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Interview mit Dr. Peter Schoeggl, Vice President Business Field Racing and Vehicle, AVL LIST GmbH

Dr. Peter Schoeggl lehrt "Automated & Connected Driving" im MBA Mobility Transformation.

Dr. Peter Schoeggl

Dr. Peter Schoeggl, Vice President Business Field Racing and Vehicle, AVL LIST GmbH

Mobility Transformation ist in aller Munde. Derzeit befindet sich Mobilität in einer fundamentalen Umbruchsphase. Bei der Gestaltung unserer mobilen Zukunft sind Technologien und Innovationen Schlüsselfaktoren. TU Wien bietet den neuen MBA Mobility Transformation, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster für (zukünftige) Manager_innen, die aktiv den Weg zur zero-emission Mobilität begleiten wollen und innovative Mobilitätskonzepte gestalten möchten.

Dr. Peter Schoeggl, Vice President Business Field Racing and Vehicle, AVL LIST GmbH lehrt "Automated & Connected Driving" in unserem MBA Mobility Transformation. In unserem Interview spricht er über das Thema Automated & Connected Driving, warum dieses Thema für Führungskräfte relevant ist, welchen Einfluss das Thema auf Unternehmen und Gesellschaft hat und was er Studierende beibringen will.
 

Warum brenne ich als Expert fürs Thema „Automated & Connected Driving“? 

  1. Wir machen zukünftige Fahrzeug um ein Vielfaches sicherer.
    Automatisierte und vernetzte Fahrzeuge erkennen Gefahren in der Umgebung und reagieren selbstständig, um gefährliche Aktionen zu vermeiden. Dadurch wird die Unfallhäufigkeit drastisch reduziert werden. Dazu gilt es Sensoren, Informationssysteme und intelligente Regelsysteme zu entwickeln, die Aktionen im Umfeld der Fahrzeuge unter allen Verkehrs- und Wetterbedingungen sicher voraussagen und dementsprechend vorausschauend reagieren.
     
  2. Wir lernen unseren Fahrzeugen, selbstständig zu fahren.
    Automatisiertes Fahren wird nicht nur die Sicherheit erhöhen, autonomes Fahren wird es auch ermöglichen, völlig neue Aktivitäten im Auto durchzuführen. Das automatisierte Auto wird in Verbindung mit der Connectivity zu einem Multi Purpose Device, in dem man Tätigkeiten wie Arbeiten, Schlafen, Essen und Einkaufen durchführen kann. Dazu gilt es zuerst zu erarbeiten, wie die Menschen gefahren werden wollen. Wie muss ein Auto fahren, damit sich die Insassen sicher genug fühlen, um ein paar Stunden zu schlafen. Die zukünftige Hersteller DNA wird dadurch beeinflusst werden. Dazu ist es nötig, Sensor-, Rechner- und Regelstrukturen zu entwickeln, mit denen die Fahrzeuge sicher und für den Menschen angenehm fahren, je nach Wunsch der Insassen.  Selbstfahrende Autos sind mit Sicherheit als ein großer Meilenstein der Automobilindustrie zu sehen, wir haben die Chance, hier maßgeblich mitzuwirken.    
     

Warum ist das Thema relevant für Führungskräfte? 
Rein technisch gesehen ist eine Vielzahl von Fahrzeugdomänen betroffen: Sensorik, Steuergeräte, Software, Aktuatoren, Connectivity Devices. ADAS, AD und Connectivity beeinflusst auch alle zukünftigen E/E Architekturen, Stichwort Domänen- und Zentralrechner. Zusätzlich sind es die Themen Sicherheit, Ergonomie, Innenraumgestaltung, medizinische Faktoren wie Sitzgestaltung, Physiologie und Psychologie. Die Connectivity ermöglicht es, Berechnungen von weniger kritischen Funktionen nicht mehr im Auto, sondern in Backend Systemen zu rechnen, um den Energiebedarf im Auto zu reduzieren.
Von Außen betrachtet ändern sich natürlich die Themen Haftung, Versicherungen, TCO (total cost of ownership), aber auch Anstellungsbedingungen (vom Home Office zum Car Office). Durch die Themen Automated & Connected Driving werden viele Themen der Fortbewegung neu definiert, deshalb ist das Thema wichtig für eine Vielzahl von Führungskräften. 
 

Welchen Einfluss hat mein Thema auf Unternehmen bzw. auf die Gesellschaft? 
Wenn Pendler jeden Tag eine Stunde im Fahrzeug arbeiten, ändern sich Kommunikationswege, Anstellungsverhältnisse und Versicherungsbedingungen innerhalb der Firmen, Stichwort Car Office. Wenn Fahrzeuge nur mehr ganz wenige Unfälle produzieren, können Crashzonen anders gestaltet werden, was die Konstruktionen zukünftiger Fahrzeuge ändern wird. Gesellschaftlich ändern sich die Themen reduziertes Unfallgeschehen, Versicherungen, Ängste vor Unfällen autonom fahrender Fahrzeuge und Ängste vor Unfälle, die durch Hacker Attacken entstehen.
 

Was lernen die Teilnehmer_innen bei mir?  

  • Vorteile und Herausforderungen an die Entwicklung von Automatisierungs- und Connectivity Systemen
  • Technische Strukturen von automatisierten Fahrzeugsystemen und Connectivity Devices
  • Architektur von ADAS, AD und Connectivity: Sensoren, Steuergeräte, Software, Funktionen, Aktuatoren
  • Safety and Security Themen, geforderte Sicherheit, ASIL Levels. 
  • Gesetzlich vorgeschriebene Abnahmeverfahren, GSR, NCAP 
  • Entwicklungsprozesse, Agile Entwicklung, virtuelle Methoden, Cloud Computing, Artificial Intelligence
  • Ausblick auf zukünftige Themen


Der MBA Mobility Tranformation, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster startet am 27. Mai 2021 zum ersten Mal.


Key Facts

  • Abschluss: Master of Business Administration (MBA) in Management & Technology | Mobility Transformation
  • ECTS-Umfang: 90 ECTS
  • Dauer: 3 Semester + Masterthese
  • Format: Berufsbegleitend, geblockt in Modulen
  • Unterrichtssprache: Deutsch
  • Lehrgangsgebühren: EUR 24.400 (exkl. Reise- und Aufenthaltskosten)
  • Zulassungsvoraussetzungen: Erster akademischer Abschluss; mindestens 3 Jahre Berufserfahrung; Persönliches Aufnahmegespräch
  • Unterrichtsorte: TU Wien, Wien-Umgebung
  • Lehrgangsleiter_innen: Univ.Prof. Dr.-Ing. Sebastian Schlund und Dr. Sandra Stein
  • Studienbeginn: 27. Mai 2021
  • Bewerbungsfrist:  2. Mai 2021


Key Learnings

  • Innovative Lösungsansätze für die Mobilitätsinfrastrukturen von morgen
  • Moderne Geschäftsmodelle und Mobilitätsplattformen für Personen- und Güterverkehr
  • Know-how zur Gestaltung einer emissionsfreien Mobilität bis zum Jahr 2050
  • Mitsprache- und Entscheidungskompetenz in Fragen des Managements und neuer Technologien
  • Stärkung Ihrer Führungspersönlichkeit
  • Zusätzliche Qualifikationen durch frei wählbare Fächer in den Bereichen Project Management und Business Law