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Microsoft-Stipendium geht an TU-Forscher

Der Informatiker Christoph Rhemann wurde zusammen mit rund 20 anderen europäischen ForscherInnen für das renommierte Microsoft Research Stipendienprogramm ausgewählt. Rhemann, der sich mit „Video Matting“ beschäftigt, ist damit der erste heimische Empfänger dieses Stipendiums.

Christoph Rhemann

Christoph Rhemann

Wien (TU). – Als "Video Matting" wird eine Technik bezeichnet, die in der Fachsprache das Herausschälen eines Objektes (auf Foto oder Video) aus seinem Hintergrund meint. Bastler erreichen dies derzeit schon mit Programmen wie dem Photoshop, in dem sie bspw. Personen in einem neuen Hintergrund erscheinen lassen. Christoph Rhemann weist darauf hin, dass diese Technik für den User teilweise sehr mühsam sein kann. „Vor allem bei transparenten Bereichen wie Haaren wird es schwierig – bei Videos ist es überhaupt mit einem enormen Arbeits- und Rechenaufwand verbunden. Nur wirklich große Studios (z.B. in Hollywood), die eine ‚Bluebox’ (= neutraler Hintergrund) verwenden, können damit arbeiten,“ so Rhemann.

Seine Arbeiten am Institut für Softwaretechnik und Interaktive Systeme an der Technischen Universität (TU) Wien beschäftigen sich daher mit neuen Technologien, die das „Video Matting“ auch für Normalverbraucher zugänglich macht. Rhemann möchte erreichen, dass BenutzerInnen mit ihren Augenbewegungen Vordergrundobjekte aus einem Video extrahieren können. Dies soll mit Hilfe des „eye-trackers“ möglich sein, ein kleines Gerät, das unter dem Bildschirm positioniert wird. Die Bild- oder Videobearbeitung könnte somit fast vollständig auf Maus oder Stift verzichten.

Das Forschungsprogramm, das von Microsoft Research in Cambridge betreut wird, ermöglicht Christoph Rhemann eine dreijährige Tätigkeit an der TU Wien. Dotiert ist das Programm mit drei mal 30.000 Euro brutto. An der Auswahl der StipendienbezieherInnen waren 97 WissenschafterInnen beteiligt. Rhemann erhält es als erster Österreicher an einer heimischen Universität.

Das Forschungsprogramm unterstützt darüber hinaus die Ziele der EU-Lissabon-Agenda, die vorsieht europäische Forschungsstandorte zu stärken.