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Neues Forschungsprojekt - LOGI-TOOL

Anfang Mai war Projektstart von LOGI-Tool! Im Rahmen des Projektes werden Werkzeuge für eine bessere Bedarfsabschätzung und folglich adäquate Maßnahmen zur Logistikplanung im Quartier entwickelt!

Piktogramm - weiße Lupe auf blauem Hintergrund

© MOVE

Piktogramm - weiße Lupe auf blauem Hintergrund

Hintergrund

Der Güterverkehr in den Städten ist ein Schlüsselelement in der Nahversorgung, sorgt aber auch für erhebliche Probleme. Er schadet der Umwelt, der Gesundheit und beeinträchtigt die Lebensqualität der Bevölkerung. Die Verantwortungsträger_innen in den Städten sind daher bestrebt (infrastrukturell, organisatorisch und technologisch), die negativen Auswirkungen des Verkehrs einzudämmen. Es kristallisiert sich allerdings heraus, dass es vor allem auf der Ebene der Stadtviertel (Quartiere) und der Baufelder an Grundlagen dafür fehlt, den urbanen Güterverkehr in Planungsprozesse und -instrumente zu integrieren. Als Folge daraus werden notwendige Einzelmaßnahmen (wie Paketboxen, Ladezonen, Ladehöfe, Mikro-Hubs etc.) entweder gar nicht oder zu spät gesetzt oder erweisen sich als kostspielig und ineffektiv (z.B. ungeeignete Maßnahme für die lokalen Zielgruppen, Fehler bei Wahl der Standorte und der Dimensionierung etc.). Außerdem kann es zu Lock-in-Effekten – hohe Wechselkosten verhindern den Umstieg auf Alternativen – kommen, die für lange Zeiträume eine optimale Integration des Güterverkehrs in den gebauten Raum (hinsichtlich Flächenverbrauch, Effizienz, Emissionen etc.) verhindern.

Projektinhalt 

Bestehende Planungswerkzeuge und Toolkits legen das Augenmerk meist auf gesamtstädtische Aspekte und erlauben nur sehr allgemeine und unzureichend quantifizierbare Aussagen. Einflussgrößen, die im kleinräumigen Umfeld eine Rolle spielen, werden vielfach außer Acht gelassen. Mit dem LOGI-TOOLKIT gehen wir einen anderen Weg. Es soll ermöglichen, Eignung und Wirkung logistischer Maßnahmen auf kleinräumiger Ebene abzuschätzen und ihre prozessuale Einbettung bestmöglich vorzubereiten. Die Bereiche Logistik und Stadtplanung werden interdisziplinär betrachtet und einschlägige Maßnahmen unter Einbindung verschiedener Interessensgruppen auf ihre Eignung geprüft. Verantwortungsträger_innen in Planung, Verwaltung und Immobilienentwicklung sind mit dem LOGI-TOOLKIT in die Lage versetzt, die Folgen und Auswirkungen von Maßnahmen evidenzbasiert zu beurteilen und entsprechend vorzubauen.

Ziele

Das webbasierte LOGI-TOOLKIT soll bei Planung, Verwaltung und Immobilienentwicklung unterstützen, indem es bereits in frühen Phasen von Planungsprozessen logistische Maßnahmen berücksichtigt. Langfristig wirksame und kostenintensive Planungsfehler können damit vermieden und wichtige Schritte zur Effizienzsteigerung in der städtischen Logistik gesetzt werden. Die wesentliche Projektziele sind:   

  • Ableitung konkreter Erfolgs- und Umsetzungsparameter für logistische Maßnahmen (Dimensionierung, Kapazität, anfallende Lieferungen, Kosten- & Betreiberstruktur, Flächenbedarf, Einzugsbereiche, Umsetzungszeiträume, Skalierung, Interessensgruppen, Einbindungszeitpunkte etc.).
  • Identifikation konkreter Herausforderungen von Kommunen hinsichtlich der Logistikplanung im Stadtviertel/Quartier.
  • Entwicklung eines webbasierten, offen zugänglichen und erweiterbaren Toolkits zur Bedarfsabschätzung und Logistikplanung im Quartier, das auf verschiedenen Ebenen des Planungsprozesses Logistikmaßnahmen bewertet und damit wertvolle Planungsgrundlagen liefert.

Das LOGI-TOOLKIT und die darüber verbesserte Verknüpfung von Stadtplanung mit Logistikplanung erlaubt es, die Abläufe im Gütertransport nach ökologischen und gesundheitlichen Gesichtspunkten zu gestalten. Die Umweltfreundlichkeit der Transporte kann erhöht, die städtischen Infrastruktur besser an verschiedene Bedürfnisse von Bürger_innen angepasst, eine Emissionsreduktion sowie positive Effekte auf die Gesundheit erreicht werden. 

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