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Verleihung des Wittgenstein-Preises 1997 an Herrn Univ.-Prof. Dr. Erich Gornik

Der Vorstand des Instituts für Festkörperelektronik sowie Leiter des Mikrostrukturzentrums an der TU Wien, Univ.-Prof. Dr. Erich Gornik, erhält am Mittwoch, den 2. Juli 199 um 11.00 Uhr im Bundeskanzleramt, Ballhausplatz 2, 1010 Wien, den Wittgenstein-Preis verliehen. Mit der Vergabe dieses Preises wird das Ziel verfolgt, international anerkannten Wissenschaftern bei der Realisierung ihrer Forschungsarbeiten "ein Höchstmaß an Freiheit und Flexibilität" zu garantieren. Die Dotation beläuft sich in Abhängigkeit von den Ausstattungserfordernissen des Preisträgers auf 10 bis 20 Mio Schilling und wird für 5 Jahre gewährt. Pro Jahr werden max. zwei dieser Auszeichnungen an namhafte Wissenschafter verliehen.

Wien (TU). - Mit dem heuer zum zweiten Mal nach 1996 verliehenen Wittgenstein-Preis wird Dr. Gornik für seine Verdienste ausgezeichnet, die er sich auf dem Gebiet der elektronischen und optischen Eigenschaften von Halbleitern und Halbleiterbauelementen erworben hat.

Bereits mit seiner Dissertation "Strahlende Störstellenrekombination in n -InSb" erlangte Dr. Gornik internationalen Durchbruch. Es gelang ihm, die magnetisch durchstimmbare schmalbandige Rekombinationsstrahlung zwischen Landau-Niveaus nachzuweisen, wobei der Begriff ‚Landau-Emission‘ von Prof. Gornik geprägt wurde.

Von 1975 bis 1978 beschäftigte er sich in den Bell Laboratorien in Holmdel, USA, vorwiegend mit der Zweiphotonenmeßtechnik. Gemeinsam mit dem Erfinder des FIR Lasers, T. Y. Chang, konnte die Elektron-Elektron-Streuzeit erstmals durch Sättigungsabsorption experimentell bestimmt werden. Dem Ruf an die Universität Innsbruck folgte er 1979, wo er den Bereich der Halbleiter- und Festkörperphysik vollkommen neu aufbaute.

Die Annahme der Stelle als ord. Professor für Halbleiterphysik am Walter Schottky Institut der TU München (Direktor von 1988 bis 1993) im Jahr 1988 bedeutete im wesentlichen die Fortsetzung der an der Uni-Innsbruck begonnenen Arbeiten über Tunnelspektroskopie sowie der Anwendungen von Oberflächenmethoden zur Auskopplung von Licht aus Halbleiterproben.

1993, nach fünfjähriger Forschungstätigkeit in München, kehrte Prof. Gornik an die TU Wien zurück, wo er bereits von 1978 bis 1979 als a.o. Professor für Physikalische Elektronik tätig war. Der Aufbau des Mikrostrukturzentrums - im Sinne eines "Center of Excellence" - an der TU Wien gehört zu den vielen großen Verdiensten Prof. Gorniks. Erfolge der letzten Jahre: Die Entwicklung neuartiger oberflächenemittierender Halbleiter, der Aufbau eines optischen Meßsystems für die Analyse für die Transistorfunktion in Chips und das Studium von Transportmechanismen in künstlichen Supergittern. Derzeit leitet er das Institut für Festkörperelektronik an der TU Wien.

Rückfragehinweis: Univ.-Prof. Dr. Erich Gornik