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Schwarmwissen und Re-use: Wie Digitalisierung unsere Wissensvermittlung verändert

Das Internet bietet viele Möglichkeiten, auch wenn es darum geht, Wissen aufzubauen. Unser Suchverhalten bildet das schon deutlich ab, aber auch an digitalen Lernangeboten mangelt es nicht.

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Wissensvermittlung ist ein recht sperriges Wort dafür, welche Wege wir Menschen finden, um uns Wissen anzueignen bzw. um Wissen  anzubieten. Alle von uns haben das Schulsystem durchlaufen, kennen also die gängige schulische Form der Wissensvermittlung durch Frontalunterricht. Auch an einer Universität wird Wissen vielfach in dieser Form vermittelt, wobei hier zusätzlich praktische Übungen, Lerngruppen und digitale Formate im Einsatz sind.

Spätestens seit dem letzten Jahr mussten sich Wissensanbieter und Wissenssuchende ebenfalls alternative Möglichkeiten überlegen wie sie zusammenkommen. Vor-Ort-Präsenz-Schulungen waren kaum bis gar nicht möglich, viele mussten rasch virtuelle Alternativen schaffen. Nicht immer muss alles neu erfunden werden, oft gibt es schon gute Beispiele, die man wiederverwenden kann - natürlich immer unter Einhaltung sämtlicher rechtlicher Vorgaben (bspw. Urheberrecht, Nutzungsrechte, Zitatrecht). "Re-use" ist eine gute Möglichkeit, hochwertige Inhalte ressourcenschonend weiterzuverwenden und weiterzuverbreiten. 

Wer suchet, der findet...sicher irgendetwas

Bei vielen von uns hat sich schon davor die Wissenssuche digital abgespielt. Auch wenig internet-affine Menschen kennen zumindest eine ganz wichtige Funktion des Internets: Es lassen sich vortrefflich Sachen suchen. Man findet zwar nicht immer (gleich) was man sucht, Ergebnisse bekommt man aber sicher. Manch einer holt Erkundigungen ein, was es über das nächste Urlaubsziel zu wissen gibt. Der Nächste lässt sich von Online-Rezepten inspirieren, was sich denn aus den Resten im Kühlschrank zaubern lässt. Und ein Youtuber erklärt dem Schulkind, wie das mit der Differentialgleichung nochmals ging, weil der Lehrer zu schnell war. Das Internet eröffnet eine schier endlose Fülle an Möglichkeiten, um Antworten auf Fragen zu bekommen. Auch das trägt zur Wissensgenerierung bei. Das Schöne daran ist, dass sich oft schon viele verschiedenen Personen mit genau dem selben Thema auseinandergesetzt haben. Man bekommt also das geballte Schwarmwissen auf einen Klick. Ein Wort der Warnung in Bezug auf Schwarmwissen sei hier dennoch angebracht: Achten Sie bitte immer auf die Glaubwürdigkeit der Quelle! Bei einem Rezept ist das nicht das große Problem, bei anderen Themen kann es das aber sehr wohl sein.

Im weltweiten Web der Möglichkeiten

Für viele hat sich neben der Wissenssuche aber auch der Wissensaufbau ins Digitale verlagert. Haben Sie schon einmal an einem E-Learningkurs teilgenommen oder ein Online-Seminar besucht? Oder haben Sie sich das Beste aus beiden Welten geholt und an einem hybriden Angebot wie Blended Learning teilgenommen? Vielleicht lernen Sie ja eine Fremdsprache mit Unterstützung einer App auf Ihrem Smartphone? Oder Sie frischen Ihr Wissen zu einer bestimmten Funktion in Excel durch eine Microlearning-Einheit mittels einem Youtube-Video auf ("Wie ging das jetzt nochmal mit der Pivottabelle?"). Je nachdem welcher Lerntyp Sie sind, eignen sich andere Lern- und Lehrmethoden für Sie. Probieren Sie einfach ein paar Sachen aus und fragen Sie sich ganz ehrlich, bei welchem Format am meisten "hängengeblieben" ist. Denn digital gilt dasselbe wie in Präsenz: Wissen, das gut aufbereitet ist, und bei dem man im Idealfall auch noch Spaß beim Lernen hat, bleibt am besten "hängen". Das ist auch das Geheimnis hinter gut gemachten Youtube-Videos, Lernplattformen; Quizshows und Präsenzfortbildungen.

Dazu passt auch ".d Frage der Woche, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster", mit der wir uns gerade beschäftigen. Verraten Sie uns, wie Sie am liebsten lernen. Ich bin schon sehr gespannt auf Ihre Kommentare - gerne auch direkt hier unter diesem Blogbeitrag.