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Robert Kalasek im Interview: Kritik an der aktuellen Verteilung des Klimabonus

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Der Klimabonus, der ursprünglich laut Klimabonus-Homepage zur Förderung klimafreundlichen Verhaltens eingeführt wurde, steht in der Kritik. Robert Kalasek (SRF - TU Wien) sowie der Österreichische Städtebund bemängeln, dass die Verteilung der Mittel nicht zielführend sei. Statt jene zu belohnen, die umweltfreundliche Verkehrsmittel nutzen, erhalten Haushalte mit schlechter öffentlicher Verkehrsanbindung höhere Bonuszahlungen. Dies führe dazu, dass die individuellen Aufwände infolge der CO2-Bepreisung abhängig von den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort und dem individuellen Verhalten teilweise mehr als kompensiert werden und der eigentliche Lenkungseffekt hin zu umweltfreundlicher Mobilität geschwächt werde.

Unpassende Kriterien bei der Bonusverteilung
Darüber hinaus wird laut R. Kalasek die Zweckmäßigkeit der Unterscheidung nach der „Urban-Rural Typologie“ der Statistik Austria in Zweifel gezogen. „Wäre es dem Gesetzgeber ein Anliegen, jenen Bevölkerungsgruppen einen finanziellen Ausgleich zu gewähren, die aufgrund des Wohnstandorts tatsächlich über mangelhafte Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln verfügen und die daher keine Wahlfreiheit in puncto Mobilität haben, so wäre eine direkte Kopplung des ‚regionalen Klimabonus‘ an die ‚ÖV-Güteklasse‘ des jeweiligen Standorts ein sinnvolleres Kriterium.“, so R. Kalasek. Die ÖV-Güteklassen würden für jede Adresse in Österreich vorliegen. Die Verteilung des Klimabonus erfolge jedoch auf Gemeindeebene (bzw. in Wien auf Ebene der Bezirke) in Abhängigkeit davon, ob die Adresse in einer eher städtischen bzw. ländlich geprägten Gemeinde liege. „Bei der Höhe des Klimabonus wird weder entlang der Klimaschutzziele noch anhand der tatsächlichen räumlichen Voraussetzungen differenziert,“ führt R. Kalasek aus.

Die vollständige Presseaussendung zum Klimabonus finden Sie hier, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.