Universität. Für ihn war essenziell zu betonen, dass die Digitalisierung in unserer Gesellschaft nicht nur Gewinner_innen, sondern auch Verlierer_innen hervorbringen wird. Neue Technologien verändern unsere Arbeitswelt und stellen die Gesellschaft damit vor neue Herausforderungen. "Das ist eine hochpolitische Thematik, für die es eine Vision und Perspektiven braucht." Vonseiten der Universitäten erfordert die Vorbereitung der jungen Leute auf diese Art der Wirtschaft sowie die Anpassung der Wirtschaft selbst Interdisziplinarität und Internationalität. "Die TU Wien ist gemeinsam mit den anderen technischen Universitäten in Österreich hier bereits auf einem guten Weg", so Androsch.

 

Den Abschluss des Semesters bildete der Vortrag von Dieter Imboden, emeritierter Professor der ETH Zürich und Leiter der Expertenkommission zur Evaluation der deutschen Exzellenzinitiative. Sein Fokus lag auf der Bedeutung der Leitung und Steuerung einer Universität auf ihrem Weg zu Exzellenz in Forschung und Lehre, da sich das an vielen Universitäten als wunder Punkt herauskristallisiert hat. Dieser Bereich kollidiert oft mit Abhängigkeiten und organisatorischen Traditionen und ist eng mit der seit 2004 geltenden (Teil-)Autonomie verflochten, da deren ernsthafte Umsetzung einer Anpassung der entsprechenden Rahmenbedingungen, der konkreten Verantwortlichkeiten und der Entscheidungsbefugnisse bedarf. Auf dem Weg zur Spitze in Forschung und Lehre gilt es für ihn zudem, diesen Wandel als Chance wahrzunehmen und Differenzierung als Qualitätsmerkmal zu verstehen, sich auf intern kontrollierbare Faktoren zu konzentrieren, einen Konsens über Ziele und Maßnahmen zu schaffen sowie neben einer Basisfinanzierung einen Wettbewerb um interne und externe Mittel zu etablieren.

 

Im Sommersemester 2017 fokussieren sich die Veranstaltungen von TU Vision 2025+ auf das Thema „forschungsgeleitete Lehre“ und Ihnen eine Reihe an Formaten bringen, die zur Reflexion und Weiterentwicklung der Lehre an der TU Wien anregen.