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Offenporiger Asphalt mit Ablaufdatum

Der Einsatz von lärmmindernden Fahrbahndeckschichten kann zu einer Geräuschpegelreduktion von fünf bis acht Dezibel im Vergleich zu herkömmlichen Asphaltbetonen führen. Vor allem die innovativen zweilagigen offenporigen Asphaltdeckschichten können aufgrund ihres großen Hohlraumgehaltes als "Schallschlucker" punkten. Die Lebensdauer dieses Asphalttpys wollen BauingenieurInnen der Technischen Universität (TU) Wien im Rahmen von Tests auf einer Versuchsstrecke untersuchen.

"Lärmender Beton"

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"Lärmender Beton"

Zustandserfassung

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Zustandserfassung

Zustandserfassung der jeweiligen Asphaltarten

Wien (TU). - "Offenporiger Asphalt schneidet bei den Lärmmessungen zwar am Besten ab, erweist sich aber in der Erhaltung als nicht ganz einfach", erläutert Jürgen Haberl, Projektassistent am Institut für Straßenbau und Straßenerhaltung der TU Wien. Der auf Österreichs Straßen am häufigsten verwendete Asphaltbeton wird aus Gesteinskörnungen verschiedener Korngrößen hergestellt. Dadurch entsteht eine dichte, hohlraumarme Straßenoberfläche. "Beim offenporigen Asphalt kommen nur Körner gleicher Größe zum Einsatz. Geringere Korn-zu-Korn-Kontaktflächen und damit eine erhöhte Belastung des Korngerüstes sind die Folge. Gleichzeitig ergeben sich sehr große Hohlräume, die zu einer Lärmpegelreduktion führen," so Haberl. Letzteres erweist sich aber vor allem im Winter als problematisch.
Streusplitt würde die schallschluckenden Hohlräume auffüllen, Salz verschwindet von der Oberfläche. Außerdem kann es zu einzelnen Kornausbrüchen kommen. All das bewirkt, dass die offenporige Asphaltdeckschicht mit der Zeit ihre lärmmindernde Wirkung verliert.

Mit einem gezielten Messprogramm untersuchen Jürgen Haberl und seine MitarbeiterInnen Veränderungen im Lärmverhalten und am Zustand der Deckschichtoberflächen von acht verschiedenen lärmmindernden Straßendecken (neben offenporigen Asphaltdeckschichten auch innovative optimierte Asphaltbetone und lärmmindernde Splittmastixasphalte), die an einer Versuchsstrecke der ASFINAG und des BMVIT angeordnet sind. Umfangreiche Lärmmessungen und andere straßenbautechnische Untersuchungen bilden den Kern des Programms. Besonderes Augenmerk gilt bei den offenporigen Deckschichten den Kornverlusten an der Oberfläche unter Verkehr. Dazu wurde ein einfaches Verfahren entwickelt. "Wir legen ein Blatt Papier auf die Fahrbahn und schattieren die Oberfläche mit einem Kohlestift. Dichte Deckschichten haben mehr Schwarzanteile, offenporige Deckschichten enthalten aufgrund der Hohlräume mehr weiß in den Schattierungen. Die Auswertungen passieren über einen Zeitraum von fünf Jahren", so Haberl.  "Wenn der Schwarzanteil in den Zeichnungen durch Kornverluste kleiner wird, steigt auch die Lärmemission", verdeutlicht Haberl. Ziel der WissenschafterInnen ist es zu prognostizieren wie lange die Deckschichten halten und wie sich die Lärmsituation im Laufe der Jahre entwickelt.

Das Insitut beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Einsatz lärmmindernder Deckschichten. Im Rahmen des EU-Forschungsprojektes SILVIA (SILenda VIA = Leise Straße), das im September 2005 unter Beteiligung von zwei Instituten der TU Wien (Straßenbau und Straßenerhaltung, Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau, Prof. Pucher) abgeschlossen wurde, ergaben Lärmmessungen Differenzen von bis zu acht Dezibel bei den unterschiedlichen Belägen. Die offenporigen Asphalte erwiesen sich dabei als leiseste Varianten und damit als angenehmste für die Anrainer. 

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Rückfragehinweis:
Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Dr.h.c. Johann Litzka   
Projektass. Dipl.-Ing. Jürgen Haberl
Technische Universität Wien
Institut für Straßenbau und Straßenerhaltung
Gußhausstraße 28/233, 1040 Wien
T +43/1/58801 - 23301, -23312
F +43/1/58801 - 23399
E <link>johann.litzka@tuwien.ac.at E <link>juergen.haberl@tuwien.ac.at

Aussender:
Mag. Daniela Ausserhuber
TU Wien - PR und Kommunikation
Karlsplatz 13/E011, A-1040 Wien
T +43-1-58801-41027
F +43-1-58801-41093
E <link>daniela.ausserhuber@tuwien.ac.at
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