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Mehr Farben als man sehen kann

Prof. Andrei Pimenov vom Institut für Festkörperphysik hält am 8. März seine Antrittsvorlesung über optische Spektroskopie.

Prof. Andrei Pimenov

Prof. Andrei Pimenov

Prof. Andrei Pimenov

Schon Isaac Newton experimentierte mit der Aufbrechung des Lichtes in die Regenbogenfarben. Heute ist optische Spektroskopie, die Zerlegung des Lichtes in seine Farb-Bestandteile, ein unverzichtbares Forschungswerkzeug – zum Beispiel im Bereich der Materialwissenschaft. Längst muss man sich dabei nicht mehr auf das sichtbare Farbspektrum beschränken. Prof. Pimenov verwendet Licht in einem gewaltig großen Frequenzbereich, von Mikrowellen über  Infrarot bis zum sichtbaren Licht und noch darüber hinaus. In seiner Antrittsvorlesung am 8. März um 17:30 (Freihaus, Hörsaal 6) wird er erklären, wie er mit diesen Methoden die Eigenschaften von speziellen Materialien erforscht.

Zunächst wird Prof. Pimenov die experimentellen Prinzipien vorstellen, die es ermöglichen, breitbandige Spektroskopie von Mikro-Hertz bis hin zum ultravioletten Licht zu betreiben. Dann werden zwei besonders spannende Forschungsgebiete genauer vorgestellt: Magnetoelektrika und Metamaterialien.

Matgnetoelektrische Stoffe für neue Elektronik
Magnetoelektrika sind Materialien, die auf ungewöhnliche Weise auf elektrische und magnetische Felder reagieren. Magnetische und elektrische Effekte in ihrem Inneren beeinflussen sich gegenseitig sehr stark. Diese Klasse von Materialien lässt auf vielversprechende Anwendungen in der modernen Elektronik hoffen.

Metamaterialien: Wenn das Licht falsch abbiegt
Bei Metamaterialien handelt es sich um künstlich hergestellte Strukturen, die sich in ihren optischen Eigenschaften grundlegend von allen Stoffen unterscheiden, die wir aus der Natur kennen. Zu den neuartigen Effekten, die sich bei ihnen zeigen, gehört beispielsweise die negative Brechung von Licht - eine Eigenschaft, die viele Gesetze der modernen Optik umkehrt. Ein Lichtstrahl wird von solchen Materialien dann in die andere Richtung abgelenkt als das etwa in Glas der Fall wäre.


Curriculum Vitae
Andrei Pimenov studierte Physik an der Physikalisch-Technischen Universität Moskau. Mit einem DAAD-Stipendium ging er 1991 nach Deutschland. Seine Doktorarbeit absolvierte er 1995 an der TU Darmstadt, die Habilitation 2001 an der Universität Augsburg.  Er wurde 2006 zum Associate Professor  an die Universität Würzburg berufen, und im Juli 2010 trat Andrei Pimenov eine Professur am Institut für Festkörperphysik der TU Wien an.