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Web-Oscar für virtuelle Bhutan-Ausstellung

Ein interdisziplinäres Team unter der Leitung von TU-Professor Christian Breiteneder erhält den “Best of the Web”-Award für Bhutan: Festung der Götter

Wien (TU). - Was der Oscar für den Film ist, bedeutet der Award „Best of the Web“ im Bereich Museen und Neue Medien. Alljährlich von einer internationalen Fachjury vergeben, zeichnet er die beste Museums und Ausstellungshomepage des Jahres aus. In Seattle ging letzte Woche diese Auszeichnung in der Hauptkategorie „Best Overall Museum Web Site“ an ein österreichisches Team für die Gestaltung der virtuellen Ausstellung www.bhutan.at. Die Jury in Seattle begründete ihre Entscheidung mit der Funktionalität, Stabilität und Geschwindigkeit des Systems. Die innovative Erzählweise und das klare Design wurden ebenfalls hervorgehoben.

Das Museum für Völkerkunde Wien zeigte 1997/98 die Ausstellung „Bhutan - Festung der Götter“. Nach Ende der Ausstellung begann einTeam aus Informatikern (Institut für Softwaretechnik der TU Wien), Geisteswissenschaftlern (Museum für Völkerkunde) und Designern die Ausstellung für das World Wide Web aufzubereiten. Wichtigstes Ziel war die Entwicklung einer wiederverwendbaren Hypermediaplattform, die sowohl Authoring als auch Management von virtuellen Ausstellungen unterstützt und für die Generierung von Webseiten aus einer Datenbank und einem Filesystem gleichermaßen geeignet ist. Als Forschungsbereiche waren im Projekt „Bhutan - Festung der Götter“ primär Hypermedia-Entwicklungsprozess und -technik vorgesehen. In der Praxis hat die Entwicklung der funktionstüchtigen Website dazugeführt, dass technische Experimente im Wesentlichen auf die Projekteingangsphase bzw. auf die begleitende Entwicklung von Datenbankeditierschnittstelle und die Visualisierung von Bookmarks(sogenannten Lookmarks) ausgerichtet waren. Anders als bei Forschungsprototypen üblich, sollte diese Website allen Anforderungenan ein Produktionssystem gewachsen sein.

Das Projekt wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur von 1. Oktober 1999 bis 30. September 2000 durchgeführt. Mit der Durchführung des Projektes war das Institut für Informatik und Wirtschaftsinformatik an der Universität Wien betraut. Während der Laufzeit des Projektes haben jedoch Christian Breiteneder (nun Institut für Softwaretechnik an der Technischen Universität) und Martin Hitz (nun Institut für Informatik-Systeme an der Universität Klagenfurt) neue Aufgaben übernommen. Gegen Ende wurde das Projekt damit zu einer interuniversitären Aufgabe.

Der Umfang der Bhutan-Ausstellung in der Master-Version umfasst 268 aus über 1600 Textbausteinen generierte Seiten, mehr als 500 Bilder,13 Videosequenzen in je zwei Formaten und je drei Player-Versionen, 14 Audiosequenzen integriert in Videos oder Animationen, sieben Audiosequenzen und 20 Panoramas mit Hotspots: insgesamt etwa 10.000 Dateien.

Weiterführende Links:

Award "Best Overall Museum Web Site":

zum Forschungsprojekt: