News

Karriere zu zweit

Unterstützung für Dual Career Couples – "nice to have" oder eine Notwendigkeit im globalen Talente-Wettbewerb?

Logo

Logo

Das Netzwerk Dual Career Service Wien – Niederösterreich – Oberösterreich, in dem 12 Hochschulen der Region eingebunden sind,  hat die Probleme von  Dual Career Couples thematisiert und unterstützt Paare sowie Hochschulen in ihrem Bestreben bestmögliche Lösungen zu finden. Die TU Wien ist Teil dieses Netzwerkes.

"The War for Talents"
Das Thema "Dual Career" ist nicht ganz neu: Dual Career Angebote und Welcome Programme sind keine Erfindung der Universitäten. Viele Konzerne,  die international rekrutieren, setzen diese Maßnahmen ein. Gerade im globalen Talente-Wettbewerb – dem sogenannten "War for Talents" – sind diese Programme besonders wichtig. Und wirken doppelt: Die neuen MitarbeiterInnen, die vom Ausland kommen, fühlen sich willkommen und bleiben gern hier. Durch die Unterstützung, die von der Firma angeboten wird, können sich die "Neuen" wesentlich rascher ihrer Arbeit widmen und werden so schneller produktiv. Ein Vorteil also für beide Seiten.
Unternehmen wie beispielsweise OMV oder Bank Austria stellen den ins Ausland entsandten MitarbeiterInnen eine ganze Palette an Betreuungsangeboten zur Verfügung. Aber auch kleinere Unternehmen wie VrVis in Wien versuchen, hier ähnliche Angebote anzubieten und erarbeiten Dual Career Programme. 

Dual Career Programm der TU Wien: Wettbewerb um die besten Köpfe
Forschungsinstitutionen wie die Österreichische Akademie der Wissenschaften oder das Austrian Institute of Technologie haben ebenfalls erkannt, wie wichtig bei internationaler Rekrutierung Angebote und Unterstützung für den Partner/die Partnerin sind.

Vor allem aber für technische Hochschulen ist dieses Instrument sehr wichtig, um Frauenanteile in Spitzenpositionen zu erhöhen. Anna Steiger, Vizerektorin für Personal und Gender der TU Wien, erklärt: "An der TU Wien sind in vielen Bereichen Frauen unterrepräsentiert, insbesondere in der Personengruppe der Professorinnen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass insbesondere bei Neuberufungen Frauen eher geneigt sind, eine Professur nicht anzunehmen, wenn der Partner nicht bereit ist mitzugehen, weil er für sich keinerlei Möglichkeiten einer eigenen Karriere oder Anstellung sieht. Das Tool Dual Career Advice ist daher ein wichtiges Instrument, die Attraktivität der TU Wien für qualifizierte Frauen zu steigern. Aber auch für neu berufene Professoren spielen beruflichen Perspektiven und Karrierechancen ihrer Partnerinnen eine große Rolle, in diesem Punkt sind alle Hochschulen in der gleichen Situation, nämlich im Wettbewerb um die besten Köpfe."

An der TU Wien werden seit kurzem auch Paare unterstützt, die am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen. Derzeit wird der Bedarf in weiteren Personengruppen sondiert – aktuell werden 2 DissertantInnen und 2 Postdocs betreut. "Wir an der TU Wien können jedoch keine Jobs oder Stellen für Partnerinnen und Partner erfinden. Unsere Dual Career Stelle trägt daher auch den Namen „Advice“ und nicht „Service“ – dies auch, um nicht falsche Erwartungen zu wecken. Wir versuchen jedoch möglichst realistisch jeweilige Karrierechancen abzuschätzen und in Kooperation mit dem WWTF und dem Dual Career Service Wien – Niederösterreich – Oberösterreich bestmögliche Unterstützung anzubieten", so Steiger.