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Exkursion der TU Wien nach Hamburg

Vom 22. bis zum 24. Mai 2024 fand eine gemeinsame Exkursion des Instituts für Leichtbau und Struktur-Biomechanik sowie der Forschungsgruppe Luftfahrzeugsysteme in den Raum Hamburg statt.

Lufthansa

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Airbus

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Hexcel

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ZAL

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Dabei bekamen 20 Studierende, die bereits Lehrveranstaltungen im Bereich Leichtbau/Composites sowie Luftfahrzeugentwurf bzw. Luftfahrzeugsystemtechnik absolviert haben, einen Einblick in die Produktion und die Arbeitswelt renommierter und international erfolgreicher Unternehmen.

Nach der Ankunft stand als erste Station ein Besuch beim ZAL - Zentrum für angewandte Luftfahrtforschung - im Stadtteil Finkenwerder am Programm. Das ZAL versteht sich als Forschungs- und Entwicklungsplattform, die zahlreiche Unternehmen und Institute im Bereich der zivilen Luftfahrt nutzen. Neben der Präsentation eines neuentwickelten Multifunctional Fuselage Demonstrators mit vier Metern Durchmesser aus thermoplastischen Verbundwerkstoffen, wurden weitere Forschungsaktivitäten des DLR und Airbus hinsichtlich klimaneutraler Luftfahrt, Kabinenakustik, robotischer Vormontage von Kabinenkomponenten sowie -subsystemen, Scaled Flight Testing und das Brennstoffzellenlabor vorgestellt.

Der zweite Tag führte die Exkursionsteilnehmenden zum Stader Leichtbau Ökosystem. Nach einer Kurzvorstellung von Composites United (CU) und dem Composite Technology Center (CTC) stand eine beeindruckende Werkstour bei Airbus Stade am Programm. An diesem Standort werden unter anderem die oberen Flügelschalen des A350 Flügels sowie die Seitenleitwerke aller derzeit produzierten Airbustypen gefertigt. Danach wurden den Studierenden im Forschungszentrum CFK-Nord, die Forschungsschwerpunkte mit Bezug zu kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) in der zivilen Luftfahrt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), des Fraunhofer IFAM sowie des HP-CFK vorgestellt. Technologien, die in diesem Forschungszentrum entwickelt werden, sollen später in der Serienproduktion eingesetzt werden. Der Standort verfügt über die notwendige Infrastruktur, um die Größe von seriennahen Bauteilen in einem wissenschaftlichen Umfeld untersuchen zu können. Abschließend wurde in Stade die Firma Hexcel Composites besucht. Den Studierenden wurde entlang der Verarbeitungslinie die UD-Carbon Prepreg Fertigung zur Herstellung von vorimprägnierten Faser-Matrix-Tapes vorgestellt.

Der letzte Tag begann mit einer Werksführung bei Airbus in Finkenwerder. Dort durften die Studierenden die Final Assembly Line Single Aisle (A320 Flugzeugfamilie) besichtigen, in der an vier Stationen in einer Halle der Rumpf mit den Flügeln, den Leitwerken und Fahrwerken sowie den Triebwerken assembliert wird. Die weltweite monatliche Produktionsrate von ca. 60 Flugzeugen aus der A320 Familie soll langfristig auf 100 erhöht werden. Um dies realisieren zu können, muss nicht nur die Infrastruktur vor Ort erweitert werden, sondern es müssen auch die Prozesse in der Herstellung selbst, als auch in der Lieferkette optimiert werden. Nach einem kurzen Einblick in Model-Based Systems Engineering (MBSE) in der Kabinenauslegung wurden den Studierenden Möglichkeiten der Zusammenarbeit und des Einstiegs bei Airbus vorgestellt.

Vor dem Rückflug nach Wien wurde bei Lufthansa Technik das Hydrogen Aviation Lab (HAL) besichtigt. Ein ausgemusterter A320 dient hier als Versuchsumfeld, bei dem die Auxiliary Power Unit (APU) gegen eine Brennstoffzelle, die mit Flüssigwasserstoff (LH2)betrieben wird, ausgetauscht werden soll. Ziel ist es Konzepte des Ground Handlings, wie z.B. der Betankung, und der Wartung zu entwickeln, die dabei helfen sollen die Inbetriebnahme von LH2 Flugzeugen effizient und sicher zu gestalten.

Im Rahmen der Exkursion hatten die Studierenden der TU Wien nicht nur spannende Einblicke in reale Anwendungen ihrer Studieninhalte, vor allem in Bezug auf Leichtbau/Composites und Luftfahrzeugsysteme, sondern ihnen wurden darüber hinaus auch Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit nähergebracht. Von der Erzeugung der CFK-Basishalbzeuge und der Entwicklung innovativer Technologien, über die Herstellung und Montage von Bauteilen bis zur Qualitätssicherung und Überprüfung an Testständen konnten wertvolle Eindrücke und Erkenntnisse gewonnen und das Wissen erweitert werden.

Die Lehrveranstaltungen und Vertiefungsblöcke, die die zugehörigen theoretischen Grundlagen näherbringen, sind auf den entsprechenden Webseiten der Institute E307 und E317 aufgelistet.

E307-02-2:        https://www.tuwien.at/mwbw/ikp/mel/lfs

E317-01:          https://www.tuwien.at/mwbw/ilsb/lehre/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich bitte an:

Univ.Prof. Dr.-Ing. Martin Berens MSc, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster

Ass.Prof.in Dipl.-Ing. Dr.in techn. Isabella Skrna-Jakl, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster