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Ehrenmedaille für Christian Fabjan

Prof. Christian Fabjan, ein weltbekannter Teilchenforscher und Direktor des Instituts für Hochenergiephysik, erhielt die Ehrenmedaille der Fakultät für Physik.

Prof. Christian Fabjan

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Prof. Christian Fabjan

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Die Ehrenmedaille der Fakultät für Physik

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Die Ehrenmedaille der Fakultät für Physik

Die Ehrenmedaille der Fakultät für Physik

An einigen der größten Experimente der Menschheitsgeschichte war Prof. Christian Fabjan maßgeblich mitbeteiligt: Jahrzehntelang gehörte er zu den zentralen Forschungspersönlichkeiten am CERN in Genf. Gleichzeitig hatte er viele Jahre lang eine Professur an der TU Wien inne und spielte für die engen Beziehungen zwischen dem CERN und der TU Wien eine entscheidende Rolle. Dass im Lauf der Jahre etwa 100 Studierende der TU Wien am CERN forschen und arbeiten konnten, ist zu einem großen Teil Christian Fabjan zu verdanken. 2008 wurde er Direktor des Instituts für Hochenergiephysik (HEPHY) der Akademie der Wissenschaften. Am 10. Oktober nahm Fabjan die „Otto Hittmair Medaille“ der Fakultät für Physik der TU Wien entgegen.

TU Wien, Harvard, CERN
Prof. Christian Fabjan studierte von 1960 bis 1965 Physik an der TU Wien. Danach ging er an die Harvard University in den USA, wo er 1971 promovierte. Im selben Jahr wurde Fabjan als Fellow in der CERN Physics Division aufgenommen, schon bald übernahm er dort leitende Aufgaben.

Im Zentrum von Fabjans wissenschaftlicher Arbeit steht die Suche nach fundamental neuer Physik. Schon 1996 wurde Fabjan zum ersten ATLAS Team Leader, wo er mit einer Forschungsgruppe von etwa 150 Personen das ATLAS-Experiment vorzubereiten begann. 2012 wurde vom ATLAS-Detektor schließlich ein völlig neues Teilchen gefunden – mit höchster Wahrscheinlichkeit das langgesuchte Higgs-Boson, der entscheidende fehlende Baustein des Standardmodells der Teilchenphysik.
2001 wurde Fabjan zum Technischen Direktor des ALICE Experiments, an dem über 1200 Personen aus über 120 weltweiten Forschungseinrichtungen arbeiten. Im ALICE-Experiment werden schwere Atomkerne zur Kollision gebracht, um ähnliche Materiezustände hervorzubringen, wie sie kurz nach dem Urknall herrschten.

Forschung und Lehre
„Die Ehrenmedaille der Fakultät hätte sich Christian Fabjan wohl gleich mehrfach verdient“, sagt Prof. Gerald Badurek, Dekan der Fakultät für Physik. Prof. Fabjan festigte stets die Verbindungen zwischen der TU Wien und dem CERN, er war ein wichtiger Ansprechpartner und Mentor für viele Studierenden der TU Wien, denen die Chance geboten wurde, am CERN zu forschen und wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen. Auch seine Tätigkeit als Vorstand des HEPHY war für die TU Wien von großer Bedeutung: Es war ihm immer ein besonderes Anliegen, für eine hohe Qualität der Lehre im Bereich der Teilchenphysik zu sorgen, die Zusammenarbeit zwischen TU Wien und HEPHY ist sowohl in der Lehre als auch in der Forschung sehr eng.

Eigentlich hätte Christian Fabjan die Ehrenmedaille ja bereits 2006 erhalten sollen. Doch er selbst wollte sie erst dann annehmen, wenn er seine Aufgaben am HEPHY als erfolgreich erledigt betrachten kann und sein Nachfolger ernannt ist. Nachdem sich Christian Fabjan mit Ende des Jahres 2012 vom HEPHY zurückgezogen und Doz. Manfred Krammer seither das Institut interimistisch geleitet hatte, hat nun am 1. Oktober Prof. Jochen Schieck sein Amt als neuer HEPHY-Direktor angetreten. Am 10. Oktober 2013 wurde Christian Fabjan deshalb nun die höchste Auszeichnung der Fakultät von Dekan Gerald Badurek überreicht.

Otto Hittmaier
Der Namensgeber der Ehrenmedaille ist Prof. Otto Hittmair (1924-2003). Auch Prof. Hittmair, der Doyen der Theoretischen Physik an der TU, war ein international höchst renommierter Physiker. Nachdem er an zahlreichen wissenschaftlichen Institutionen auf der ganzen Welt gearbeitet hatte, wurde er 1960 zum ordentlichen Professor an der TU Wien berufen. Er war Vorstand des Instituts für Theoretische Physik und lieferte bedeutende Beiträge zur Quantentheorie und Supraleitung. Prof. Hittmair war 1968 bis 1969 Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften, 1977 bis 79 Rektor der TU Wien und 1987 bis 1991 Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

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