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Promotionsfeier an der TU Wien - Junge Doctores tragen Verantwortung für die Zukunft

Der heutige Tag stand an der TU Wien ganz im Zeichen der Promotionsfeiern. Obwohl seit dem Inkrafttreten des neuen UniStG mit der akademischen Feier keinerlei Rechtswirkung verbunden ist, lud die TU Wien ihre frischgebackenen Doctores zu einem Festakt ein.

Wien (TU). - Erstmals in der Geschichte der Verleihung der Doktorwürde an der Technischen Universität Wien wurden hochrangige Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft eingeladen, ihre Wünsche und Erwartungen an die Promovenden zu richten. Einhelliger Tenor: die Wirtschaft setzt auf den ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchs und streicht deren Verantwortung gegenüber der Gesellschaft hervor.

Der Vorstand des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugtechnik an der TU Wien, Prof. Hans-Peter Lenz, verwies in seiner Festansprache auf die große Bedeutung des “kreativen, kommunikations- und teamfähigen Generalisten mit hervorragenden Fachkenntnissen, der zudem über kaufmännische Kenntnisse verfügt, stets kundenorientiert und ‚als Unternehmer im Unternehmen' kostenbewußt denkt”. Auf die jungen Wissenschaftler kämen immer neue Herausforderungen zu, die bewältigt werden müßten. Prof. Lenz nannte das Kraftfahrzeug als Beispiel - bereits 30 % des Wertes bestünden aus Elektronikkomponenten. Das entsprechende ingenieurwissenschaftliche Know-how sei gefragt. Die intensive Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sei zudem unerläßlich, um das Forschungsniveau “on the top” halten zu können.

Der Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Wien, Dr. Thomas Oliva, strich in seiner Rede die Verantwortung der Promovenden hervor, die diese gegenüber der Gesellschaft zu tragen hätten. Mehr als je zuvor sei unser tägliches Leben durch Wissenschaft und Technik geprägt, es fehle jedoch an der mangelnden Akzeptanz in der Gesellschaft. Wir würden uns in einer Gesellschaft der zwei Kulturen befinden - auf der einen Seite die technisch-naturwissenschaftliche Bildung, auf der anderen Seite jene der anderen Wissenschaften. Dr. Oliva meinte, daß es diese Kluft zu überwinden gelte und setzt dabei auf die Absolventen der TU Wien. Er meinte: “Es liegt in Ihrer Hand, den Graben zwischen den zwei Kulturen zu überbrücken. ... Ihnen, den Absolventen der Technischen Universität, stehen beide Kulturen offen. Nützen Sie für uns diese Chance.”

Der Generaldirektor der BEWAG und Ehrensenator der TU Wien, Ing. Werner Kasztler, betonte in seiner Festansprache die Chancen Österreichs, sich als Industriestandort durch Wissen, Kreativität, Ausbildung, Forschung und Entwicklung international zu behaupten. “Wir brauchen neue Ideen, neue Methoden, neue Technologien, neue Produkte, die besser sind als andere, vergleichbare. Das heißt aber, daß wir alle Anstrengungen unternehmen müssen, möglichst viel Wissen und Wissenschaft in unserem Land zu haben.” Auch Generaldirektor Kasztler ist davon überzeugt, daß die Promovenden der TU Wien in hohem Ausmaß dazu beitragen können, die Realisierung des Angestrebten voranzutreiben.

Rektor Skalicky nahm auf Heimito von Doderer Bezug, der meinte, daß nur jene Personen ein Universitätsstudium abschließen, die mit allen Wassern gewaschen sind. In diesem Sinne gratulierte der Rektor der TU Wien den jungen Doktorinnen und Doktoren und würdigte deren Leistung, auf die er als Rektor sehr stolz sei.

Im Rahmen der Promotionsfeier wurde auch das Mobilitätsstipendium der CA verliehen, das jährlich für einen Absolventen der TU Wien vergeben wird. Ausgezeichnet wurde heuer Frau Dipl.-Ing. Dr.techn. Heidrun Halbwirth für ihre Dissertation “Klonierung und Charakterisierung Cytochrom P450 abhängiger Monooxygenasen”.