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Erstes Universitätsforum

Die Zukunft unserer Universitäten – Zielsetzungen –Notwendigkeiten – Anforderungen an eine Reform aus Sicht derUniversitäten

Wien (TU, ÖRK) - Die Österreichische Rektorenkonferenz und die Vorsitzenden derobersten Kollegialorgane haben in den letzten Jahren mehrfach sehr dezidiert zuuniversitätspolitischen Entwicklungen Stellung genommen. Nach einem ersten Entwurfdes zuständigen Bundesministeriums (bm:bwk) zur Vollrechtsfähigkeit in der vorigenLegislaturperiode wurde auch eine umfangreiche Thesensammlung („Universitäten imWettbewerb“) vorgestellt. Zugleich wurde betont, dass die darin enthaltenenÜberlegungen einer sorgfältigen offenen und öffentlichen Diskussion an denUniversitäten unterzogen werden müssen. Die vom bm:bwk Ende 2000 vorgestelltenReformbestrebungen zu Dienstrecht und Universitätsorganisation haben denDiskussionsbedarf noch verstärkt.

Das Erweiterte Präsidium der Österreichischen Rektorenkonferenz hat deshalbbeschlossen, eine Initiative für eine Diskussion auf breiter Basis zu starten, umeinerseits über Ziele und den aktuellen Stand der Planungen zu informieren und umandererseits die Sicht der Universitäten und ihrer Angehörigen zur Sprache zubringen. Im Sinne der von Frau Bundesministerin Gehrer angebotenen „offenenPlanung“ sollten die Universitäten eine aktive Rolle in der Weiterentwicklung desösterreichischen Universitätssystems übernehmen.

Um dies zu ermöglichen wird an den Österreichischen Universitäten eine Reihe vonVeranstaltungen nach dem „Open Space“-Konzept stattfinden. Auf der ersten, gesterndurchgeführten Veranstaltungen an der Technischen Universität Wien nahmen mehrals 100 RepräsentantInnen der Technischen Universität Wien, der Universität fürBodenkultur, der Veterinärmedizinischen Universität und der Wirtschaftsuniversitätteil. Nach Eingangsstatements von Rektor Skalicky, Rektor Winckler undSenatsvorsitzendem Wojda gab Sektionschef Höllinger einen umfassenden Überblicküber den Stand der Planungen des bm:bwk zu einer Universitätsreform. In Workshopswurden einschlägige Themen wie Leitungsstrukturen und Mitbestimmung,Kooperationen zwischen Universitäten, die Forschungsfinanzierung, Personal- undDienstrecht, Studien und Studiengesetze sowie Qualitätssicherung in Lehre undForschung behandelt. Die Ergebnisse der einzelnen Workshops wurden im Plenumpräsentiert und werden laut Sektionschef Höllinger in den weiteren PlanungenBerücksichtigung finden.

Wie die Diskussionen gezeigt haben, könnte eine Reform in RichtungVollrechtsfähigkeit die Chance zur Entwicklung noch besserer und leistungsfähigererautonomer Universitäten bieten. Sie ist allerdings nicht gefahrlos und es liegt eineMenge von Fußangeln aus. Auch sind die politischen Entscheidungen des letztenJahres (Studiengebühren, schwer nachvollziehbarer Vorschlag für einÜbergangsdienstrecht, Inkrafttreten des BIG-Gesetzes) mit ihren Begründungen undder Art ihrer Einführung nicht übermäßig vertrauensbildend gewesen.

Die Universitäten haben mit dieser Veranstaltung klar gezeigt, dass sie amReformprozess in konstruktiver, jedoch kritischer und selbstbewusster Weisemitwirken werden.