News

Ulrike Diebold gewinnt den Gerhard Ertl Lecture Award

Am 10. Dezember hält Ulrike Diebold anlässlich der Preisverleihung die diesjährige Gerhard Ertl Lecture.

TUW-Professorin Ulrike Diebold lächelt im Labor in die Kamera und hält ein bedrucktes Blatt Papier.

© Luiza Puiu

Ulrike Diebold

Eine besonders ehrenvolle Auszeichnung wird Prof. Ulrike Diebold vom Institut für Angewandte Physik der TU Wien zuteil: Sie erhält den Gerhard Ertl Lecture Award, der einmal im Jahr von den drei Berliner Universitäten (Humboldt-Universität, Technische Universität und Freie Universität) und dem Fritz-Haber-Institut (FHI) der Max-Planck-Gesellschaft verliehen wird. Benannt ist der Preis nach dem ehemaligen FHI-Direktor Gerhard Ertl, einem Pionier der Oberflächenchemie, der 2007 den Nobelpreis für Chemie erhielt.

Das Preiskomitee, bestehend aus den Juroren Prof. Dr. Joachim Sauer (HU Berlin), Prof. Dr. Matthias Drieß (TU Berlin) und Prof. Dr. Eckart Rühl (FU Berlin), dem Kollegium des Fritz-Haber-Instituts und Gerhard Ertl selbst, ehrt Prof. Ulrike Diebold für ihre zahlreichen Verdienste auf den Gebieten der Oberflächenwissenschaften, der Material- und Physikalischen Chemie und der Physik der kondensierten Materie. „Ich kenne sie seit vielen Jahren als herausragende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Festkörperoberflächen”, sagt der Nobelpreisträger Gerhard Ertl.

„Als Oberflächenwissenschaftlerin ist mir Prof. Ertl seit langem ein großes Vorbild“, sagt Ulrike Diebold. „Ich bewundere ihn nicht nur für seine großartige wissenschaftliche Leistung, sondern auch als wunderbaren Menschen. Für den Gerhard Ertl Lecture Award 2020 ausgewählt worden zu sein, ist eine wirkliche Ehre.”

Die Wissenschaft der Oberflächen

Die Physik von Oberflächenstrukturen spielt in der heutigen Forschung eine wichtige Rolle – etwa bei der Suche nach neuen, besseren Katalysatoren für chemische Reaktionen. Um die passenden Materialien und die optimalen Oberflächenstrukturen zu finden, muss man auf atomarer Skala verstehen, welche Prozesse an der Oberfläche dieser Materialien ablaufen. In diesem wichtigen Forschungsgebiet konnte sich Ulrike Diebold in den letzten Jahren und Jahrzehnten an der Weltspitze etablieren, ganz besonders wenn es um molekulare Reaktionen an Metalloxidoberflächen geht. Das beweist nicht nur die große Zahl an Fachartikeln, die Diebold in hochrangigen Fachjournalen publiziert hat, sondern auch die lange Liste an Preisen, mit denen sie bereits ausgezeichnet wurde – darunter etwa auch der Wittgenstein-Preis 2013, der höchstdotierte Wissenschaftspreis Österreichs.

Vortrag am 10. Dezember

Der Ertl Lecture Award wurde 2008 – aus Anlass der Verleihung des Nobelpreises im Jahr 2007 an Gerhard Ertl – ins Leben gerufen. Der von der BASF gestiftete Preis beinhaltet einen einwöchigen Forschungsaufenthalt an den beteiligten Berliner Einrichtungen und einen festlichen Abendvortrag.

„In unserer 155-jährigen BASF-Geschichte haben Kooperationen mit akademischen Partnern von Anbeginn an eine entscheidende Rolle gespielt. Innovationen bedürfen einerseits einer exzellenten Grundlagenforschung und andererseits starke Partner, die diese Erkenntnisse in Produkte und Verfahren übertragen. Daher ist es uns eine große Freude und Ehre zugleich, mit Frau Professor Ulrike Diebold auch in diesem Jahr wieder eine herausragende Wissenschaftlerin auf ihrem Gebiet mit dem Gerhard Ertl Lecture Award auszeichnen zu dürfen“, sagt Dr. Detlef Kratz, President Process Research and Chemical Engineering, BASF SE.

Hier wird der Vortrag online übertragen, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster