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Ein Feiertag fürs stille Örtchen

Der Welttoilettentag am 19. November soll darauf aufmerksam machen, wie wichtig sanitäre Einrichtungen für die Weltgesundheit sind. Auch die TU Wien forscht im Bereich Abwasserbehandlung, um Mensch und Umwelt zu schützen.

Ein Feiertag fürs stille Örtchen

Ein Feiertag fürs stille Örtchen

Der 19. November ist ein ganz besonders wichtiger Tag: Der Welttoilettentag soll daran erinnern, dass Abwasserbehandlung in vielen Teilen der Welt noch längst keine Selbstverständlichkeit ist. Über ein Drittel der Weltbevölkerung hat keinen oder nur mangelnden Zugang zu sanitären Einrichtungen. Das führt zur Verbreitung von Krankheiten, zu einer niedrigen Lebenserwartung und einer hohen Kindersterblichkeit. Doch selbst an unseren europäischen Abwasserentsorgungssystemen lässt sich noch einiges verbessern: Hier geht es in erster Linie darum, die Abwasserbehandlung umweltfreundlicher zu machen, Energie zu sparen und wertvolle Ressourcen zurückzugewinnen.

Millenniums-Ziele: Mehr Toiletten
In den Millennium Goals der Vereinten Nationen wurde 2001 auch das Ziel definiert, bis 2015 den Anteil der Menschen ohne dauerhaft gesicherten Zugang zu hygienisch einwandfreiem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung von ca. 50% auf ca. 25% zu halbieren. Auch wenn seit 2001 in diesem Punkt Fortschritte erzielt wurden, wird sich dieses Ziel nicht ganz erreichen lassen. Umso wichtiger ist es, am Welttoilettentag auch in diesem Jahr wieder auf die Problematik aufmerksam zu machen.

Der Forschungsbereich Wassergütewirtschaft am Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft der TU Wien arbeitet an der Verbesserung der Abwasserbehandlung um die Verbreitung von Keimen und umweltrelevanten Schadstoffe zu verhindern. In internationalen Projekten und Ausbildungsprogrammen mit den Schwerpunkten Kenia und Uganda unterstützt das Institut lokale Organisationen  bei der Umsetzung der Millenium Ziele.

Energie und Rohstoffe aus Abwasser
Ein wichtiges Forschungsgebiet des Instituts ist auch die Verbesserung bereits bestehender Abwasserbehandlungsanlagen – so gibt es beispielsweise intensive Kooperationen mit der Hauptkläranlage Wien.
Unsere Kläranlagen lassen sich energetisch optimieren, etwa indem aus Klärschlamm Energie zurückgewonnen wird. Auch wertvolle Substanzen wie Phosphor lassen sich aus dem Abwasser zurückgewinnen. Abwasser darf also nicht nur als lästiges Übel verstanden werden, das es loszuwerden gilt – es kann auch genutzt werden, um Stoffkreisläufe zu schließen und für eine bessere Energiebilanz zu sorgen.

Die Arbeits- und Forschungsschwerpunkte rund ums Wasser sind ein integraler Bestandteil des TU-Forschungsschwerpunktes „Energie und Umwelt“.