Wien (TU). – Aus Radardaten, die mit dem Advanced Scatterometer (ASCAT) aufgenommen wurden, leiten die TU-WissenschafterInnen rund um Professor Wolfgang Wagner, Vorstand des Institutes für Photogrammmetrie und Fernerkundung der TU Wien, Informationen über die Bodenfeuchte ab. Scatterometer sind Sensoren und Bestandteile von meteorologischen Satelliten, die unter anderen von EUMETSAT, der Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten, betrieben werden. „Bodenfeuchteinformationen sind ein wichtiges Forschungsgebiet im Bereich der Fernerkundung. Zuletzt konnten wir Datenmaterial über die Wasserressourcen in Afrika liefern. Jede Trockenheit, jede Flutkatastrophe kann mit diesen Daten frühzeitig erkannt werden und trägt wiederum zur Prognose von zukünftigen Naturkatastrophen bei. Afrika verwendet bereits alle seine Wasserressourcen. Hydrologische Studien haben gezeigt, dass man hier die Nutzung des ‚grünen Wassers‘, das im Boden gespeichert ist, anstatt des ‚blauen Wassers‘ anstreben muss. Das heißt also eine bessere Bewirtschaftung der Böden um deren Austrocknung zu verhindern“, so Wagner.
Laut der Einschätzung des TU-Professors gehen die Entwicklung der Sensoren, die die Daten über die Bodenfeuchte liefern und die Generierung von neuen Algorithmen zur Interpretation und Ableitung dieser Daten ineinander über. „Es hat sowohl Innovationen in der Satellitentechnolgoie gegeben, aber auch immer wieder verbesserte Algorithmen. Letztere wurden an unserem Institut entwickelt“, resümiert Wagner. Ein Ziel in seinem Forschungsgebiet ist es die Algorithmen für unterschiedliche Produkte der Satelliten anzupassen. Beispielsweise lieferte der Scatterometer zuletzt eine räumliche Auflösung von 25 Kilometern pro Pixel. Die nächste Technologie verfügt bereits über eine höhere Auflösung von einem Kilometer pro Pixel. „Wir versuchen die Algorithmen, die wir entwickelt haben vom Prinzip her auf den neuen Sensor zu übertragen und die Daten, die er liefert, daraus abzuleiten“, so Wagner. Wasserknappheit sei laut dem TU-Professor ein in vielen Regionen der Erde „allgegenwärtiges Problem“. Die Daten über die Bodenfeuchte finden viele AnwenderInnen, wie beispielsweise nationale und internationale Organisationen, darunter die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), Forschungszentren für Klimafolgeforschung und Wettervorhersage oder Umweltbundesämter. Die in Echtzeit verfügbaren Informationen zur Bodenfeuchte helfen Flut- und Dürreereignisse überwachen und sind nicht zuletzt entscheidend für ein verbessertes Verständnis der Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung und ihrer Folgen für den Kohlenstoffkreislauf und die Ökologie.
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Rückfragehinweis:
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Wagner
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