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Ignaz L. Lieben-Preis 2006 an Andrius Baltuska

Der diesjährige Ignaz L. Lieben-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) geht an den litauischen TU-Physiker Andrius Baltuska. Mit dieser Auszeichnung werden die Leistungen des Wissenschafters auf dem Gebiet der ultraschnellen Laserspektroskopie gewürdigt. Preisverleihung in der ÖAW am 10. November 2006.

Andrius Baltuska

Andrius Baltuska

Mit dieser Auszeichnung werden die Leistungen des Wissenschafters auf dem Gebiet der ultraschnellen Laserspektroskopie gewürdigt. Ein zentrales Forschungsinteresse Baltuskas sind ultraschnelle Laser und ihre Anwendungen. Diese Quellen können Lichtimpulse erzeugen, die nur mehr einzelne Oszillationen des Lichtfeldes umfassen, das heißt nur mehr wenige Femtosekunden (10-15 Sekunden) lang sind. Die enorme Zeitauflösung, die mit diesen Lichtblitzen möglich wird, erlaubt Schnappschüsse von extrem schnellen Vorgängen in Atomen, Molekülen und Festkörpern. Baltuska ist einer der führenden Forscher im Bereich der Erzeugung und Anwendung solcher ultrakurzen, extrem intensiven Licht-Impulse. Unter anderem hat er bahnbrechende Beiträge zur präzisen Kontrolle der für die genannten Experimente entscheidenden Phase des Lichtfeldes innerhalb des Impulses geliefert.

Steile Forscherkarriere

Andrius Baltuska, 1971 geboren, studierte Physik an der Universität Vilnius (Litauen) und promovierte im Jahr 2000 an der Universität Groningen. 2002 gelang es Ferenc Krausz, Andrius Baltuska als Mitarbeiter an das Institut für Photonik der TU Wien zu holen. Mit Krausz ging er 2004 ans Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching, wo er Leiter der Forschungsgruppe für zeitaufgelöste Spektroskopie wurde. Im selben Jahr erhielt er für seine Arbeiten im Bereich der Laserspektroskopie den European Young Investigator Award (EURYI). Anfang 2006 nahm er einen Ruf als Professor für Photonische Höchstleistungsquellen am Institut für Photonik an der TU Wien an.

Ältester Preis der ÖAW

Der älteste Preis der ÖAW, 1863 gestiftet und nach dem verstorbenen Gründer des Bankhauses Lieben benannt, musste 1937 wegen Verfolgung der Stifterfamilie eingestellt werden. Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie die Physikerinnen Marietta Blau und Lise Meitner sowie die beiden Nobelpreisträger Viktor Hess und Otto Loewi waren Träger des Ignaz L. Lieben-Preises. Die großzügige finanzielle Unterstützung von Isabel und Dr. Alfred Bader, selbst ein von den Nationalsozialisten aus Österreich Vertriebener, hat es ermöglicht, den Ignaz L. Lieben-Preis zu reaktivieren und im Jahr 2004 wieder neu auszuschreiben. Der Preis in der Höhe von $ 18.000 wird auf Wunsch der Stifter an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn und Österreich für herausragende Arbeiten auf den Gebieten der Molekularbiologie, Chemie und Physik verliehen.

Preisverleihung am 10. November 2006

Die Preisverleihung findet in Anwesenheit der Stifter am 10. November 2006 um 11:00 Uhr in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften statt. Informationen dazu finden Sie unter: <link http: www.stipendien.at liebenpreis preistraeger _blank tutextlinks>

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