News

Preisgekrönte Abschlussarbeiten für den Umweltschutz

Vier TU-Alumni erhielten wissenschaftliche Förderpreise der Wiener MA22 und MA 31

Preisverleihung

Preisverleihung

Gemeinderat Erich Valentin und Univ. Prof. Hubert Dürrstein von der Universität für Bodenkultur gratulierten den Preisträger_innen

Olivia Padalewski, Markus Reichel, Maria Wirth und Benedikt Winkelmayer – sie alle sind Absolvent_innen der TU Wien und frischgebackene Förder-Preisträger_innen. Verteter_innen der Wiener  Umweltschutzabteilung (MA 22) und der Abteilung Wiener Wasser (MA 31) überreichten die Auszeichnung am 1. Dezember im Wiener Rathaus. Die vier TU-Absolvent_innen wurden für ihre herausragenden Abschlussarbeiten zu Umweltthemen, mit praktischem Bezug zur Umweltschutzarbeit in Wien, ausgezeichnet.

Olivia Padalewski: Analysis and ecological improvement of the use-time of PCs and laptops in small organisations : an action research approach towards sustainable consumption

Anhand von Kleinbetrieben analysiert Olivia Padalewski in ihrer Masterarbeit die Gründe für den frühen Austausch von Computern und Laptops. Demnach sind etwa 60 Prozent der verschrotteten PCs noch funktionstüchtig.

Hohe externe Reparaturkosten, Preis-/Leistungsverhältnis, Wertverlust sowie der Anspruch technischer Innovation gehören mitunter zu den Gründen, warum kleine Organisationen und Betriebe eine verkürzte Nutzungsdauer ihrer elektronischen Geräte in Kauf nehmen. Padalewski bietet auf Basis ihrer Forschung Lösungen zur Verbesserung der Nutzungsdauer und damit mögliche Instrumente an, um dieser Entwicklung entgegenzusteuern.

Markus Reichel: Schlammfaulung mit erhöhtem Feststoffgehalt: Chancen, Grenzen, Herausforderungen

In seiner Dissertation beschäftig sich Markus Reichel mit dem Optimierungspotential für kommunale Kläranlagen, beim Umstieg von aerober auf anaerobe Schlammstabilisierung. Chancen, Grenzen und Herausforderungen werden erläutert.

Ändert man demnach die Art der Schlammstabilisierung von aerob auf anaerob, ergibt sich großes Einsparungspotential hinsichtlich des Energieverbrauchs und der Entsorgungskosten des anfallenden Klärschlamms. Darüber hinaus kann davon ausgegangen werden, dass auch der Grad der Stabilisierung und der Entwässerbarkeit steigen. Zusätzlich können dadurch noch Kapazitätsreserven der biologischen Reinigung genutzt werden.

Benedikt Winkelmayer: Auf Distanz zu den Nachbarn: Planerisch-rechtlicher Umgang mit Seveso-Betrieben im Kontext der örtlichen Raumordnung

Dicht besiedelte Wohngebiete neben so genannten gefahrengeneigten Industriebetrieben  – solche Nachbarschaften stellen Raumplaner vor besondere Herausforderungen. Es müssen Sicherheitsabstände eingehalten werden, um Industrieunfälle zu verhindern oder zumindest ihre Auswirkungen möglichst gering zu halten. Dazu kommt noch die oft emotionale Diskussion innerhalb der betroffenen Bevölkerung.

Die Masterarbeit von Benedikt Winkelmayer beleuchtet rechtliche, technische und planungs-praktische Aspekte und Faktoren, die bei der örtlichen Raumordnung und im Bauwesen berücksichtigt werden müssen. Erstmals wurde dabei auch die gängige österreichische Vollzugspraxis innerhalb der Bundesländer betrachtet. In seiner Arbeit kann Winkelmayer damit aktuelle Problemfelder aufzeigen und gleichzeitig praktisch anwendbare Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen ableiten.

Maria Wirth: Anthropogenic Drivers of Municipal Water Suppy: Examining the Impact on Energy Intensity in Water Utilities across Countries in Africa

Die Masterarbeit ist die erste Studie, die Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen den Faktoren Trinkwasserversorgung  und -bereitstellung, Trinkwasserqualität sowie Energieverbrauch untersucht. Maria Wirth hat daraus ein Framework entwickelt und auf ausgewählte afrikanische Länder angewandt.

Dabei zeigen sich besondere Herausforderungen im Spannungsfeld zwischen steigendem Trinkwasserbedarf und zunehmender Wasserverschmutzung durch intensivere Landwirtschaft. Die Arbeit liefert damit wertvolle Ergebnisse für die Planung und Umsetzung einer stabilen Trinkwasser-Infrastruktur mit möglichst geringem ökologischem Fußabdruck.

Der wissenschaftliche Förderpreis der MA 22 und MA 31

Die Auszeichnung wurde bereits zum 19. Mal im Wiener Rathaus übergeben. Der Preis ist mit je 700 Euro dotiert. Eine Expert_innen-Jury aus Wissenschaft und Verwaltung bestimmt jeweils die Siegerarbeiten. Die Themenvielfalt der diesjährigen preisgekrönten Abschlussarbeiten reicht  vom Naturschutz über die Abfallwirtschaft bis hin zum nachhaltigen Städtebau.

 

Bild: © PID / David Bohmann