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Nuklearstudium erlebt Renaissance

Das EU-Projekt "European Nuclear Engineering Network" (ENEN) ging aus einem Nachwuchskräftemangel auf dem Gebiet der Kerntechnik hervor. Eine Studie untersucht dazu das Nuklearausbildungsangebot an 79 Universitäten und Forschungseinrichtungen aus 20 europäischen Ländern. Sie soll helfen die Studentenzahlen in der unpopulär gewordenen Kerntechnik wieder zu erhöhen. Das Atominstitut der Österreichischen Universitäteten bearbeitete einen Teilaspekt dieses EU-Projektes.

Das Core mit Absorberstäben.

Das Core mit Absorberstäben.

Wien (TU). – Im Jahr 2002 wurde Helmuth Böck, Betriebsleiter des Forschungsreaktors am Atominstitut der Österreichischen Universitäten, beauftragt einen Überblick über das Ausbildungsangebot auf dem Gebiet der Kerntechnik an europäischen Forschungseinrichtungen zusammenzustellen. Auf der Basis von Fragebögen ermittelten Böck und sein Team über zwei Jahre hinweg Informationen zu verschiedensten Kursen in 14 Kategorien (u.a. Strahlenschutz, Radiochemie, Thermohydraulik, Experiment, Theorie). Das Netzwerk dient beispielsweise der Vermeidung von Duplizierungen bei Kursen. Die Mobilität von LehrerInnen und StudentInnen soll erhöht werden. Eine bessere Koordination des Ausbildungsziels sowie die gegenseitige Anerkennung der Kurse (Credits) stehen ebenfalls im Vordergrund.

Aus dem ENEN-Netzwerk entstand in weiterer Folge die ENEN-Association mit Sitz in Saclay, Frankreich. Bietet eine Forschungseinrichtung einen Kurs an, so wird dies der ENEN-Association mitgeteilt. Die Organisation rief auch den "European Master of Science in Nuclear Engineering" ins Leben. Diesen Titel bekommen Studierende verliehen, die an einer europäischen Universität Physik studiert haben (Schwerpunkt Kerntechnik) und Kurse im Ausmaß von rund 20 ECTS-Punkten (Leistungspunkte) an einer anderen Universität absolviert haben. „Wer diesen Titel mitbringt sichert sich eine Eintrittskarte bei der Industrie. KernphysikerInnen sind mittlerweile wieder sehr gefragt. In den letzten 10 Jahren war das Nuklearstudium eher unpopulär. Jetzt erleben wir wieder eine ‚Renaissance’ der Kernenergie. Es gibt Firmen im Ausland, die im Monat bis zu 20 Diplomingenieure ‚anheuern’. Die Nachfrage an Fachkräften ist wieder stark angestiegen“, erläutert Helmuth Böck.

Eine direkte Auswirkung des ENEN-Projekts, das mehrmals verlängert wurde, ist der "Eugene-Wigner-Kurs", eine Kooperation des Atominstituts der österreichischen Universitäten mit der TU Budapest, TU Prag und TU Bratislava. Bei einem 21tägigen Kurs, der heuer zum fünften Mal stattfindet und am 15. April beginnt, bietet man Studierenden die Möglichkeit drei Forschungsreaktoren (Wien, Budapest, Prag) kennenzulernen. Teilnahmeberechtigt sind PhysikstudentInnen europäischer Universitäten und "young professionals", deren Firmen die Ausbildungskosten übernehmen.
Böck: "Meine Vorlesungen am Atominstitut verzeichnen einen regen Zulauf. Eine Spezialvorlesung zum Thema "Nuclear Engineering" wird von 40 Leuten besucht - das ist sehr gut. In Österreich ist die Kernenergie zwar per Gesetz verboten. Ich möchte aber betonen, dass die Ausbildung ein sehr breites Spektrum aufweist und wir nicht nur in der Kerntechnik ausbilden. Es gibt sieben Abteilungen am Atominstitut. Unsere Diplomingenieure werden beispielsweise auch von der IAEA oder der CTBTO angeworben, die beide einen Sitz in Wien haben.

Link: <link http: www.enen-assoc.org>

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Rückfragehinweis:
Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmuth Böck   
Atominstitut der Österreichischen Universitäten
Stadionallee 2/141, 102 Wien
T +43/1/58801 – 14168
F +43/1/58801 – 14199
E <link>helmuth.boeck@tuwien.ac.at

Aussender:
Mag. Daniela Ausserhuber
TU Wien - PR und Kommunikation
Karlsplatz 13/E011, A-1040 Wien
T +43-1-58801-41027
F +43-1-58801-41093
E <link>daniela.ausserhuber@tuwien.ac.at
<link http: www.tuwien.ac.at pr>

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